Bündner Tiefbauamt eröffnet neue Punt Val Tersnaus auf Valserstrasse
Das Bündner Tiefbauamt nimmt diesen Freitag die neue Punt Val Tersnaus in Betrieb. Die Brücke ersetzt die bestehende Uorsertobelbrücke und verbessert die Linienführung der Valserstrasse zwischen Uors und Sontga Catrina.

Quelle: zvg, Bündner Tiefbauamt
Die neue Punt Val Tersnaus mit einer Spannweite von rund 48 Metern wird diesen Freitag eröffnet.
Aufgrund des nicht frostsicheren Strassenkörpers befindet sich die Valserstrasse im Abschnitt Val da Tersnaus – Sontga Catrina in einem schadhaften Zustand. Störende Belagsdeformationen mindern so etwa den Fahrkomfort. Weiter ist der bestehende Strassenquerschnitt schmal und unübersichtlich.
Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen einer geplanten Strassenkorrektion die bestehende Uorsertobelbrücke durch die neue Punt Val Tersnaus ersetzt. Die neue Brücke überspannt die Schlucht der Val da Tersnaus und verbessert die Linienführung sowie den Fahrkomfort auf der Valserstrasse.
Sprengwerk mit komplexer Geometrie
Nach rund zwei Jahren Bauzeit wird die sanierungsbedürftige Uorsertobelbrücke nun durch den Neubau ersetzt, teilte das Bündner Tiefbauamt (TBA) am Montag mit. Die Punt Val Tersnaus überspannt die Schlucht in Form eines Sprengwerkes. Charakteristisch für dieses System sind die schräg abgestützten Stiele, die in diesem Fall direkt an die steilen Felswände anschliessen.
Eine Besonderheit des Bauwerks ist laut dem TBA die topographisch bedingte, gegenüber der Brückenachse starke Schiefstellung der Widerlager. Damit diese aufwendige Geometrie nicht auf die Sprengwerkstiele übernommen werden musste, verjüngen sich die Stiele bis zu ihren Fundationen, den sogenannten «Kämpfern», stark. So entsteht im Grundriss eine V-förmige Geometrie. Die Stärke der Sprengwerkstiele reduziert sich gemäss einer Publikation des Tiefbauamts vom Anschlusspunkt am Hauptträger bis zu den Kämpfern von 1,0 auf 0,5 Meter.
Die Spannweite zwischen den Kämpfern beträgt rund 48 Meter, die Länge der Brücke in der Achse rund 55 Meter. Die Brücke wurde in Stahlbeton ausgeführt. Durch die Sprengwerkskonstruktion konnte auf eine Vorspannung verzichtet werden. Der Hauptträger wurde als Plattenbalken ausgebildet: Unter der 9 Meter breiten und 0,35 Meter starken Fahrbahnplatte wurden zwei Unterzüge von je 1,20 Metern Breite und 0,70 Metern Stärke betoniert.
Uorsertobelbrücke bleibt erhalten
Die bestehende Uorsertobelbrücke bleibt gemäss Mitteilung bestehen und wird in das Eigentum der Gemeinde Lumnezia übergehen. Das Bauwerk wird künftig von der Forstwirtschaft und vom Langsamverkehr genutzt. Damit dieses Zeugnis vergangener Baukultur noch viele weitere Jahre überdauere, werde die Uorsertobelbrücke nach Umlegung des Verkehrs auf die neue Punt Val Tersnaus entsprechend ihrer neuen Funktion instandgesetzt, so das Tiefbauamt. (mgt/pb)