Zentraler Stützpunkt für Solothurner Kantonspolizei in Oensingen
Die Solothurner Kantonspolizei soll in Oensingen einen zentralen Stützpunkt erhalten. Der Kantonsrat stellte sich am Dienstag einstimmig – mit 89 Ja- zu 0 Neinstimmen – hinter das Grossprojekt.

Quelle: Filippo Bolognese, Milano
Visualisierung: So soll sich der Neubau der Kantonspolizei in Oensingen dereinst präsentieren.
Für den Neubau bewilligte das Parlament einen Verpflichtungskredit von 84,5 Millionen Franken. Langfristig rechnet die Regierung mit jährlichen Einsparungen von rund 370'000 Franken, weil Mietobjekte aufgegeben werden können.
Das Vorhaben war in der Ratsdebatte grundsätzlich unbestritten. Denn derzeit bestehen verschiedene Defizite in der Kapo-Infrastruktur, wie Thomas Lüthi (GLP) als Sprecher der zuständigen Kommission zusammenfassend festhielt. «Bei der Polizei herrscht Dichtestress.» Mehrere Dienste seien in ungeeigneten Liegenschaften eingemietet.
Teures Projekt – viele Vorteile
Für Urs Huber (SP) bringt der zentrale Stützpunkt einen eigentlichen Mehrwert für den Kanton. Es bringe doch nichts, immer mehr Polizistinnen und Polizisten anzustellen, die dann in einer ineffizienten Infrastruktur arbeiten müssten. Der Zusammenzug von elf verschiedenen Diensten solle nun Synergien ermöglichen.
Der Neubau sei zwingend, sagte Remo Bill (SP). Er stärke die Sicherheit im Kanton und erfülle höchste ökologische Standards.
Auch Janine Eggs (Grüne) wies auf die gewählte Bauweise hin: Der Stützpunkt werde unter anderem aus Schweizer Holz erstellt, es werde Recycling-Beton verwendet. «Das ist nicht nur Nice-to-have, sondern wichtig.» Der Neubau sei sein Geld wert. Und Kuno Gasser (Mitte) hob unter anderem den «idealen, zentralen Standort» hervor.
Die Kosten seien zwar hoch, ergänzte Thomas Frey (SVP). «Es geht aber nicht um Luxus, es geht um Notwendigkeiten.» Von noch immer sehr hohen Kosten, die an der obersten Grenze seien, sprach auch Markus Boss (FDP). Aber die heutige Infrastruktur sei unzureichend. SVP und FDP forderten die Regierung auf, die Kosten im Blick zu halten.
Es handle sich zwar um viel Geld, es werde aber kein Luxusbau, entgegnete Frau Landamann Sandra Kolly (Mitte). «Wir werden keinen Franken ausgeben, den wir nicht müssen.» Das Projekt sei eine «gute Investition in die Zukunft und in die Sicherheit».
Volk entscheidet über Stützpunkt
Das Vorprojekt wurde Anfang 2025 abgeschlossen. Angesichts der Kredithöhe entscheidet das Stimmvolk abschliessend über den Bau. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Polizei ihren Neubau 2031 beziehen können.
Mit dem Stützpunkt werden verschiedene heute über den Kanton verteilte Dienste zusammengeführt werden – etwa Kriminaltechnik, Einsatzpolizei, mobile Polizei, Ausbildung sowie der Regionenposten Jura-Süd. Ziel ist eine effizientere Zusammenarbeit, moderne Ausbildungsbedingungen mit Schiesskeller und taktischer Halle sowie tiefere Betriebskosten. (sda)