14:11 VERSCHIEDENES

US-Zölle dürften Nidwalden und Jura am meisten treffen

Teaserbild-Quelle: Library of Congress, Unsplash

Auch wenn noch nicht alles in Stein gemeisselt ist: Die neuen US-Einfuhrzölle auf Industriegüter und Rohstoffe dürften die Schweizer Wirtschaft insgesamt hart treffen. Einige Kantone und Regionen leiden besonders stark. Dies gilt für Nidwalden und den Jura.

Die Kantone Nidwalden und Jura wären am stärksten von den US-Zöllen betroffen, kommt das Beratungsunternehmen Wüest-Partner in einem am Freitag veröffentlichten Studie zum Schluss. Basel-Stadt oder der Aargau kommen dagegen mit einem blauen Auge davon - zumindest so lange es keine Zölle auf Pharmaprodukte gibt.

Dass Nidwalden am stärksten von US-Zöllen betroffen ist, liegt laut den Studienautoren an den Pilatus Flugzeugwerken mit Sitz im Nidwaldner Hauptort Stans. Die USA gehörten zu ihren wichtigsten Absatzmärkten von Pilatus und das Unternehmen sei stark exportorientiert. Dadurch weise der ganze
Kanton den mit Abstand höchsten Anteil der betroffenen US-Exporte auf. Im Kanton Jura ist es die dort angesiedelte Uhren- und Präzisionsmaschinenindustrie, die mit den USA einen zentralen Absatzmarkt hat. Mit über 20 Prozent der Beschäftigten in zollbetroffenen Branchen weise der Kanton den höchsten Anteil aller Kantone auf, so Wüest Partner.

Dahinter folgt Obwalden, mit einer starken Hightech- sowie Lebensmittel- und Kunststoffindustrie, gefolgt von Solothurn, dank bedeutender Maschinen- und Metallverarbeitung sowie Appenzell Innerrhoden mit einem bedeutenden Anteil an Elektro- und Maschinenindustrie.

Unsicherheit bei Pharma in Basel-Stadt, im Aaargau und in Schaffhausen

Ganz anders sieht es laut der Studie im Kanton Basel-Stadt oder im  Aargau aus - wenn auch noch mit einem grossen Fragezeichen. Hier sei die Pharmaindustrie, die derzeit (noch) von US-Zöllen ausgenommen ist, so prägend, dass nur ein geringer Teil der Wertschöpfung den US-Zöllen ausgesetzt sei. Auch Dienstleistungs- und Finanzzentren wie etwa Zürich oder rein touristisch geprägte Regionen dürften laut der Studie weniger stark von Trumps "Zollhammer" getroffen werden.

Ein völlig neues Bild ergibt sich allerdings, wenn Donald Trump wie bereits angedroht auch Pharmaprodukte mit Einfuhrzöllen belegen würde. Und auch die von Trump angestrebte Senkung der Medikamentenpreise würde sich negativ auf Schweizer Pharma-Firmen und die entsprechenden Kantone auswirken. Wüest Partner hat entsprechend dazu in einem zweiten Szenario den momentan geltenden US-Zoll-Standardtarif von 10 Prozent auch auf Pharmaprodukte angewendet. Und dann sieht die Rangliste schon ganz anders aus.

Durch den Wegfall der Zollbefreiung der Pharmaindustrie ist nämlich der Kanton Basel-Stadt mit den globalen Playern Roche und Novartis plötzlich am stärksten von den Zöllen betroffen. Dicht dahinter folgt Schaffhausen mit Johnson & Johnson als einem der wichtigsten Arbeitgeber des Kantons und einer der grössten pharmazeutischen
Produzenten in der Schweiz. (awp/sda/mai)

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