10:39 BAUPROJEKTE

Grosser Rat bewilligt umstrittenen Strassenbau in Rothrist AG

Teaserbild-Quelle: Kanton Aargau

Die Wohnquartiere von Rothrist AG werden vom Durchgangsverkehr entlastet: Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag 36,7 Millionen Franken für den Bau des letzten Abschnitts der Wiggertalstrassse genehmigt – mit überraschenden Befürwortern und Gegnern.

Wiggertalstrasse Rothrist Aargau Abschnitt Nord

Quelle: Kanton Aargau

Visualisierung: Anschluss der Bernstrasse an die Wiggertalstrasse in Rothrist AG.

Der Grosse Rat genehmigte den Verpflichtungskredit nach einer längeren Diskussion mit 91 Ja- zu 41 Neinstimmen. Für den Strassenbau auf grüner Wiese und wertvollen Fruchtfolgeflächen, die kompensiert werden, sprachen sich dabei Teile der Grünen und der SP aus – dagegen waren viele Vertreter der SVP.

Die Idee einer Wiggertalstrasse von Zofingen bis zum Autobahnanschluss Rothrist besteht seit Jahren. Erste Abschnitte wurden bereits erstellt und in den Jahren 2009 und 2018 dem Verkehr übergeben. Am Dienstag debattierte der Grosse Rat über den letzten fehlenden Teil Nord in Rothrist. Mit dem Abschnitt soll das Dorfzentrum von Rothrist vom Durchgangsverkehr entlastet sowie eine künftige Arbeitszone entlang der Autobahn erschlossen werden.

Angesichts dieser Geschichte sprachen sich die auto-kritischen Grünen grossmehrheitlich für den Strassenbau aus. Es handle sich zwar wieder um ein auf den mobilisierten Individualverkehr fokussiertes Projekt, kritisierten sie. Aber es liege der Sachzwang eines bereits begonnenen Vorhabens vor.

Kritik aus unterschiedlichen Gründen

Da mit der Lückenschliessung die Rothrister Wohnquartiere stark vom Durchgangsverkehr entlastet würden und der historische Dorfkern aufgewertet werde, sei eine «nicht leicht fallende Zustimmung» möglich, hiess es bei den Grünen. Auch die SP zeigte sich aus ähnlichen Gründen gespalten. GLP, FDP, Mitte und EVP unterstützten hingegen die in ihren Augen «sinnvolle und vertretbare Lösung».

Die SVP stufte das Projekt aus regionaler Perspektive zwar als nachvollziehbar ein, lehnte es aber mehrheitlich aus kantonaler Sicht ab. Es sei überdimensioniert und damit schlicht zu teuer.

Sie kritisierte dabei nicht so sehr die geplante Umfahrungsstrasse an sich, sondern die geplanten flankierenden Massnahmen in Rothrist im Umfang von 17 Millionen Franken. Ein geplantes Tempo-30-Regime mit bepflanzten Begegnungszonen sei links-grüne Ideologie, das Projekt werde so vom Kanton «innerorts vergoldet». (sda/pb)

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