Beschwerde gegen neue Passage am Bahnhof Bern eingereicht
Die grünalternative Partei (GaP) und die Vereinigung Heit Sorg zu Bärn haben beim Kanton eine Beschwerde gegen den Bau der neuen Personenpassage zwischen Bahnhof und Hirschengraben eingereicht. Der Berner Heimatschutz verzichtet hingegen auf eine Beschwerde.
Quelle: Sneeuwvlakte, CC BY-SA 4.0/Wikimedia
Gegen den Bau der neuen Passage vom Bahnhof Bern (hier im Bild während der Fussball-EM der Frauen im Sommer 2025) zum Hirschengraben sind zwei Beschwerden eingegangen.
Das jetzt vorliegende Resultat zur Umgestaltung des Hirschengrabens werde zu einer wesentlichen städtebaulichen Verbesserung führen, schreibt der Berner Heimatschutz in einer Mitteilung vom Dienstag. Der Widerstand der Organisation sowie weiterer Planungs- und Architekturverbände gegen das ursprüngliche Projekt habe sich gelohnt.
Das inzwischen mehrfach überarbeitete Projekt beinhalte beispielsweise die ungeschmälerte Erhaltung des Widmann-Brunnens, den Verzicht auf eine unterirdische Velostation mitten in einer archäologischen Zone der Stadtmauer sowie die weitgehende Erhaltung der Doppelreihe mit Kastanienbäumen. Obwohl er nicht alle seine formalrechtlichen und materiellen Anliegen rund um die Gestaltung des neuen Bahnhofzugangs in der Parkanlage durchsetzen konnte, trage der Berner Heimatschutz das jetzt vorliegende Ergebnis mit, heisst es in der Mitteilung der Organisation weiter.
Sorge um Gesichtsverlust
Die grünalternative Partei (GaP) und die Vereinigung Heit Sorg zu Bärn sehen das anders. Ihrer Ansicht nach ist die neue Fussgängerpassage zwischen dem Hirschengraben und dem Bahnhofeingang nicht mit der Zone für Planungspflicht Obere Altstadt vereinbar. Die Bestimmungen dieser Zone dienten dem Zweck, die historische Bebauungsstruktur zu schützen und die städtebaulichen Qualitäten als Citygebiet zu stärken.
Die vom Amt für Gemeinden und Raumordnung genehmigte Überbauungsordnung widerspreche diesen Zielen, teilten die Beschwerdeführenden mit. Abweichungen von der baulichen Grundordnung dürften nicht so weit gehen, dass diese ihres Sinnes entleert würden. Das vorliegende Projekt beschädige den Denkmalbestand.
Im Boden befänden sich archäologische Werte, die geschützt seien, führen GaP und «Heit Sorg zu Bärn» ins Feld. Ausserdem werde wertvoller Baumbestand tangiert und das Bubenberg-Denkmal würde verschoben. Damit verliere der Ort sein Gesicht.
Nicht der einzige neue Zugang
Die neue Personenpassage ist im Zuge des Grossprojekts Zukunft
Bahnhof Bern geplant, an dem die SBB, der Regionalverkehr Bern-Solothurn und
die Stadt Bern beteiligt sind.
Ziel ist der Um- und Ausbau des Bahnhofs Bern, um ihn für die Zukunft fit zu machen. Unter anderem sind auch neue Bahnhofzugänge im Raum Bubenberg/Hirschengraben und Länggasse geplant. (sda/pew)