16:09 BAUBRANCHE

Prix Lignum: Wenn Holzbau vergoldet wird

Teaserbild-Quelle: Roland Tännler / Prix Lignum

Ein Wohnüberbauung in Basel, das Landwirtschaftliche Zentrum St. Gallen in Salez und eine Aufstockung in Vevey – diese Projekt sind heuer mit dem Prix-Lignum geehrt worden. Mit dem erstmals verliehenen Sonderpreis Schreiner wurden ein Regal und der Umbau eines Strickbaus in  St. Antönien prämiert.

Mit der Auszeichnung sollen zukunftsweisende Arbeiten mit Holz bekannt gemacht werden, dieses Jahr ist er zum fünften Mal seit 2009 vergeben worden. Zugelassen gewesen waren Bauwerke, Innenausbauten, Möbel und Kunstwerke aus dem Fürstentum Liechtenstein, die zwischen dem 1. Januar 2017 und 31. Märze 2021 fertig gestellt worden sind.  

Gold: Wohnüberbauung Maiengasse, Basel

Prix Lignum, Gold

Quelle: Kuster Frey / Prix Lignum

Wohnüberbauung Maiengasse, Basel, Esch Sintzel Architekten (Zürich)

Der Neubau an der Maiengasse von Esch Sintzel Architekten (Zürich) bringt laut Medienmitteilung den Holzbau gleich in mehrerlei Hinsicht entscheidend weiter: „Das Projekt weist die Branche in die Zukunft, von der Materialherkunft über den Städtebau und die Konstruktion bis zum Umgang mit Farbe. In all diesen Bereichen spielt das Holz die Hauptrolle.“  Überdies erhält das Projekt Lob dafür, dass es die Stadt verdichtet sowie dass es „angemessene öffentliche Räume“ und Wegverbindungen schafft. Zudem nimmt es mit Holz als tragendem und prägendem Baumaterial einerseits Bezug auf den Werkhof, der sich einst an seinem Standort befunden hat, andererseits weist es laut der Jury „eine eigene, atmosphärisch dichte Sprache“ auf.

Silber: Landwirtschaftliche Zentrum St. Gallen, Salez


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Quelle: Seraina Wirz, Zürich / Prix Lignum

Landwirtschaftliches Zentrum St.Gallen, Salez, Andy Senn Architekt BSA SIA (St. Gallen)

Im Gebäude aus der Feder von Andy Senn (St. Gallen) sieht die Jury ein Leuchtturmprojekt ökologischen Bauens. Es schliesse das Ensemble städtebau-lich überzeugend ab und gebe den Boden des Vorgängerbaus dem Ackerbau zurück. Anstelle von High-Tech wurde auf Low-Tech gesetzt oder vielmehr auf natürliche Mechanismen und Materialien. „Das Haus nutzt die Vorteile von Holz auf allen Ebenen aus, von der Struktur im Grundriss bis zur Stimmung in den Räumen“, heisst es in der Medienmitteilung. Dass noch weitre Naturbaustoffe zum Zuge kommen, wie Lehm oder Kasein, überzeugte die Jury ebenfalls.

Bronze: Aufstockung, Vevey


Prix Lignum, Bronze

Quelle: Joël Tettamanti / Prix Lignum

Aufstockung, Vevey, Rapin Saiz Architectes (Vevey)

Die Aufstockung haben die Rapin Saiz Architectes (Vevey) laut Medienmitteilung so entworfen, als hätte es sie schon immer gegeben: Sie mache das Haus besser, als es vorher gewesen sei: Aus dem denkmalgeschützten Bestand leiten die Architekten „ein Vokabular ab, mit dem sie die Geschichte des Hauses weitererzählen“. Wie es weiter heisst, verdichtet die Aufstockung das Quartier nicht nur baulich, sondern auch baukulturell.

Heuer wurde der Sonderpreis Schreiner zum ersten Mal vergeben. Mit ihm werden gleich zwei gleichwertige Projekte geehrt.

Sonderpreis Schreiner: Regal 001


Sonderpreis Schreiner, Prix Lignum

Quelle: Zsigmond Toth / Prix Lignum

"Regal 001", Studio Noun (Zürich) und die Schreinerei Lindauer AG (Steinen)

Das Regal ist ein Gemeinschaftwerk: Für das Möbel haben die Architekten des Studios Noun (Zürich) und die Schreinerei Lindauer AG (Steinen) zusammengearbeitet. Das Besondere des auf den ersten Blick simplen Stücks liegt im Detail: Die Regalböden sind nicht wie sonst üblich miteinander verklebt, sondern mit einem ausgeklügelten System zusammengesteckt – ähnlich wie ein Klick-Parkett.

Sonderpreis Schreiner: Umbau eines Strickbaus in St. Antönien


Sonderpreis Schreiner / Prix Lignum

Quelle: Roland Tännler / Prix Lignum

Umbau eines Strickbaus in St. Antönien, Nickisch Walder Architekten (Flims)

Sonderpreis Schreiner / Prix Lignum

Quelle: Roland Tännler / Prix Lignum

Umbau eines Strickbaus in St. Antönien, Nickisch Walder Architekten (Flims)

Nickisch Walder Architekten haben einen auf einer Alp oberhalb von St. Antönien gelegenen Strickbau umgebaut. Mit wenigen, präzisen Eingriffen führten die Architekten das denkmalgeschützte Haus laut Lignum wieder näher an den ursprünglichen Zustand heran. Gleichzeitig passten sie es  neuen Bedürfnissen an. Der Umbau zeuge von grosser Liebe zum Bestand und zum Detail, heisst es weiter. (mai/mgt)

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