16:23 BAUPRAXIS

Raduner-Areal: Streit um Bodensanierung in Horn TG

Teaserbild-Quelle: Wikimedia Common, TheBernFiles, Public Domain

Die Sanierung des mit Chemikalien verseuchten Raduner-Areals am Bodensee in Horn TG beschäftigt das Bundesgericht: Es muss darüber befinden, ob der Kanton von der Konkurs gegangenen Textilfabrik Raduner & Co. AG 8,3 Millionen Franken Erlöse aus Landverkäufen einfordern kann.

Wie das Thurgauer Bau- und Umweltdepartements heute mitteilte, hatte der Kanton einen Etappensieg vor dem Thurgauer Obergericht errungen. Dieses hatte entschieden, dass die 8,3 Millionen Franken im Konkursverfahren bleiben. Allerdings hat die Gegenseite das Urteil nicht akzeptiert und nun ans Bundesgericht weitergezogen.

Die Raduner hat als Verursacherin den Hauptanteil der Kosten für die Sanierung des verseuchten Areals zu tragen. 2009 verkaufte die Firma rund zwei Drittel des Areals an bester Wohnlage am See an eine Zürcher Baufirma. Der Erlös von 8,3 Mio. Franken ging an die Raduner-Hauptaktionärin. Kurz darauf meldete die Firma Raduner die Liquidation und später den Konkurs an. Im Konkursverfahren stehen praktisch keine Aktiven mehr zur Verfügung, weswegen der Kanton für den Löwenanteil der Sanierungskosten aufkommen müsste. Sollte der Kanton vor Bundestericht recht bekommen, könnte sich dies ändern.

Steuerzahler "nicht mehr als nötig" belasten

Der Kanton fordert Millionenbeträge, die im Vorfeld des Konkursverfahrens verschoben worden sind zurück, laut Communiqué „damit die Steuerzahler nicht mehr als nötig belastet werden“. Es solle sich niemand seinen Verpflichtungen auf Kosten der Allgemeinheit entziehen können. Mit wie viel die Sanierung des 44'000 Quadratmeter grossen Areals insgesamt zu Buche schlagen wird, ist nicht bekannt. Die Zürcher Baufirma hat den von ihr erworbenen Teil - rund 33'000 Quadratmeter - für rund 30 Millionen Franken saniert. Der Rest des ehemaligen Fabrikgeländes ist derweil noch immer verschmutzt. Für dessen Sanierung muss Raduner 90 Prozent der Kosten tragen.

Die Raduner & Co. AG hatte in Horn über Jahrzehnte Stoffe veredelt. nDabei wurde der Boden des direkt am See gelegenen Firmengeländes mit giftigen Chemikalienverseucht. Es handelte sich dabei vor allem chlorierte Kohlenwasserstoffe. (sda/mai)

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