15:30 BAUBRANCHE

Angespannter Wärmepumpenmarkt beruhigt sich langsam

Teaserbild-Quelle: olivierk5, Pixabay-Lizenz

Noch letztes Jahr verzeichnete Gebäudeklima Schweiz bei den erfassten Marktzahlen (siehe Box am Ende des Artikels) ein Wärmepumpen-Absatzwachstum von 23 Prozent. Mittlerweile hat sich der Markt zwar etwas beruhigt, wie Gebäudeklima Schweiz mitteilt.

Katze schläft auf einem Heizkörper.

Quelle: olivierk5, Pixabay-Lizenz

Die Planung einer neuen Heizung sollte nicht verschlafen, sondern frühzeitig in Angriff genommen werden.

Der Verkauf von Wärmepumpen habe sich auf hohem Niveau eingependelt, schreibt der Hersteller- und Lieferantenverband der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik weiter.  Während der Verband in den Jahren 2021 und 2022 bei den Wärmepumpen regelmässig beim Absatzwachstum ein Plus von über 20 Prozent verzeichnete, betrug es im zweiten Quartal 2023  im Vergleich zum selben Quartal im Vorjahr noch zehn Prozent.

«Das hat etwas Ruhe in den Markt gebracht und ermöglicht es uns, den angestauten Wärmepumpen-Bestelleingang vom vergangenen Jahr schrittweise abzubauen», wird Luigi Di Cola, wird Gebäudeklima-Schweiz-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer von Hoval Schweiz, in der Medienmitteilung zitiert.

In den vergangenen beiden Jahren musste man teilweise mit Lieferfristen von bis zu zwölf Monaten rechnen. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Preise für fossile Brennstoffe und der angestrebten Energiewende der Wärmepumpenmarkt laut Di Cola seit 2020 um über 50 Prozent gewachsen. Parallel dazu sind die Zahlen bei den fossilen Wärmeerzeugern vor allem im kleinen Leistungsbereich stark zurück gegangen. «Für grössere Öl- und Gasheizungen besteht jedoch weiterhin eine Nachfrage, dies unter anderem im Zusammenhang mit bivalenten Heizsystemen», sagt Di Cola.

Lieferketten dürften sich in den nächsten Monaten normalisieren

Als Reaktion auf die Nachfrageexplosion hat beispielsweise Hoval die Produktion von Wärmepumpen um 300 Prozent ausgebaut. Derweil haben sich die Lieferketten wieder etwas stabilisiert. Weil nicht ganz alle Zulieferer mit dem Ausbau der Kapazitäten nachgekommen sind, hat dies laut Di Cola zur Folge, dass manchmal plötzlich spezifische Elemente wie beispielsweise Plattenwärmetauscher fehlen und man dadurch einzelne Wärmepumpenmodelle nicht mehr produzieren könne. «Oder aber es fehlt an Wasserspeichern, so dass die Gesamtanlage nicht installiert werden kann.»

Di Cola nimmt an, dass sich die Lieferketten in den nächsten Monaten weiter normalisieren. Auch rechnet er  in absehbarer Zeit nicht mehr mit so hohen Wachstumszahlen bei den Wärmepumpen wie in den vergangenen Jahren. Dies, weil zum einen viele Anlagenbesitzer mit geringeren finanziellen und/oder planerischen Hürden bereits gewechselt haben und zum anderen, weil in urbanen Gebieten der Absatz  von Fernwärmestationen stark zugenommen hat, was natürlich Einfluss auf andere Heiztechnologien habe.

Weiterhin frühzeitig den Ersatz der Heizung planen

Denjenigen, die ein Haus besitzen, rät Gebäudeklima Schweiz aber auch weiterhin, sich frühzeitig Gedanken zur Zukunft der eigenen Heizung zu machen – auch wenn sich die Situation auf Hersteller- und Lieferantenseite beruhigt: «Jetzt werden die bestellten Anlagen aber umgesetzt», sagt Di Cola. «Entsprechend hoch ist die Auslastung bei den Installationsbetrieben.» (mai/mgt)

Marktzahlen im zweiten Quartal 2023

Der Branchenverband Gebäudeklima Schweiz erfasst regelmässig Absatzzahlen und vergleicht die Entwicklungen. Im zweiten Quartal 2023 entwickelten sich die Zahlen im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr wie folgt:

  • Kessel Öl/Gas: - 55 %
  • Brenner: - 17 %
  • Wärmepumpen: + 10 %
  • Holzheizungen: - 26 %
  • Solar: - 26 %
  • Wassererwärmer/Speicher: - 7 %

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