08:18 BAUPRAXIS

Kiruna zieht um: Neuanfang mit guter Erdung

Erzlagerstätten haben Kiruna bekannt gemacht. Aufgrund des grossflächigen Abbaus von Eisenerz sind im Untergrund Hohlräume entstanden, was an der Oberfläche zu Instabilitäten geführt hat. Deshalb muss die nördlichste Stadt Schwedens ihr historisches Zentrum umsiedeln.

Jede Nacht um halb zwei in der Früh hört man einen dumpfen Hall aus dem Erdinnern. Es ist der Zeitpunkt der Sprengung, wenn untertags die Tagesration für den Erzabbau aus der Erde gebrochen wird. Zehnmal am Tag fährt ein Zug von Kiruna ins norwegische Narvik, wo das Eisenerz verladen und zu den Hochöfen in aller Welt verschifft wird. Rund 8600 Tonnen hochgradig gesättigter Magnesit werden pro Fahrt transportiert. Das Herz der Stadt im hohen Norden pocht im Rhythmus des Bergbaus. Fast 80 Prozent des Eisenerzes für den europäischen Markt kommt aus dieser Gegend. Zwei Drittel der Stadt arbeiten entweder direkt oder indirekt über Zulieferfirmen für den staatlich kontrollieren schwedischen Bergbaukonzern LuossavaaraKiirunavaara Aktiebolag (LKAB). Der Bergbau ist für die Stadt Fluch und Segen zugleich: Seit der Gründung im Jahre 1900 wuchs die Zahl der Einwohner auf 18 000 an. Die Mine ist hochprofitabel. Bis 2035 wird die Stadt durch den laufenden Erzabbau vermutlich weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote Schwedens halten.

Doch durch die Erzschürfungen kommt es zu Rissen und Verformungen, welche die Minenbetreiberin LKAB vor 15 Jahren entdeckte. Keilförmig nach oben wie in einen Schüttkegel verlaufen die Spannungen im Erdreich oberhalb des bereits ausgehöhlten Erzkörpers. Die Erde höherer Lagen rutscht in die Hohlräume in der Tiefe. Verformungen und Erdbrüche sind die Folge.

Ab hier ist dieser Artikel nur noch für Abonnenten vollständig verfügbar.

Jetzt einloggen

Sie sind noch nicht Abonnent? Übersicht Abonnemente

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Malergeschäft Nesimi

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.