09:05 KOMMUNAL

In Bern soll die grünste Gasse der Schweiz entstehen

Geschrieben von: Ben Kron (bk)
Teaserbild-Quelle: Ben Kron

Wie können Kernstädte rasch und günstig begrünt und so das Mikroklima in den oft überhitzten Zonen verbessert werden? Die Uni Bern versucht mit einer partizipativen Lösung, der Postgasse in Bern zu mehr Pflanzen und damit zu mehr kühlen Zonen zu verhelfen.

Projekt Grünste Gasse der Schweiz, Uni Bern, Ausgabe Grünpflanzen

Quelle: Ben Kron

Einheimische Pflanzen, Kübel, Erde und das Bewässerungssystem Boum (vorne links) werden den Anwohnerinnen und Anwohnern der Postgasse zur Verfügung gestellt.

Die Weltbevölkerung wächst unaufhörlich, und das vor allem in den Städten. Betrug der Anteil der ländlichen Bevölkerung im Jahr 1950 noch 70 Prozent, lebten 2007 erstmals in der Geschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Bis 2050 wird dieser Anteil auf 70 Prozent steigen. Bis dann werden geschätzt rund sechs Milliarden Menschen in Städten leben; heute sind es bereits 4,2 von total rund acht Milliarden.

Diese Verstädterung hat gewisse Vorteile, stellt die Menschheit aber auch vor riesige Probleme: Städte heizen mit ihren Stein- und Betonoberflächen den Klimawandel stark an, bieten daneben zudem wenig Lebensraum für Flora und Fauna. Und auch für die Menschen selbst sind die Lebensbedingungen in Grossstädten oft prekär.

Begrünung nicht immer möglich

Um das Klima in Städten zu verbessern, stellt eine passende Begrünung oft eine einfache und wirksame Massnahme dar. Aber vielerorts, zum Beispiel in denkmalgeschützten Altstädten, ist eine solche Begrünung nur sehr eingeschränkt möglich. Wie also kann unter solchen Bedingungen mehr Raum für Natur entstehen, der bezahlbar ist und wofür keine bestehenden Strukturen verändert werden müssen? Ganz einfach: Die Pflanzen müssen möglichst nah zu den Menschen gebracht werden und die Balkone und Terrassen, Fensterbänke und Hauseingänge noch mehr erobern.

Ein interdisziplinäres Projekt der Universität Bern will diesen Ansatz nun in die Tat umsetzen, angeregt von Professor Matthias Erb vom Institut für Pflanzenwissenschaften: Zusammen mit Partnerorganisationen stellt die Universität den Anwohnerinnen und Anwohnern der Postgasse in der Berner Altstadt alles Nötige zur Verfügung, damit diese ihre Gasse begrünen können. «Wir unterstützen die Leute dabei, ihre eigenen Fenstersimse und Aussenflächen mit passenden Pflanzen nachhaltig zu begrünen», so der Uni-Professor. Auch die Arkaden werden soweit als möglich mit einbezogen. 

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