11:08 BAUBRANCHE

Solothurn sagt Geröllhalden in den Gärten den Kampf an

Teaserbild-Quelle: manfredrichter, Pixabay, Public Domain-ähnlich

Im Kanton Solothurn soll es weniger Steingärten geben. Der Kantonsrat hat der Regierung einen entsprechenden Auftrag erteilt. Die Geröllhalden in den Gärten sind umstritten, weil damit Grünflächen verloren gehen und die Umgebung aufgeheizt wird.

Steingarten Schottergarten Steinwüste Geröllhalde

Quelle: manfredrichter, Pixabay, Public Domain-ähnlich

Viele Steine und wenig Leben: So sehen immer mehr Gärten aus.

Rasenmähen, Laubrechen und Jäten sind nicht jedermanns Lieblingsbeschäftigungen. Manche Grundstückeigentümer setzen deshalb auf eine Gartengestaltung, die möglichst wenig Arbeit verspricht. In gewissen Einfamilienhausquartieren trifft man auf Gärten, die gänzlich mit grauen Schottersteinen überdeckt sind. Steingärten gelten gemeinhin als pflegeleicht und ordentlich. Doch für die Artenvielfalt und das Stadtklima entpuppen sie sich zunehmend als Problem.

Informieren und sensibilisieren

Der Solothurner Kantonsrat hat jetzt den öden Steinwüsten in den Gärten den Kampf angesagt. Er hat einen entsprechenden Auftrag von SP-Kantonsrat Hardy Jäggi für erheblich erklärt und damit an den Regierungsrat überwiesen. Dieser muss nun Landschaftsgärtner und Immobilienbesitzer informieren und sensibilisieren, damit möglichst wenige weitere Steingärten angelegt werden. Zudem soll der Regierungsrat darauf hinwirken, dass bestehende Steingärten renaturiert werden.

Der Kantonsrat stimmte dem Auftrag mit deutlicher Mehrheit zu. In der Debatte hatten sich alle Fraktionen mit Ausnahme der SVP für ein Ja ausgesprochen. So erklärte etwa der Sprecher der SP, Steingärten würden die sommerliche Hitze speichern. Ausserdem würden sie den Lebensraum für Pflanzen und Tiere reduzieren. Der SVP-Sprecher hingegen mahnte, man müsse den «Respekt vor dem Eigentum hochhalten».

Kanton will Gemeinden unterstützen

Der Regierungsrat hatte den Auftrag unterstützt. Die Forderung, Geröllhalden in den Gärten zu verhindern, sei ein berechtigtes Anliegen. Der Regierungsrat erklärte sich denn auch bereit, entsprechende Informationskampagnen von Natur- und Gartenverbänden zu unterstützen. Die Gemeinden hätten die Möglichkeit, in ihren Baureglementen Regelungen zur Gestaltung privater Gartenanlagen zu treffen. Man sei bereit, die Gemeinden dabei zu unterstützen, hielt der Regierungsrat fest.

«Gärten des Grauens»

Einige Schweizer Gemeinden bemühen sich bereits um mehr Grün rund um die Wohnhäuser. So haben das Stadtparlament von Olten und der Gemeinderat von Grenchen entsprechenden Vorstössen zugestimmt. Verboten sind Steingärten aber noch nirgendwo. In Deutschland ist das Thema bereits stärker im Fokus der Öffentlichkeit. Mehrere Gemeinden haben Steine, Kies und Schotter in den Gärten verboten. Fotos von besonders missglückter Gartengestaltung veröffentlicht zum Beispiel die Facebook-Seite namens «Gärten des Grauens». (bb/sda)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

LST Swiss AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.