14:07 CORONA-VIRUS

Peter Arnold von FRZ zu Covid-19: «Wir setzten sofort auf mittelfristige Planung»

Teaserbild-Quelle: Baublatt

Wie gehen Unternehmen mit den Folgen des Lockdowns um? Das Baublatt fragt in einer losen Serie bei für die Baubranche wichtigen Playern nach. Den Anfang macht die FRZ Flughafenregion Zürich mit Peter Arnold, zuständig für die Kommunikation und Geschäftsentwicklung.

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Die Organisation FRZ Flughafenregion Zürich ist ein Wirtschaftsnetzwerk für Unternehmen, Verwaltung und Politik in der Region rund um den Zürcher Flughafen. Es will einen Mehrwert durch Vernetzung und Standortentwicklung in einem der attraktivsten Wirtschaftsräume der Schweiz schaffen. Dies geschieht unter anderem, in dem Gemeinden und Städte Mitglieder sind, und ebenso grossen Unternehmen in der näheren und weiteren Flughafenregion Zürich. Daneben bietet FRZ Dienstleistungen für Mitglieder und Unternehmen, die sich in der Region ansiedeln wollen.

Was waren die grössten Herausforderungen für Ihr Unternehmen zu Beginn des Lockdowns?

Wir mussten sofort den Notfallplan ausrollen. Für die Mitarbeitenden von FRZ Flughafenregion Zürich bedeutete dies, dass wir Homeoffice machen. Das war der erste Punkt. Der zweite Punkt war der einfachste: Wir durften keine Events mehr durchführen. Die Regierung hatte die Regie übernommen. Das heisst, wir konnten in dieser Hinsicht nichts mehr machen. Wir haben sofort auf mittelfristige Planung gesetzt und eruiert, welche Events und welche neue Formate wir in welcher Form durchführen können.

Welche durch Covid-19 entstandenen Themen beschäftigten Ihr Unternehmen bei der Rückkehr in die neue Normalität?

Wir haben die Digitalisierung weiter beschleunigt. So haben wir eine neue, komplett digitale Networking-Plattform geschaffen. Käme es zu einer neuen grossen Infektionswelle, müssten wir zwar wieder Events absagen. Allerdings könnten wir sofort Livestreams senden. Das ist sicher ein wichtiger Punkt.

Haben Sie Vorkehrungen getroffen, um einer möglichen zweiten Ansteckungswelle besser begegnen zu können?

Ja, wir können wie erwähnt sofort Livestreams produzieren. Das haben wir bereits trainiert und realisiert. Das heisst, Livestreams aus dem Studio und ohne Publikum, die dann live auf dem Computer angesehen werden können. Das ist die eine Variante. Die andere, hybride Variante: Wir sind ja auch im Konferenzbereich tätig. Wir können eine Konferenz filmen und über das Internet live verbreiten. So könnte die Risikogruppen von Zuhause aus teilnehmen und müsste nicht vor Ort sein.

Was sind Ihre Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung der Baubranche bis Mitte 2021?

Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung der Baubranche dieses Jahr leicht negativ sein wird, und wahrscheinlich auch nächstes Jahr. Das wurde allerdings bereits vor der Corona-Pandemie erwartet. Relativ zu anderen Branchen steht die Baubranche immer noch viel besser da. Das hängt damit zusammen, dass die Baubranche viel langsamere Zyklen kennt. Ein Projekt, das sich im Bau befindet, wird ja nicht einfach gestoppt. Die Baubranche wirkt durch den längeren Produktionszyklus auf die Gesamtwirtschaft ausgleichend.

Was sind Ihre Erwartungen im Hinblick auf die Veränderung im Immobiliensektor bis Mitte 2021?

Ich denke, dass bei den Wohnimmobilien gar nicht so viel passieren wird. Die Entwicklung wird in diesem Bereich weiterhin recht gut sein. Bei den Geschäftsimmobilien wird es hingegen Probleme geben. Ich denke da vor allem an den Retail- Sektor: Der stationäre Handel leidet aufgrund des Online-Shopping und der Digitalisierung generell. Dies ist der eine Punkt. Beim Bedarf an Büroflächen sehe ich zwei neue Entwicklungen: Das Homeoffice wird bis zu einem bestimmten Teilbereich weiterhin existieren. Das wird zu weniger Bedarf nach Büroflächen führen. Auf der anderen Seite ist es gerade wegen der Pandemie-Risiken wichtig, dass pro Mitarbeiter genügend bzw. mehr Fläche im Büro vorhanden ist. Und das führt wiederum eher zu einer Ausweitung. Ich denke, dass sich diese zwei Trends neutralisieren werden. Ich sehe das nicht sehr negativ. (bb)

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