St. Galler Regierung will Beitrag für Textilmuseum nicht kürzen
Die St. Galler Regierung ist gegen eine Kürzung des kantonalen Beitrags an den Umbau des Textilmuseums. Sie hat auf die entsprechende Forderung der vorberatenden Kommission des Kantonsrats mit einem Gegenantrag reagiert.

Quelle: PD
Visualisierung: Das Projekt beinhaltet eine Grundsanierung sowie eine Neustrukturierung des Gebäudes.
Die vorberatende Kommission des St. Galler Kantonsrats unterstützt grundsätzlich die Kostenbeteiligung des Kantons am Umbauprojekt des Textilmuseums. Wie sie am Montag aber mitteilte, bezweifelte sie die Höhe der für das Projekt vorgesehenen Reserve. Die Kommission nahm in der Folge eine Kürzung der Beiträge von Kanton, Stadt und Dritten vor.
Die Stiftung rechnet für das Projekt mit Gesamtkosten von 48 Millionen Franken – inklusive Reserven. Die Hälfte wird das Museum über Fundraising, Unternehmen aus der Region, Stiftungen oder Privatpersonen selbst finanzieren. Der Kanton sollte sich mit 14,5 Millionen und die Stadt mit 7,25 Millionen Franken daran beteiligen.
Mit der Kürzung sollte sich der Kanton laut der Kommission nun aber neu mit 13,9 Millionen Franken an den Gesamtkosten beteiligen. Weil das Engagement der öffentlichen Hand nach einem bestimmten Schlüssel vorgesehen ist, würde sich damit zudem auch der Beitrag der Stadt St. Gallen verringern: von 7,25 auf noch 6,95 Millionen Franken.
Geplant Baureserve «angemessen»
Die St. Galler Regierung ist mit dieser Kürzung nicht einverstanden. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Gegenantrag hält sie fest, dass sie die geplanten Baureserven von 6 Millionen Franken als «angemessen» beurteile.
Die Reserven seien zum einen dafür da, unvorhersehbare Zusatzkosten, beispielsweise wegen Schadstoffen, archäologischen Funden oder Unsicherheiten im Baugrund abzudecken, argumentiert die Regierung. Zum anderen sollen damit die Mehrkosten wegen der Teuerung finanziert werden. Diese könnte sich bis zum geplanten Bezugsjahr 2030 auf rund 3,1 Millionen Franken summieren.
Keine Einwände hat die Regierung gegen den Vorschlag der Kommission, einen Teil der Mittel aus dem Lotteriefonds zu entnehmen. Der Kantonsrat wird die Vorlage in der kommenden Septembersession in erster und in der Wintersession in zweiter Lesung behandeln.
Grundsanierung und Neustrukturierung
Die Räumlichkeiten des Textilmuseums im 140 Jahre alten «Palazzo Rosso» entsprechen nicht mehr den Anforderungen eines modernen Museums. Die Trägerstiftung Textilmuseum plant deshalb eine umfassende Erneuerung. Das Projekt umfasst eine Grundsanierung sowie eine Neustrukturierung des Gebäudes.
Vorgesehen ist unter anderem ein grosser Ausstellungssaal im Untergeschoss, wofür das ganze Gebäude unterkellert wird. Zudem wird im Rahmen der Erneuerung ein ebenerdiger Eingang und somit ein barrierefreier Zugang geschaffen. (sda/mgt/pb)