10:29 BAUBRANCHE

Verkehrsclub Schweiz fordert mehr Tempo 30 und Velowege

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Der Verkehrsclub Schweiz fordert eine Neuausrichtung der Strassenbaupolitik in der Schweiz. An seiner Jahreskonferenz am Montag plädierte der Verband für mehr Tempo-30-Zonen und einen Ausbau von Velowegen.

Veloweg

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Der Verkehrsclub Schweiz fordert mehr Tempo-30-Zonen und einen Ausbau von Velowegen. (Symbolbild)

Die Pläne des Bundes zum weiteren Ausbau der Nationalstrassen seien völlig aus der Zeit gefallen, hiess es in einer Mitteilung des Verkehrsclub Schweiz (VCS) zur Jahresmedienkonferenz am Montag. Aus Sicht des VCS sind die vorgesehenen Ausbauprojekte überdimensioniert und ungeeignet, die bestehenden Verkehrsprobleme zu lösen. Aus mehr Strassen resultiere mehr Verkehr, schrieb der VCS.

«Anstatt mehr als vier Milliarden in Asphalt zu giessen, müssen die Mittel in nachhaltige Verkehrsprojekte und -infrastrukturen investiert werden – dort wo sie die Verkehrswende voranbringen und nicht eine Verkehrsplanung aus dem letzten Jahrhundert zementieren, die zudem in krassem Widerspruch zu den Klimaschutzzielen steht», wird VCS-Präsident Ruedi Blumer zitiert.

In Zeiten, in denen der Verkehr seine Emissionen zur Erreichung der Klima- und Umweltziele massiv reduzieren muss, sei ein Rückbau und kein Ausbau von Strassen für den Autoverkehr angebracht, sagte Blumer.

Referendum gegen Projekte angekündigt

Im Rahmen des strategischen Entwicklungsprogramms (Step Nationalstrassen) unterbreitet der Bundesrat dem Parlament alle vier Jahre einen Ausbauschritt zur Beratung.

Für den Ausbauschritt 2023 beantragt der Bundesrat dem Parlament die fünf baureifen Projekte Wankdorf-Schönbühl, Schönbühl-Kirchberg, Rosenbergtunnel St. Gallen, Rheintunnel in Basel sowie Fäsenstaubtunnel in Schaffhausen.

Die Ausgangslage in der Schweiz habe sich in den letzten Jahren aber verändert. Die Pandemie habe gezeigt, dass durch Homeoffice der Pendlerverkehr reduziert werden könne und die Energiekrise führe vor Augen, dass eine Abkehr von fossilen Energien nötig sei.

«Sollten die Eidgenössischen Räte dem Programm Step 2023 in dieser völlig überholten Form zustimmen, sähe sich der VCS veranlasst, das Referendum zu ergreifen», kündigte Blumer an.

Mehr Tempo 30 und Velowege

Stattdessen fordert der VCS Investitionen in den öffentlichen Verkehr und den Veloverkehr. Auf verkehrsorientierten Strassen im dichten Siedlungsgebiet komme ausserdem Tempo 30 noch viel zu selten zur Anwendung, sagte Blumer an der Jahresmedienkonferenz laut Mitteilung weiter.

Besonders auf Strassen, auf denen sich viele Autos, Velos, und Fussgänger die Strasse teilen, würde diese Massnahme viele Vorteile bieten: Weniger Lärm und damit auch mehr Möglichkeiten zum verdichteten Bauen, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, weniger Energieverbrauch, weniger CO2-Ausstoss, weniger Schadstoffemissionen, besserer Verkehrsfluss, weniger Stop and Go und weniger Pneu-Abrieb von Gummipartikeln.

Primär auf eine Elektrifizierung der Fahrzeuge zu setzen, reiche nicht aus, um die Klimaziele der Schweiz zu erreichen, fügte VCS-Vizepräsident Bruno Storni laut Mitteilung an. Auch wenn ein grosser Teil des durch den Autobahnausbau ausgelösten Mehrverkehrs mit Elektrofahrzeugen bewältigt wird, führt dies zu zusätzlichen Treibhausgas-Emissionen. (sda/pb)

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