11:12 BAUPROJEKTE

Uni Basel bootet Architekten aus

Teaserbild-Quelle: Caruso St John Architects

Die Universität Basel will das Zentrum für Biomedizin ohne die Architekten Caruso St John bauen, die 2015 den Architekturwettbewerb gewannen. Den Entscheid begründet sie mit dem Kostendruck.

Das Siegerprojekt der Architekten Caruso St John

Quelle: Caruso St John Architects

Das Siegerprojekt der Architekten Caruso St John

Die Architekten Caruso St John aus London und Zürich sollten den 241 Millionen Franken teuren Neubau für das Departement Biomedizin der Universität Basel bauen. Das Büro hatte 2015 den Architekturwettbewerb gewonnen und sich dabei gegen hochkarätige Konkurrenten wie David Chipperfield, Christ & Gantenbein oder Adolf Krischanitz durchgesetzt.

Die Jury lobte, wie die Architekten "die funktionalen Bedingungen und einschränkenden Vorgaben virtuos genutzt haben, um ein Projekt zu entwerfen, das in seiner Prägnanz und Eigenständigkeit überrascht". Und dies sowohl hinsichtlich der "städtebaulichen Setzung, der architektonischen Gestik als auch in der Weise, wie es den funktionalen und betrieblichen Erfordernissen Rechnung trägt".

Neuer Generalplaner gesucht

Doch jetzt hat die Universität den Vertrag mit den Architekten gekündigt. "Die weiteren Phasen der Projektierung und Realisierung sollen eigenverantwortlich durch die Universität Basel abgewickelt werden", erklärte die Uni gegenüber dem Onlinemagazin "Architektur Basel". Laut dem Bericht hat die Universität wegen des grossen Kostendrucks entschieden, einen Projektstopp einzulegen und die gesamte Projektorganisation vollständig neu aufzubauen.

Der Entwurf von Caruso St John soll von einem neuen Generalplaner geplant und realisiert werden. Zunächst sollen die Generalplanerleistungen ausgeschrieben werden. Das Projekt werde jedoch auf der Grundlage des Wettbewerbs und des Vorprojekts fortgeführt. Die ausgebooteten Architekten dürfen aber seit der Kündigung nicht mehr als Urheber genannt werden.

"Erstaunt und enttäuscht"

Die Basler Sektion des Bunds Schweizer Architekten (BSA) zeigt sich über den Rauswurf "erstaunt und enttäuscht". "Die Kündigung des Vertrags stellt das im Gestaltungsplan vorgesehene Verfahren zur Erlangung eines architektonisch herausragenden Projekts in Frage und lässt die im Verfahren des Wettbewerbs erreichten Qualitäten verpuffen", schreibt der BSA in einer Medienmitteilung. Er fordert "die Weiterführung des Projekts mit den international renommierten Architekten Caruso St John auf der Grundlage des Siegerprojekts". (pd)

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