07:01 BAUMARKT

Juracement ECO3-ZEMENT: Lokal und nachhaltig

Geschrieben von: Ben Kron (bk)
Teaserbild-Quelle: JURA Materials-Gruppe

JURA ECO3, der neu entwickelte Zement der JURA Materials-Gruppe, besteht komplett aus lokalen Ausgangsstoffen und erreicht eine wesentlich bessere CO2-Bilanz. Die Innovation: Der Anteil Klinker im Zement wurde stark reduziert – zugunsten von Ressourcen schonendem, kalziniertem Ton aus der Schweiz. Damit bildet der ECO3-Zement, der für alle Bereiche des Hochbaus einsetzbar ist, die Basis der nachhaltigen Produktepalette.


PR-Story JURA Materials-Gruppe, Betonwand Schmerikon SG, Zement ECO 3

Quelle: JURA Materials-Gruppe

Der allererste Bau mit dem neuen, CO2-reduzierten JURA ECO3-Zement: eine Industriehalle aus solchen mächtigen Mauern, die starken Beanspruchungen Stand halten müssen.

Die Schweiz hat sich in Sachen Um- weltschutz klare Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen wir unsere Emissionen von Treibhausgasen halbieren. Bis 2050 will der Bundesrat gar das berühmte Netto-Null-Ziel beim Ausstoss von Koh- lendioxid erreichen. Was hierfür nötig ist, stellt das Bundesamt für Umwelt klar: «die Ausschöpfung aller technischen Po- tenziale, die Dekarbonisierung der Wirt- schaft sowie die Schaffung von Rahmen- bedingungen, die einen nachhaltigen All- tag ermöglichen.»

Aufgerufen ist unter anderem die Bau- wirtschaft, die einen erheblichen Teil des Treibhausgases Kohlendioxid verursacht. Bei der JURA Materials-Gruppe, einem der wichtigsten Schweizer Hersteller von Zement und weiterer Baustoffe, hat man sich deshalb schon vor längerem ambitionierte Ziele gesetzt, um bis 2025 den Grossteil des Absatzes mit ökologischen Produkten zu erzielen. Die JURA Materials-Gruppe folgt der «Roadmap 2050», welche die Schweizer Zementbranche im Frühjahr 2021 verabschiedet hat. Wichtigstes Ele- ment dieser freiwilligen Verpflichtung der Branche ist die Entwicklung klimaneutra- ler Zemente.

30 Prozent CO2 eingespart

Einen grossen Schritt in diese Richtung stellt der JURA ECO3 dar: Der neu entwi- ckelte Zement spart bis über 30 Prozent CO2 gegenüber herkömmlichen Produkten. «Er ist die Basis unserer ökologischen Produktelinie und bedient den steigenden Be- darf an nachhaltigen Lösungen im Markt», fasst es Ralf Schumann zusammen, der Commercial Director Cement der JURA Ma- terials-Gruppe. Deshalb war es ein Meilen- stein für das Unternehmen, als der neue, CO2-optimierte Zement im Februar dieses Jahres die Zulassung erhielt.

Wie aber stellt man einen Zement her, der weniger Emissionen verursacht? Ema- nuel Meyer, Leiter des Technical Compe- tence Center (TCC), das Baustoff-Labor der JURA Materials-Gruppe, erläutert: «Port- land-Klinker ist für den grössten Teil der CO2-Emissionen in Zement und Beton verantwortlich: Beim Brennen des Kalk- steins im Drehofen, bei rund 1450 Grad, wird eine beträchtliche Menge an CO2 freigesetzt, das im Kalk gebunden ist.» Deshalb wollte man den Anteil dieses Kalksteins und damit den Klinkeranteil verringern, und stattdessen einen umwelt- freundlichen Zusatzstoff entwickeln, der regional und in ausreichender Menge vor- handen ist. «Dies ist uns mit dem kalzi- nierten Ton gelungen.» Das Kalzinieren des Tons findet bei erheblich tieferen Tempe- raturen statt, was den vollständigen Ein- satz von Alternativbrennstoffen zulässt. Ebenso wird dabei kaum Kohlendioxid emittiert. «Die gegenüber Klinker einge- sparte Menge CO2 pro Tonne entspricht der Menge, die ein konventioneller LKW während der Fahrt von Zürich nach Genf und zurück ausstösst.»

Umfangreiche Tests

Um die Eigenschaften und das Verhalten des Tons zu untersuchen, wurde er umfang- reichen Messreihen bei unterschiedlichen Brenntemperaturen unterzogen. Zudem wurden immer wieder kleinmassstäblich Zemente hergestellt, um die Auswirkungen der verschiedenen Brenntemperaturen zu untersuchen. Schliesslich konnte ein erstes Mal in grossem Massstab Ton mit der idea- len Temperatur hergestellt werden: «Wir ha- ben tausend Tonnen kalzinierten Tons her- gestellt und hatten damit die Bestätigung, dass es in der Praxis funktionierte.» Auch die Versuche in der Zementproduktion zeig- ten sehr gute Resultate: Das neue Produkt war reif für den Markt. Dieses weist am Ende einen Anteil von Nicht-Klinker-Mate- rialien zwischen 36 und 50 Prozent auf, wo- bei der stattdessen verwendete, kalzinierte Ton aus der eigenen Grube stammt. Ema- nuel Meyer: «Es handelt sich also komplett um ein lokales Produkt: Alle Hauptbestand- teile stammen aus der Schweiz und aus unserer eigenen Produktion.»

Der neue Zement JURA ECO3 ist gemäss Schweizer Betonnorm für alle Hochbau- betone zugelassen. «Er ist dort ohne Ein- schränkungen verwendbar und überzeugt durch sehr gute Eigenschaften, sei es in der Verarbeitbarkeit, in der Festigkeitsentwick- lung und in der Dauerhaftigkeit.» Überraschungen bezüglich Ausschal- und Nach- behandlungsfristen seien nicht zu erwar-ten, wie sie bei anderen klinkerreduzierten Zementen möglich sind, vor allem in der kälteren Jahreszeit. Neben seinen ökologischen Eigenschaften weist der mit JURA ECO3 hergestellte Beton eine weitere Be- sonderheit auf: Dank seines warmen Farb- tons eignet er sich sehr gut für Anwen-dungen mit gestalterischen Ansprüchen.

Erste Anwendung bei Industriehalle 


JURA Materials-Gruppe, PR- Story, Industriehalle Schmerikon SG

Quelle: Ben Kron

Die neue Halle der JMS Gruppe in Schmerikon SG: Noch fehlt das Dach auf den Betonmauern, für die erstmals der neue, klinkerreduzierte Zement zum Einsatz kam.

Eine der ersten Anwendungen des nach- haltigen Zements in der Schweiz fand in Schmerikon SG statt, auf einer Baustelle am Rande eines Industrieareals und für die Öffentlichkeit leider nicht einsehbar. Auf dem Werk Grynau verarbeitet dort die JMS Gruppe Kies und kieshaltigen, sauberen Aushub. «Für die normgerechte Lagerung von Misch- und Betonabbruch an diesem Standort benötigten wir eine neue Halle», erklärt Stephan Jud, Mitglied der JMS- Geschäftsleitung. Konkret plante der Ar- chitekt Jud eine Halle für die Trockenauf- bereitung von Abbruchmaterialien, einen ungedämmten Bau aus Recyclingbeton, mit sechs Meter hohen, armierten Mauern und darüber eine Stahlkonstruktion, die mit einer Plane bespannt ist.

Für dieses Projekt wollte man bei JMS die Gelegenheit nutzen, mit dem neuen JURA ECO3-Zement und verschiedenen Recycling-Anteilen Betonversuche zu machen. «Wir hätten dabei sogar mit Fehl-stellen wie Rissen oder Kiesnestern leben
 können, da der Beton hier in erster Linie die statischen Bedingungen erfüllen muss.». Die Anwendung des Betons mit JURA ECO3-Zement erwies sich aber als problemlos. «Es gab weder Risse noch Kiesnester. Auch beim Mischen, Einbrin- gen und Verarbeiten des Betons gab es nichts zu beanstanden.»

60 Zentimeter starke Mauern

Aus Termingründen wurde die Rückseite der Halle mit Beton aus herkömmlichen Zement erstellt; für die beiden Seitenarme kam Beton mit JURA ECO3-Zement zum Einsatz: Es handelt sich um zwei mächtige Mauern, unten 60 Zentimeter stark und nach oben auf 40 Zentimeter verjüngend. «Diese Dimensionen sind nötig, da die Mauern einseitig mit Material angeschüt- tet werden und dadurch an den Beton ei- nige Anforderungen bezüglich Festbeton- eigenschaften gestellt werden.»

Der Farbunterschied zwischen dem her- kömmlichen und dem nachhaltigen Beton ist deutlich zu erkennen: hier das übliche Betongrau, da der beige Ton, den der Be- ton mit JURA ECO3 aufweist. «Dieser warme Farbton ist neben der Nachhaltig- keit ein zusätzliches Argument für das neue Produkt», wie Ralf Schumann betont.
«Wir wenden uns auch an Planer und Ar- chitekten, denen wir mit dem Zement auf- grund seiner Erdton-Farbe eine trendige, natürlich wirkende Alternative anbieten. Dank seinem angenehm warmen Farbton kann er gut als Sichtbeton eingesetzt werden und bietet Variationsmöglichkei- ten bei der Farbgestaltung.»

Ökobilanz deutlich verbessert

PR-Story JURA Materials-Gruppe, Betonwand, Schmerikon SG, Zement ECO 3, Farbunterschied

Quelle: JURA Materials-Gruppe

Auch farblich hebt sich der neue Zement durch seine erdig-warme Farbe vom herkömmlichen Grau von Betonwänden ab.

Wichtigstes Argument für den klinker- reduzierten Zement ist und bleibt aber die
Ökologie. «Wir sprechen damit zum einen die Bauherren an, welche ja am Ende ein Gebäude erstellen lassen. Zum anderen wenden wir uns damit auch an die Inves- toren wie Städte und Gemeinden, Pensi- onskassen und Versicherungen, bei denen die Klimabilanz eines Bauprojekts eine im- mer grössere Rolle spielt. Mit dem Einsatz des JURA ECO3 lässt sich die CO2-Bilanz eines Gebäudes wesentlich verbessern.» Der neu entwickelte Zement wird deshalb  einen wesentlichen Platz im Portfolio der JURA Materials-Gruppe einnehmen. «Er soll sich zu einem der absatzstärksten Pro- dukte entwickeln. Vor allem im Hochbau sehen wir eine sehr gute Marktposition.» Auf der anderen Seite würden andere klas- sische Zemente mit hohem Klinkeranteil zeitnah aus dem Sortiment entfallen.

Mit mobilen Laboren vor Ort

Jeder neue Zement bedeutet aber für den Verarbeiter Umstellungen in den Anlagen seiner Betonproduktion. Hierbei wird er vom Technical Competence Center unter- stützt. Emanuel Meyer: «Wir begleiten den Kunden bei den Einstellungsarbeiten für den neuen Zement. Dazu sind wir mit unseren mobilen Betonlaboren jederzeit beratend und unterstützend vor Ort.»

Neben dem nachhaltigen Produkt und der technischen Begleitung bietet die JURA Materials-Gruppe das Label «ECO Inside» als wichtiges Marketinginstrument an. Ralf Schumann: «Unter dem Label begleiten wir als ganzheitlicher Lösungsanbieter mit mehreren Dienstleistungen unsere Kunden auf ihrem Weg zu einer nachhaltigeren Betonproduktion.» Neben der technischen Begleitung unterstützt man die Kunden auch bei der Nachhaltigkeits-Bewertung der neuen Betonsorten und stellt verkaufs- unterstützende Unterlagen und Argumente für nachhaltige Betone zur Verfügung.

Siegel bestätigt Nachhaltigkeit

Als zusätzliches Element hat die JURA Materials-Gruppe eine Nachhaltigkeitszer- tifizierung für die Betonproduktion er- arbeitet. Ralf Schumann: «Das dabei ver- liehene Gütesiegel ‹Sustainable Concrete Business› wird von Swiss Climate AG als externem Dienstleister auditiert. Mit dem in Bronze, Silber und Gold erhältlichen Siegel können unsere Kunden am Markt dokumentieren, dass Nachhaltigkeit für sie im Fokus steht und mehr ist als nur ein Lippenbekenntnis.»

Ein Rundum-Paket für den neuen, nach- haltigen und lokalen Zement ist also geschnürt. Nun arbeitet man bei der JURA Materials-Gruppe darauf hin, einige weitere Pilotprojekte wie den erfolgreichen Industriebau in Schmerikon zu realisieren. «Mit solchen Pilotprojekten werden wir die Stärken unseres Zements nachweisen und den Kunden einige schöne, gelungene Beispiele vorlegen.»

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der JURA Materials-Gruppe

JURA Materials-Gruppe

Die JURA Materials-Gruppe umfasst führende Schweizer Unternehmen aus der Baustoffindustrie. Sie gewinnen Rohstoffe wie Sand und Kies, produ- zieren Zement, Belag und Beton und verwerten und entsorgen verschie- denste Materialien. Dies in der Region für die Region. Individuelle Beratung und massgeschneiderte Lösungen run- den das Angebot ab. 

JURA Management AG
Zurlindeninsel 1
5001 Aarau
www.juramaterials.ch

Zementwerk JURA Materials-Gruppe

Quelle: JURA Materials-Gruppe

Der neue Zement wird einen wesentlichen Platz im Portfolio der JURA Materials-Gruppe einnehmen, genauso wie beim Erreichen der freiwillig gesetzten CO2-Einsparziele.

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