Projekte in Neuenburg und Jura: Wohnen in ehemaligen Mühlen
In La Chaux-de-Fonds NE werden Getreidesilos zu Wohnungen umfunktioniert. Zudem darf sich der Eishockeysport über eine neue Arena freuen. Derweil wird in Porrentruy JU ein früheres BKW-Gelände zum Ökoviertel. Eine Übersicht zu Projekten in Neuenburg und Jura.

Quelle: Stähelin Partner architectes SA
Die Umnutzung eines ehemaligen Standorts der Berner Kraftwerke wurde von den Wählern mit grosser Mehrheit befürwortet.
Porrentruy begrünt eine ehemalige Brachfläche
Porrentruy JU – Zwei Drittel der Wählerschaft von Porrentruy haben zugestimmt: Die Zukunft des ehemaligen Geländes der Bernischen Kraftwerke (BKW) wird mit einem neuen Ökoviertel mit dem vielsagenden Namen «Cité-Jardin» geschrieben. Das Gelände soll den Verkehr im Zentrum der Stadt entlasten, indem es 162 Tiefgaragenplätze bietet – davon rund hundert für die Öffentlichkeit.
Die Stadt stützt sich derzeit auf ein Architekturprojekt mit acht Reihenhäusern, acht Ateliers oder Büros im Erdgeschoss der zu bauenden Gebäude sowie 46 Mietwohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern zu moderaten Mieten. Die Gebäude werden den Standards des Minergie-P-Labels entsprechen und an das Fernwärmenetz der Gemeinde angeschlossen. Als Eigentümerin der Grundstücke wird die Stadt Porrentruy die Finanzierung der Schaffung von öffentlichen Plätzen und der Neugestaltung einer angrenzenden Strasse übernehmen. Der für dieses neue Quartier vorgesehene Investor wird alle für die Realisierung erforderlichen Studien übernehmen. (phc)
Weitere Bauprojekte im Kanton Jura

Quelle: Philippe Chopard
Die Umgestaltung der Silos und der angrenzenden Gebäude in La Chaux-de-Fonds steht kurz vor dem Abschluss.
Wohnen in ehemaligen Mühlen
La Chaux-de-Fonds NE – Der architektonisch markante Komplex der ehemaligen Gestreidemühlen in unmittelbarer Nähe der Grand-Pont-Brücke in La Chaux-de-Fonds wird derzeit zu Wohnungen umgebaut. Die beiden Silos, flankiert von zwei weiteren Gebäuden, von denen die ältesten aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammen, haben ihre Tätigkeit als Mühlen vor mehr als dreissig Jahren eingestellt.
Während die Silos aus den Jahren 1928 und 1941 seit einigen Jahren Wohnungen im Loft-Stil beherbergen, werden die beiden anderen Gebäude für Senioren, ein Restaurant und Geschäfte reserviert sein. Der Komplex liegt nur wenige Schritte vom Bahnhof SBB und einem Einkaufszentrum entfernt. Seine Südfassaden blicken auf die Eisenbahnschienen und bieten einen sehr guten Blick auf die Stadt. Die Höhe des ersten Silos entspricht auch der Höhe des Espacité-Turms, einem Gebäude am anderen Ende der neu gestalteten Avenue Léopold-Robert. (phc)
Weitere Bauprojekte im Kanton Neuenburg

Quelle: Philippe Chopard
Der Bau eines neuen Restaurants markiert den Beginn der zweiten Phase der Neugestaltung des ehemaligen Expo.02-Geländes «Arteplage».
Städtische Ufer des Neuenburgersees werden umgestaltet
Neuenburg – Mehr als zwanzig Jahre nach der «Arteplage» der Expo.02 herrscht Einigkeit über die Neugestaltung der Jeunes-Rives in Neuenburg. Das in zwei Phasen unterteilte Grossprojekt wird mit der Umwandlung des Parkplatzes hinter einem neuen, komplett ausgestatteten Strand in eine Grünfläche fortgesetzt. Seit einigen Monaten können die Einwohner von Neuenburg einen komplett neu gestalteten Badebereich geniessen. Die alten Steinschüttungen am Ufer wurden durch Sitzstufen ersetzt. Weiter verfügt der Standort neu über einen runden Pavillon, der als Umkleidekabine dient.
Die Arbeiten werden mit dem Bau eines Restaurants im Westen des Geländes und eines neuen kleinen Hafens im Osten fortgesetzt. Ergänzt werden sie durch die Begrünung des Parkplatzes, auf dem die charakteristischen Platanen erhalten bleiben. Mit dem Aushubmaterial wurden mehrere künstliche Hügel angelegt, um das Gelände zu verschönern, das in den 1960er-Jahren durch Aufschüttungen am Neuenburgersee entstanden war. Lange Zeit waren sich die Neuenburger uneinig über die Art der durchzuführenden Arbeiten und lehnten sogar ein erstes Projekt in einer Volksabstimmung ab. Nun können die Stadtbehörden für rund 15 Millionen Franken das Seeufer wiederbeleben. (phc)
Weitere Bauprojekte im Kanton Neuenburg

Quelle: Dolci Architectes
Die neue Eishalle in La Chaux-de-Fonds wird ihre Energieressourcen mit dem benachbarten Schwimmbad teilen.
Eine öffentlich-private Partnerschaft für Eishockey
La Chaux-de-Fonds NE – Der Neuenburger Unternehmerverband ist stolz darauf: Der bevorstehende Bau der neuen Eishalle «Les Mélèzes» in La Chaux-de-Fonds steht im Mittelpunkt einer einzigartigen Partnerschaft zwischen der öffentlichen Hand und den treibenden Kräften der kantonalen Bauwirtschaft. Die ehrwürdige Eishalle wird komplett umgebaut und energetisch mit dem benachbarten Schwimmbad zusammengelegt. Seit Jahren warten der lokale Eishockeyclub und die Eisläufer auf eine neue Halle. Für die Eishockeyspieler, die an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen und wieder in der Schweizer Elite mitspielen wollen, wird dieser Traum nun Wirklichkeit.
Das Projekt sieht einen Spielbereich mit Platz für fast 6000 Zuschauer, eine Neben-Eisbahn, ein neues Restaurant, eine Buvette und verschiedene Verwaltungsräume vor. Die bestehenden Anlagen müssen vollständig abgerissen werden, da sie nicht mehr den Anforderungen der Schweizer Eishockeyliga entsprechen. Der Sockel des Gebäudes bleibt erhalten. Das neue Gebäude wird energetisch optimiert, insbesondere durch die Wiederverwendung der Abwärme für die Beheizung des angrenzenden Schwimmbads. Die Bauarbeiten werden drei Jahre dauern. Die Stadt hat für das Projekt einen Kredit in Höhe von 69 Millionen Franken bewilligt. (phc)
Weitere Bauprojekte im Kanton Neuenburg

Quelle: Hôpital du Jura
Die Krankenhausbehörden von Delémont sind zum Schluss gekommen, dass die Renovierung ihres Hauptstandorts teurer sein wird als ein Umzug und die Schaffung neuer Infrastrukturen.
Solidarität, eine Tugend des Jura
Delémont JU – Der geplante Umzug des Hôpital du Jura in Delémont nach Süden, auf die andere Seite des Bahnhofs der jurassischen Hauptstadt, ist eine Notwendigkeit: Eine Sanierung der heutigen Gebäude wäre zu teuer. Die Spitalbehörden bündeln daher sämtliche privaten Kräfte im Kanton, um die Entwicklung und Transformation einer grossen ehemaligen Industriebrache südlich der Bahngeleise voranzutreiben. Vorgesehen ist der Bau eines neuen Akutspitals, das die veralteten und für eine moderne Patientenversorgung ungeeigneten Räumlichkeiten ersetzen soll.
Da die politischen Behörden aber nicht über die nötigen Mittel verfügen, hat sich rund um die Pensionskasse des Kantons Jura eine beispiellose Solidaritätsbewegung gebildet, um einen Finanzierungsplan aufzustellen. Die Mobilisierung der regionalen Wirtschaft ist auch durch die volkswirtschaftliche Bedeutung eines solchen Spitals erklärbar, das jährlich über 180 Millionen Franken an Wertschöpfung generiert. Geburtshilfe, Kinderheilkunde und Notfallstation sollen in einigen Jahren in ein Quartier verlegt werden, das einer tiefgreifenden Umgestaltung unterzogen wird – und dabei von einer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Verkehr profitiert. (phc)
Weitere Bauprojekte im Kanton Jura

Quelle: DSA Architectes
Das zukünftige Gebäude wird nach den Regeln der Low-Tech-Bauweise in einem hochsicheren Umfeld errichtet.
Neuenburger Archiv in Birkenholzgehäuse
La Chaux-de-Fonds NE – Die Zeiten, in denen man zum Schloss Neuenburg hinaufsteigen musste, um das Staatsarchiv einzusehen, sind bald vorbei. Der Kanton hat kürzlich den Startschuss für den Bau eines neues Zentrums für sein Kulturerbe in La Chaux-de-Fonds gegeben. Der Westen der Stadt, insbesondere das Viertel Les Forges, befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, und der Wunsch, dort ein Kultur- und Kulturerbezentrum zu schaffen, nimmt nun konkrete Formen an. Der Staatsrat von Neuenburg hat sich dafür entschieden, alle Schätze der Vergangenheit an einem einzigen Ort zu lagern, anstatt sie wie bisher auf mehrere externe Depots zu verteilen.
Die steigende Zahl von Schadensfällen in den unzureichend gesicherten Räumlichkeiten hat die Behörden davon überzeugt, einen Neubau in Angriff zu nehmen. Die Konservierung der Güter und Archive wird dort konzentriert, zusammen mit geeigneten Arbeitsräumen für Fachleute und die breite Öffentlichkeit. Der Gewinner des 2021 ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs entschied sich für Low-Tech-Räumlichkeiten ohne energieintensive Belüftung, mit sicherer Innenverkehrsanbindung und einwandfreien Lagerbedingungen. Das Projekt «Papyrifera», dessen Name an die Papierbirke erinnert, befindet sich in der Realisierungsphase. (phc)
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