11:03 BAUBRANCHE

Suhrental soll vor 100-jährlichem Hochwasser geschützt werden

Teaserbild-Quelle: Kanton Aargau

Das Siedlungsgebiet im aargauischen Suhrental soll vor einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt werden. Das Projekt des Kantons mit Kosten von 31 Millionen Franken sieht auch vor, die Suhre zu revitalisieren und die Produktionsbedingungen für die Landwirtschaft zu verbessern.

Die Abflusskapazität der Suhre sei auf einer Länge von mehr als zwei Kilometern im Siedlungsgebiet ungenügend, schreibt der Aargauer Regierungsrat seiner Botschaft an den Grossen Rat. Von einem 100-jährlichen Hochwassers wären rund 45 Hektaren Bauzonen mit etwa 600 Gebäuden und diversen Industrieanlagen betroffen. Das Schadenpotenzial beträgt gemäss dem Regierungsrat rund 27 Millionen Franken.

Daher will der Kanton das Siedlungsgebiet im Suhrental vor einem so grossen Hochwasser schützen. Mit einem Hochwasserrückhaltebecken im Raum Staffelbach würde gemäss dem Konzept das Hochwasser der Suhre oberhalb des Siedlungsgebiets gestaut und der Abfluss gedrosselt.

Grosses Rückhaltebecken geplant

Das Rückhaltebecken soll in der Ebene der Suhre zwischen Staffelbach, Moosleerau und Reitnau zu liegen kommen. Diese Ebene wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis würden rund 84 Hektaren Landwirtschaftsland in der Suhreebene eingestaut.

Das Hochwasserrückhaltebecken wird so ausgelegt, dass die von einem Rückstau betroffenen Infrastrukturen und Liegenschaften keinen Schaden erleiden. Weiter ist ein rund 150 Meter langer und im Durchschnitt drei Meter hoher Rückhaltedamm geplant. Er wird als homogen geschütteter Erddamm mit flachen Böschungen erstellt, der sich in die bestehende Topografie eingliedert.

In den Gemeinden Schöftland, Oberentfelden, Suhr und Buchs sind zusätzliche Teilausbaumassnahmen an der Suhre erforderlich, um das Hochwasser gefahrlos abzuleiten, wie aus der Botschaft hervorgeht.

Dank des Kombiprojekts Hochwasserschutz und Revitalisierung der Suhre bis zur Grenze der Kantone Aargau und Luzern zeichneten sich erhebliche finanzielle Vorteile für die Gemeinden und den Kanton Aargau ab, hält der Regierungsrat fest.

Moderne Meliorationen

Gleichzeitig sollen in Moosleerau, Reitnau und Staffelbach mit modernen Meliorationen die Bedingungen der produzierenden Landwirtschaft verbessert werden. Ein Schwerpunkt liegt in der Instandstellung der Entwässerungsanlagen sowie deren verbesserter Einleitung in die Suhre.

Weiter wird das Wegnetz an die heutigen und künftigen Bedürfnisse der Landwirtschaft angepasst. Durch gezielte Bachoffenlegungen und Bachumlegungen lasse sich die Hochwasserproblematik in den Siedlungsgebieten beseitigen, erklärt die Regierung. Gleichzeitig entstehe ein Mehrwert für die Umwelt.

Das Kombiprojekt Hochwasserschutz und Revitalisierung der Suhre sowie die Bachöffnungen im Rahmen der modernen Meliorationen beanspruchen insgesamt 9,4 Hektaren Fruchtfolgeflächen. Dafür und für die räumliche Festsetzung des Kombiprojekts sind Richtplan-Anpassungen erforderlich.

Bund zahlt zwei Drittel

Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat zwei Verpflichtungskredite: 26,35 Millionen Franken für das Kombiprojekt Hochwasserrückhaltebecken Staffelbach mit Revitalisierung der Suhre bis zur Kantonsgrenze. Hinzu kommt ein Kredit von 4,65 Millionen Franken für die Teilausbaumassnahmen in Schöftland, Oberentfelden, Suhr und Buchs.

Der Bund beteiligt sich mit 21,1 Millionen Franken an den Gesamtkosten, der Kanton mit 4,23 Millionen Franken und die Aargauische Gebäudeversicherung mit 880 000 Franken. Die restlichen 4,79 Millionen Franken werden auf die beteiligten Gemeinden verteilt - gemäss ihrem Anteil an der Reduktion des überfluteten Gebiets im Siedlungsgebiet. (mgt/sda)

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