Projekte im Kanton Freiburg: Ein 60 Meter hoher Wohnturm
Mit dem 60 Meter hohen «Tour Invictus» und dem Wohnquartier «BeauVi» entstehen in Freiburg zusammen über 450 Wohnungen. Derweil wird in Bulle FR der neue Rolex-Produktionsstandort gebaut. Eine Übersicht zu Projekten im Kanton Freiburg.

Quelle: Thomann Promotion Immobilière SA
Mit seinen 60 Metern und 19 Stockwerken wird der Invictus-Turm fast das höchste Gebäude in Freiburg sein – aber eben nur fast, denn kein Gebäude überragt die 74 Meter hohe Kathedrale Saint-Nicolas.
«Tour Invictus»: Ein 60 Meter hoher Wolkenkratzer für Freiburg
Freiburg – In Beaumont, am südlichen Eingang von Freiburg, prägt ein ehrgeiziges Projekt das Stadtbild: Der «Tour Invictus», ein 19-stöckiges Wohngebäude mit einer Höhe von 60 Metern, wird als Symbol für Verdichtung und moderne Architektur stehen. Dieser «Wolkenkratzer» wird insgesamt 128 Wohnungen umfassen, die so verteilt sind, dass eine generationsübergreifende Mischung gefördert wird. So werden bis zum 5. Stock Wohnungen für Senioren untergebracht sein, während ab dem 6. Stock und auf 14 Etagen Eigentumswohnungen (PPE) Platz finden. Im Erdgeschoss sind Geschäfte und eine zweistöckige Tiefgarage mit 74 Stellplätzen vorgesehen. Das Gebäude wird nach Minergie zertifiziert.
Die Architektur des Hochbaus spielt mit Kontrasten: ein dichterer unterer Teil und luftigere obere Stockwerke mit auskragenden Balkonen, grossen Fensterfronten und mehreren Ausrichtungen, um das Licht und das Panorama optimal zu nutzen. Die Bauarbeiten starteten bereits im Jahr 2024 mit einem geschätzten Budget von 85 Millionen Franken. Die Baustelle schreitet gut voran, derzeit sind bereits mehrere oberirdische Etagen erstellt, wobei etwa alle 12 Arbeitstage ein Stockwerk fertiggestellt wird. Die ersten Bewohner sollen ab 2027 einziehen können. Nach seiner Fertigstellung wird der Invictus-Turm fast das höchste Gebäude in Freiburg sein – aber eben nur fast, denn kein Gebäude überragt die 74 Meter hohe Kathedrale Saint-Nicolas. (jal)
Weitere Bauprojekte im Kanton Freiburg

Quelle: mazzapokora muller-architecte
Visualisierung des neuen Wohnquartiers «BeauVi» in Freiburg. Der gesamte Standort soll ökologisch vorbildlich sein: Anpflanzung einheimischer Bäume, durchlässige Beläge, Bewässerung mit Regenwasser, begrünte Dächer und Stromerzeugung über Photovoltaikmodule.
Nachhaltiges Stadtviertel im Herzen von Freiburg
Freiburg – Zwischen den Stadtteilen Beaumont und Vignettaz entsteht in Freiburg in der Nähe des Bahnhofs ein gross angelegtes Immobilienprojekt: «BeauVi», früher bekannt unter dem Namen «FriGlâne». In diesem neuen Wohnquartier sollen 350 Wohnungen in 13 Gebäuden entstehen, darunter zwei Hochhäuser, die letztlich rund 700 Einwohner beherbergen sollen. Das von Helvetia Versicherungen und der Raiffeisenbank getragene Projekt soll städtische Verdichtung, Lebensqualität und ökologische Nachhaltigkeit miteinander in Einklang bringen.
Das Viertel wird um einen grossen zentralen Innenhof – «la Cour» – herum angelegt, der von einer von Bäumen gesäumten Promenade und Erholungsbereichen sowie von Gebäuden unterschiedlicher Grösse umgeben ist. Eine Fussgängerpassage wird das Viertel mit dem neuen Parc du Vallon verbinden, einer derzeit privaten Grünfläche, die dank einer Partnerschaft zwischen dem Eigentümer und der Stadt öffentlich zugänglich gemacht wird. Die Wohnungen unterschiedlicher Grösse und Art umfassen auch «ECO»-Wohnungen mit moderaten Mieten, Gemeinschaftsräume und «Joker»-Räume, die je nach Bedarf gemietet werden können. Die soziale Durchmischung, der Austausch zwischen den Generationen und das Nachbarschaftsleben werden durch gemeinsame Terrassen und Gemeinschaftsräume gefördert. Die Bauarbeiten sind im Gange, die schrittweise Fertigstellung ist für 2027 geplant. (jal)
Weitere Bauprojekte im Kanton Freiburg

Quelle: butikofer de oliveira architectes
Der Ausbau der BCU Freiburg ist ein entscheidendes Projekt für das kulturelle und akademische Leben des Kantons. Er verkörpert eine ehrgeizige Vision der Modernisierung und Aufwertung des Kulturerbes.
Kantons- und Universitätsbibliothek wird vergrössert und teurer
Freiburg – Die Erweiterung und Umstrukturierung der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg (BCU) steht derzeit im Mittelpunkt des Interesses. Nach jahrelanger Planung nähert sich das 2021 begonnene Bauprojekt nun seiner letzten Phase. Die Ausbauarbeiten sollen bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Die offizielle Einweihung ist zu Beginn des neuen Studienjahres 2026 geplant. Das 2017 genehmigte Projekt zielt darauf ab, die BCU zu modernisieren, um den Anforderungen einer Hochschule des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden, sowohl in Bezug auf die Räumlichkeiten als auch auf die Konservierung der Sammlungen, die Zugänglichkeit und die öffentlichen Dienstleistungen.
Mit 770 zusätzlichen Arbeitsplätzen wird die Bibliothek der starken Nachfrage der Universitätsgemeinschaft gerecht. Das ursprüngliche Budget für die Erweiterung und Renovierung wurde auf 86 Millionen Franken geschätzt, davon etwa 79 Millionen für die eigentlichen Arbeiten und sieben Millionen für den Umzug und die Zwischenlagerung. Letztendlich kostete das Projekt jedoch mehr als 124 Millionen. Mehrere Faktoren erklären diese Überschreitung: Der Zustand des historischen Gebäudes war schlechter als in ersten Gutachten angenommen, hinzu kamen zusätzliche Anforderungen, insbesondere im Bereich der Sicherheit, seitens der Stadt und der Nachbarschaft sowie die Verschiebung anderer damit verbundener Projekte, wie beispielsweise des interinstitutionellen Lagerzentrums (SIC) in Domdidier, was zu unvorhergesehenen Lager- und Umzugskosten führte. (jal)
Weitere Bauprojekte im Kanton Freiburg

Quelle: Rolex
Die fünf Gebäude werden die wirtschaftliche Entwicklung der Region Gruyère tiefgreifend verändern.
Rolex baut neuen Produktionsstandort in Bulle
Bulle FR – In Bulle, im Gewerbegebiet Prila, nimmt ein gigantisches Projekt Gestalt an: die Errichtung des neuen Produktionsstandorts von Rolex. Der Schweizer Uhrenriese will hier rund eine Milliarde Franken investieren und 2000 Arbeitsplätze schaffen. Der zukünftige Standort erstreckt sich über fast 105'000 Quadratmeter auf vier Grundstücken entlang der Autobahn A12. Der Komplex wird aus vier Hauptproduktionsgebäuden bestehen, die durch ein zentrales Gebäude verbunden sind, in dem unter anderem die Verwaltung und Supportbereiche untergebracht sein werden. Das höchste Gebäude wird 32 Meter hoch sein.
Insgesamt wird die Anlage eine Grundfläche von 261'600 Quadratmeter und ein Volumen von 1,43 Millionen Kubikmetern haben. Nachdem die Baugenehmigung offiziell erteilt wurde, hat Rolex dank einer vorläufigen Genehmigung bereits erste Vorbereitungsarbeiten durchgeführt. Zur Erleichterung der Zufahrt wurde eine provisorische Brücke über die Strasse H189 gebaut. Rolex hat sich verpflichtet, besonderes Augenmerk auf die Umweltgestaltung, die damit verbundene Mobilität und die unterstützende Infrastruktur zu legen. Das Rolex-Projekt in Bulle ist eine der bedeutendsten Industrieinvestitionen im Kanton Freiburg in den letzten Jahren. Wenn alles wie geplant verläuft, ist die Einweihung des Standorts für 2029 vorgesehen. (jal)
Weitere Bauprojekte im Kanton Freiburg

Quelle: Ruprecht Architekten
Das Projekt «Tour Henri» ist sowohl in finanzieller als auch in symbolischer Hinsicht eine bedeutende Investition für die Universität Freiburg.
Projekt «Tour Henri» wird wieder aufgenommen
Freiburg – Die Idee, die derzeit über verschiedene Standorte in der Stadt verstreuten Aktivitäten der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in einem modernen Gebäude zusammenzufassen, stammt aus dem Jahr 2013. Das Projekt auf dem Gelände der «Tour Henri» lag jedoch lange Zeit auf Eis, insbesondere weil ein Teil des Grundstücks nicht verfügbar war. Nach mehreren Jahren Pause kommt das Projekt für das neue Gebäude der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg nun wieder voran.
Das zukünftige Gebäude soll nicht nur die Strukturen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät zusammenführen, um deren Sichtbarkeit, Kohärenz und Funktionalität zu verbessern, sondern auch einen Rahmen bieten, der den aktuellen Erwartungen an nachhaltige Architektur entspricht. Zu den geplanten Elementen gehören die Installation von Photovoltaikmodulen, umweltfreundliche Materialien sowie eine sorgfältige Integration in das Stadtbild. Das Projekt musste angepasst werden, um den Anforderungen der Denkmalschutz- und Landschaftsschutzkommissionen gerecht zu werden. Die Gesamtkosten des Projekts werden derzeit auf 152 Millionen Franken geschätzt. Wenn alles wie geplant verläuft, sollen die Bauarbeiten im Laufe des Jahres 2027 beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2030 vorgesehen. (jal)
Weitere Bauprojekte im Kanton Freiburg