Winterthur: Das Sommertheater wird sanft saniert
Seit bald drei Jahren ist es still auf der Bühne des Sommertheaters beim Stadtgarten in Winterthur. Nun soll die instandsetzungsbedürftige Aufführungsstätte kommenden Sommer sanft saniert werden, damit sie sich flexibel nutzen lässt.

Quelle: Tom Schmid Visualisierungen
Das Sommertheater (links im Bild) soll wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden und sich künftig flexibel nutzen lassen.
Die Bühne im Stadtgarten in Winterthur gilt als ältestes Sommertheater der Schweiz. Ihre Anfänge reichen bis ins Jahr 1865 zurück, damals fanden die Vorstellungen von Wandertheater-Gruppen unter den Bäumen vis-à-vis des Casinotheaters statt. Später verlegte man die Spielstätte dauerhaft in den Garten des heutigen Restaurants Strauss. Im Laufe der Zeit ist die Anlage mehrfach baulich erneuert worden, letztmals zwischen 1989 und 1991, als man den ganzen Gebäudekomplex renovierte und umbaute. Dabei erhielt der als «Sommertheater» bekannte Aufführungsort neben anderem ein neues Kassenhaus, ein Faltdach und eine Mauer zum Stadtgarten hin.
Bis vor wenigen Jahren galt das Theater als fester Bestandteil der Winterthurer Kulturszene. Weil aber nach der Spielsaison 2022 keine Nachfolgelösung gefunden werden konnte, steht die Bühne seither leer. Aber nicht nur deswegen, sondern laut Stadt auch, weil der Gebäudekomplex seit geraumer Zeit erhebliche strukturelle und sicherheitstechnische Mängel aufweist. Betroffen seien etwa Brandschutz, Statik, sanitäre Einrichtungen, technische Infrastruktur und Barrierefreiheit. Damit die Bühne wieder in Betrieb genommen werden kann, braucht es daher umfangreiche bauliche Massnahmen.
Sommertheater soll mit der Instandsetzung ursprünglichen Charakter zurückerhalten
Und so wird die Bühne am Stadtgarten – zeitlich abgestimmt auf die voraussichtlich kommenden Sommer abgeschlossenen Sanierungsarbeiten an der angrenzenden Parkanlage – abermals instandgesetzt, um ihr ihren ursprünglichen Charakter zurückzugeben und sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Wie die Stadt mitteilt, wird das ehemalige Theaterareal in Richtung Stadtgarten und Stadthausstrasse baulich geöffnet und der Aussenbereich der Bühne sanft saniert. Die Fassaden und Dächer der Gebäude erhalten neben einer Instandsetzung eine optische Auffrischung. Nicht erhaltenswerte Anbauten und Provisorien werden laut Stadt behutsam rückgebaut, zum Beispiel die Mauer oder das Faltdach. Weiter ist vorgesehen, das Terrain anzupassen, Oberflächenbeläge und Wege zu erneuern und eine neue Aussenbeleuchtung zu installieren. Die für das Bauvorhaben vom Stadtrat genehmigten Investitionskosten für die Planung und Ausführung belaufen sich auf 970'000 Franken. Der Start für die Bauarbeiten ist Anfang 2026 geplant; mit dem Bauabschluss rechnet man bei der Stadt im Spätsommer 2026.
Aktuell klärt die Stadt die Voraussetzungen für eine tragfähige und nachhaltige Nutzung der Bühne ab, damit sich die Massnahmen abgestimmt mit der kommunalen Denkmalpflege planen lassen. Ziel sei es, die zentral gelegene Anlage wieder aktiv als Begegnungs- und Veranstaltungsort zu nutzen, heisst es dazu in der Medienmitteilung. Entsprechend ihres ursprünglichen Charakters solle ein offener und einladender Aussenraum entstehen, der möglichst flexibel genutzt werden kann.
Ist die Theateranlage in ihren ursprünglichen Zustand gebracht und wieder öffentlich zugänglich will die Stadt eine niederschwellige Nutzung des Areals ermöglichen, bis fest steht, wie die Bühne längerfristig genutzt werden soll. (mai/mgt)

Quelle: Tom Schmid Visualisierungen
Die Wiese vor dem Sommertheater.