15:09 BAUPROJEKTE

Projekt für Sanierung der Villa Musegg in Luzern gescheitert

Teaserbild-Quelle: Stadt Luzern

Die Stadt Luzern wollte eigentlich die 155 Jahre alte Villa Musegg sanieren und diese künftig für Wohnzwecke vermieten. Daraus wird vorerst nun nichts: Der Grosse Stadtrat hat am Donnerstag den dafür nötigen Baukredit von 7,36 Millionen Franken abgelehnt.

Südfassade Villa Musegg in Luzern

Quelle: Stadt Luzern

Südfassade der Villa: Hinter der gedeckten Terrasse im Erdgeschoss sollte nach der Sanierung eine öffentliche Nutzung mit gastronomischem Angebot entstehen. Im Obergeschoss und im Dachgeschoss waren Wohnungen geplant.

Die 1867 erbaute Villa grenzt zwischen Wachtturm und Zytturm an die Museggmauer und ist im kantonalen Bauinventar als schützenswert verzeichnet. Seit 1965 ist sie im Besitz der Stadt Luzern und wurde zuletzt für verschiedene Zwischennutzungen vermietet. Die Stadt wollte die historische Bausubstanz sanieren und das Potenzial der Liegenschaft besser nutzen.

Vor diesem Hintergrund sollte das Erdgeschoss der historischen Villa künftig sollte als Café und Quartiertreff genutzt werden. Im Obergeschoss waren zwei Wohnungen geplant. Die Miete für die 3,5-Zimmer-Wohnung sollte gemäss Stadtrat 3800 Franken, die für die 2,5-Zimmer-Wohnung 2600 Franken kosten.

Baukredit für Villa-Sanierung abgelehnt

Aus diesen Plänen wird nun aber vorerst wohl nichts. Denn der grosse Stadtrat hat am Donnerstag den dafür nötigen Baukredit von 7,36 Millionen Franken abgelehnt. Für das Nein des Parlaments ausschlaggebend waren die hohen Kosten und die tiefe Bruttorendite der im Gebäude geplanten Wohnungen.

Zudem verteuerte der Grosse Stadtrat während der Debatte das Vorhaben um rund 300'000 Franken. Dies, weil in der Remise nicht zwei Parkplätze, sondern Büros realisiert werden sollten. Kritik gab es ausserdem auch an der Mischung von öffentlicher und privater Nutzung.

Zu kleine Rendite und Streit um Solarziegel

Im Grossen Stadtrat wurde zudem bemängelt, dass die Rendite hinsichtlich des Standorts der Villa und dem Schutzstatus zu klein sei und die Stadt damit hochpreisige Wohnungen subventioniere. Ein weiterer Streitpunkt war der Plan, die südliche Dachfläche mit stromproduzierenden Ziegeln einzudecken. Dies hätte zu Konflikten mit der kantonalen Denkmalpflege führen können.

Die Mitte-Fraktion hatte zu Beginn der Debatte einen Rückweisungsantrag gestellt und verlangt, dass der Stadtrat das Projekt überarbeite. Sie drang damit bei den anderen Fraktionen aber nicht durch. Die Diskussionen zogen sich über mehrere Stunden dahin. Vor allem die Frage der beiden Parkplätze führten auch zu Gehässigkeiten. (sda/pb)

Westfassade Villa Musegg in Luzern

Quelle: Stadt Luzern

Haupteingangstür auf der Westseite der Villa.

Ostfassade Villa Musegg in Luzern

Quelle: Stadt Luzern

Ostseitiger Nebeneingang der Villa von der Parkanlage aus.

Remise bei Villa Musegg in Luzern

Quelle: Stadt Luzern

In den beiden Garagen in der Remise sollten Ladestationen für Elektroautos installiert werden.


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