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Versteinerter Baum mit Blättern und Zweigen auf Lesbos gefunden

Teaserbild-Quelle: Natural History Museum of the Lesvos Petrified Forest

Auf der griechischen Insel Lesbos wurde ein über 20 Millionen Jahre alter 19,5 Meter hoher, versteinerter Baum mitsamt Zweigen, Blättern und Wurzeln entdeckt. Das Objekt kam bei Bergungsgrabungen auf einer Strassenbaustelle zum Vorschein.

Versteinerter Baum in Lesbos

Quelle: Natural History Museum of the Lesvos Petrified Forest

Die Entdeckung war ein glücklicher Zufall: Ein Bauarbeiter bemerkte einen Ast, der aus dem Boden hervorragte.

Der Fundort des Objekts überrascht nicht sonderlich. Denn die Insel Lesbos ist bekannt für ihren riesigen, versteinerten Wald, der 2014 von der Unesco mit dem Titel «Globaler Unesco-Geopark» ausgezeichnet wurde. Die einzelnen Bäume im als Naturdenkmal eingestuften Gebiet wurden im Laufe der Zeit in bunten Farben mineralisiert und durch massive Vulkanausbrüche mit Lava und Asche bedeckt. Starke Regenfälle verwandelten die Asche wiederum in Schlammströme, die zahlreiche Kiefern und Eichen bedeckten und schliesslich versteinerten. 

Besonders an der Entdeckung ist aber, dass der Baum noch Zweige, Blätter und Wurzeln aufweist. Denn ein so gut erhaltenes Objekt wurde zuletzt 1995 entdeckt. Der aktuelle Fund ist mit einer Höhe von rund 19,5 Metern zudem der grösste versteinerte Baum, der je gefunden wurde. Dank einer Schicht aus feinkörniger Vulkanasche ist das über 20 Millionen Jahre alte Objekt weitgehend intakt geblieben. In der Nähe entdeckte das Ausgrabungsteam zudem eine Grube mit weiteren 150 versteinerten Baumstämmen. 

Zufällige Entdeckung bei Strassenbau

Die Entdeckung war ein glücklicher Zufall. Denn am Standort sollte eigentlich gerade ein Abschnitt einer Autobahn asphaltiert werden. Ein Arbeiter bemerkte dabei einen winzigen Ast, der aus dem Boden hervorstach. Daraufhin wurden die Bauarbeiten eingestellt und Ausgrabungen gestartet, wie Nikolas Zouros, Professor für Geologie an der Universität der Ägäis anlässlich der Entdeckung erklärte. Der spezielle Baum soll nun Teil eines geplanten Freilichtmuseums vor Ort werden. 

Das Fundstück muss nun aber verschoben werden, damit die Strasse gebaut werden kann. Mitarbeiter des lokalen Naturhistorischen Museums, welches den versteinerten Wald in Lesbos verwaltet, haben in den letzten Wochen intensiv daran gearbeitet, die Ausgrabung des Baumes abzuschliessen. Zum Schutz des wertvollen Objekts wurde eine spezielle Schiene um den Stamm und die Zweige gewickelt, um ihn in ein 30 Meter entfernten Bereich zu transportieren. Dort soll ein Schutzraum für seine Ausstellung errichtet werden. (mgt/pb)

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