Neues Siegerprojekt für HSG-Campus Platztor in St. Gallen gekürt
Das neue Siegerprojekt für den Campus Platztor der Universität St. Gallen steht fest. Der Entwurf «Tsumiki» sieht für den Neubau einen markanten Holzbau vor und stammt von den «Graber Pulver Architekt:innen». Die Eröffnung des neuen Campus ist im Jahr 2032 geplant.

Quelle: Graber Pulver Architekt:innen
Visualisierung: So soll sich der neue Campus Platztor der HSG dereinst präsentieren.
Der Kanton will mit der Universität St. Gallen (HSG) auf dem Areal Platztor in der Stadt St. Gallen einen zweiten Campus bauen. 2023 widerrief die Regierung jedoch den Zuschlag für das 2021 ausgewählte Siegerprojekt «Haus im Park». Dieses hätte sich in den letzten zwei Jahren «nicht zufriedenstellend weiterentwickelt», hiess es damals.
In der Folge wurde im September 2024 ein neuer Projektwettbewerb ausgeschrieben. Nun steht das neue Siegerprojekt fest, wie die HSG, die Stadt und der Kanton St. Gallen am Mittwoch mitteilten. Gewonnen hat demnach der Entwurf «Tsumiki» von «Graber Pulver Architekt:innen». Der Projektname bedeute auf Japanisch Holzbausteine und spiele damit auf die im Vorschlag vorgesehene Holzbauweise an.
Kleine Stadt im grossen Haus
Das Gebäude funktioniere wie eine «kleine Stadt im grossen Haus» mit kurzen Wegen, die Lehr-, Arbeits- und Aufenthaltsbereiche miteinander verbinden, heisst es im Communiqué. Weiter sind im Entwurf begrünte Terrassen sowie rund um das Gebäude ein kleiner Park mit Bäumen vorgesehen. Das bestehende Kirchengebäude auf dem Areal bleibt erhalten und wird gemäss Mitteilung zu einer Studentenbar.
Das siegreiche Projekt erfülle daneben den Anspruch des Kantons und der Universität nach Nachhaltigkeit. Mit einer einfachen Baustruktur in Holzbauweise und einer intelligenten Grundrissgestaltung gelinge der Spagat zwischen Genügsamkeit und Grosszügigkeit, heisst es im Communiqué. Die Jury lobt die eigenständige Form und den prägenden architektonischen Ausdruck von «Tsumiki». «Das Projekt steht zudem exemplarisch für die aktuelle Debatte um das Bauen im postfossilen Zeitalter».

Quelle: Graber Pulver Architekt:innen
Visualisierung: Im Siegerprojekt sind begrünte Terrassen sowie rund um das Gebäude ein kleiner Park mit Bäumen vorgesehen.
Eröffnung im Jahr 2032
Die Bevölkerung stimmte 2019 einem Neubau zu und genehmigte dafür einen Kredit von 160 Millionen Franken. Der Bund, die Universität und die Stadt St.Gallen tragen je einen eigenen Anteil an den Gesamtkosten von 207 Millionen Franken. Das Projekt halte auch Zielkosten voraussichtlich ein, heisst es weiter.
Die Eröffnung des neuen Campus ist gemäss Mitteilung im Jahr 2032 geplant. Der Kanton und die HSG entwickeln das Siegerprojekt nun zusammen mit dem Generalplanerteam zum konkreten Bauprojekt. Der neue Campus wird künftig Raum für rund 3'000 Studierende und Mitarbeitende der Universität St.Gallen bieten.
Auf städtischer Ebene unterliegt das aktuell brachliegende Gelände einer Zonenplanänderung und einer Sondernutzungsplanung. Das Mitwirkungsverfahren für die Zonenplanänderung startet gemäss Mitteilung diesen September. (mgt/pb)

Quelle: Graber Pulver Architekt:innen
Visualisierung des neuen HSG-Campus: Foyer.

Quelle: Graber Pulver Architekt:innen
Visualisierung des neuen HSG-Campus: Atrium.