Zürichs neuer Recyclinghof muss nur noch an die Urne
Der Zürcher Gemeinderat hat den 33-Millionen-Franken-Kredit für den geplanten neuen Recyclinghof in Zürich-Altstetten mit 111 zu 8 Stimmen gutgeheissen. Damit ist der Weg frei für die kommunale Abstimmung.
Quelle: Balise42, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
Die Kehrichtverwertungsanlage Hagenholz am Stadtrand von Zürich mit ihrem markanten Schornstein. Um Platz für ihren Ausbau zu schaffen, wurde der Recyclinghof Hagenholz 2024 geschlossen. In Zürich-Altstetten soll sein Ersatz entstehen.
In der Ratsdebatte äusserten sich lediglich Stimmen der Alternativen Liste (AL) gegen das neue Recyclingzentrum auf dem Juch-Areal in Zürich-Altstetten. Der AL ist das ganze Projekt «zu stark aufs Auto ausgerichtet». Stadträtin Simone Brander (SP) betonte jedoch, dass man die Waren selbstverständlich auch mit dem ÖV oder mit dem Velo anliefern könne.
Der geplante Recyclinghof auf dem Juch-Areal in Altstetten soll den geschlossenen Standort Hagenholz ersetzen. Sagt das Stadtzürcher Stimmvolk Volk Ja, ist die Inbetriebnahme der neuen Anlage für Ende 2027 vorgesehen. Seit der Schliessung im Hagenholz nutzt die Stadt den provisorischen Recyclinghof Looächer in Affoltern.
Recycling schon beim Bau
Der Neubau in Zürich-Altstetten steht gemäss der Projekt-Webseite im Zeichen der Zürcher Strategie zur Kreislaufwirtschaft und soll zum Sinnbild der Wiederverwendung und Wiederverwertung von Rohstoffen und (Bau-)Materialien werden. Das Amt für Hochbauten Stadt Zürich will dort gemeinsam mit Entsorgung + Recycling Zürich die Möglichkeiten der Wiederverwendung von Bauteilen und das Potenzial des zirkulären Bauens bei öffentlichen Bauten maximal ausloten. So lautete ein Ziel für den Architekturwettbewerb, einen möglichst hohen Anteil an wiederverwendeten Bauteilen im Projekt einzusetzen.
Dies wirkte sich gemäss der Webseite erheblich auf die Treibhausgasbilanz des Projekts aus. Vergleiche man diese mit einem konventionellen Neubau, sei eine Einsparung von fast 600 Tonnen CO2 erreicht worden. Das entspreche einer Reduktion von gut 40 Prozent. Das Bauen mit bestehenden Bauteilen könne demzufolge den Anteil an notwendiger Erstellungsenergie massiv reduzieren und somit eine wirksame Massnahme zur Reduktion der indirekten Treibhausgasemissionen sein. (sda/pew)