12:25 BAUBRANCHE

ETH-Modell berechnet CO2-Bilanz von Biotreibstoff genauer

Teaserbild-Quelle: zvg

Biotreibstoffe gelten als ökologischere Alternativen zu den fossilen Brennstoffen. Allerdings soll auch deren ökologischer Fussabdruck kleiner werden. Ein Forscher der ETH Lausanne hat ein Modell entwickelt, um die CO2-Emissionen von Biotreibstoffen genauer zu errechnen.

Schornstein, Symbolbild.

Quelle: zvg

Schornstein stösst weissen Rauch aus, Symbolbild.

"Ich wollte zeigen, dass die Berechnung der Treibhausgasemissionen von Biokraftstoffen nur die halbe Geschichte erzählt", sagt Edgard Gnansounou, Professor an der ETH Lausanne und Direktor der Forschungsgruppe für Bioenergie und Energieplanung. Es sei wichtig, die ganze Produktionskette in die Berechnung einzubeziehen.

Zu diesem Zweck hat Gnansounou ein Computer-Modell entwickelt, wie die ETH Lausanne am Montag mitteilte. Eine Herausforderung dabei war die Vielzahl der damit verbundenen Variablen. Nach fünfjähriger Arbeit präsentiert der Forscher das Modell nun im Fachjournal "Bioresource Technology".

Nicht-essbare Pflanzenteile

Gnansounou löste das Problem, indem er auch den Nebenprodukten einen ökologischen Fussabdruck zuwies. So lassen sich die Biokraftstoffe mit ihren fossilen Pendants vergleichen. Das Modell ist für Bio-Raffinerien der zweiten Generation gedacht. Diese verwenden keine essbaren Pflanzenfrüchte, um Treibstoff herzustellen, sondern die nicht-essbaren Teile.

Der Forscher befasste sich spezifisch mit Weizenstroh. Dabei bezog er einerseits die Weizenähren ein, die der Lebensmittelproduktion dienen. Zudem berücksichtigte er die Stängel, die in Bioethanol für Treibstoff, Biogas für Wärme- und Stromproduktion sowie Phenol für die chemische Industrie umgewandelt werden. Darüber hinaus rechnete er Emissionen von Maschinen und Dünger mit ein.

Gnansounou will mit seiner wissenschaftlichen Arbeit zur politischen und wirtschaftlichen Diskussion um Biotreibstoffe beitragen. Sein Modell, das er in künftigen Publikationen auf andere Getreidesorten anwenden will, soll auch den Konsumentinnen und Konsumenten als Informationsquelle zur Nachhaltigkeit der Biokraftstoffe dienen. (sda)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.