15:05 BAUBRANCHE

Daylight Award 2020: Es werde Licht

Teaserbild-Quelle: Arno de la Chapelle

Heuer freuen sich drei statt zwei Preisträger über einen Daylight Award: Architekt Juha Leiviskä, Neurowissenschaftler Russell Foster sowie Architekturwissenschaftler, Schriftsteller und Fotograf Henry Plummer.

Myyrmäki Kirche in Vantaa, Innenaufnahme.

Quelle: Arno de la Chapelle

Myyrmäki Kirche in Vantaa bei Helsinki; 1980-84.

In der modernen industrialisierten Welt verbringen die Menschen laut Medienmitteilung des Velux Award durchschnittlich 90 Prozent ihres Lebens in Gebäuden. Deshalb Licht, dem man ausgesetzt ist, ist zur Hauptsache von der gebauten Umgebung geprägt. Damit stellt sich auch die Frage, wie sich Tageslicht am besten nutzen lässt. Besonders innovative Lösungen aus Architektur und Design aber auch aus der Forschung, werden alle zwei Jahre mit dem „Daylight Award“ der Velux Stiftung und den Stiftungen Villum Fondem und Velux Fonden ausgezeichnet.

Üblicherweise können sich jeweils zwei Preisträger über die Ehre freuen. Weil der Preis dieses Jahr aber seinen 40. Geburtstag feiert, sind es heuer drei: So geht der Daylight Award für Architektur an den Finnen Juha Leiviskä, der Award im Bereich Forschung geht an den britischen Neurowissenschaftler Russell Foster und eine Auszeichnung für sein Lebenswerk erhält der amerikanische Architekt, Schriftsteller und Fotograf Harry Plummer.

Juha Leiviskä: Tageslicht als integraler Bestandteil von Gebäuden

Als einer der bedeutenden zeitgenössischen Architekten Finnlands habe Juha Leiviskä die einzigartige Fähigkeit, Tageslicht zu einem integralen Bestandteil seiner Gebäude zu machen, heisst es in der Medienmitteilung. Seine Arbeit ist laut dem Daylight Award im aktuellen Kontext der Bedeutung der Architektur für die Umwelt und des Einsatzes natürlicher Ressourcen als besonders relevant.

„Bei der Gestaltung von Wohngebäuden achtet Leiviskä gleichermassen auf die Qualität und Intensität des Tageslichts für den Sehkomfort und das Wohlbefinden der Bewohner. Dabei geht er ruhig, einfach und raffiniert vor, ohne Effekthascherei", begründet die Jury ihre Wahl.

Russell Foster: Wichtigen Fragen zum Thema Licht

Rusell Foster im Labor.

Quelle: Daylight Award

Rusell Foster.

Russell Foster ist Direktor des Nuffield „Laboratory of Ophthalmology“ und Leiter des Instituts für Schlaf- und zirkadiane Neurowissenschaften an der Universität von Oxford. Er hat die kurz- und langfristigen Folgen von Licht untersucht, dabei ist er unter anderem der Frage nachgegangen, wann Licht gefördert und wann es reduziert werden sollte. Die Jury begründet ihre Wahl unter anderem damit, dass Foster in seinen Arbeiten den starken und weitreichenden Einfluss von Licht auf die menschliche Gesundheit aufgezeigt hat.

Henry Plummer: metaphysischen Qualitäten des Tageslichts

Als Architekturwissenschaftler hat sich Henry Plummer während seiner gesamten Karriere der Erforschung des Tageslichts in der Architektur gewidmet. Als emeritierter Professor unterrichtete er Architekturgeschichte und Design am „Center for Advanced Study“ der University of Illinois.

„Durch umfangreiche Kritik und fotografische Untersuchungen liefert er eine durchdachte und eindrucksvolle Bewertung unzähliger Gebäude der Geschichte“, heisst es in der Begründung der Jury. Sie attestiert ihm einen „einzigartiger Ansatz zur Aufdeckung der transformativen, metaphysischen Qualitäten des Tageslichts“. Zudem lobt die Jury sein „herausragendes Talent“ als Architekturfotograf, das auch seiner wissenschaftlichen Arbeit zu Gute kommt. „Auf diese Weise hat sein umfangreiches Werk Generationen von Architekten dazu inspiriert, die Erfahrungsaspekte des Tageslichts in der Architektur zu zelebrieren.“ (mai/mgt)

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