15:08 VERSCHIEDENES

Lockdown hat 2020 Luftqualität verbessert, allerdings nicht allzu stark

Teaserbild-Quelle: Ulleo, Pixabay-Liznez

Die Pandemie-Massnahmen und die damit verbundene Reduktion des Strassenverkehrs haben die Luftqualität 2020 verbessert. Allerdings nicht allzu stark: Die Grenzwerte für Ozon wurden erneut überschritten, jene für lungengängigen Feinstaub zumindest auf der Alpensüdseite. 

Immerhin wurden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid an strassennahen Mess-Standorten im Gegensatz zum Vorjahr eingehalten. Ansonsten unterscheidet sich der Luftqualitätsbericht 2020 des Bundesamts für Umwelt (Bafu) kaum von demjenigen des Jahres 2019, die Empfehlungen bleiben wörtlich dieselben: «Die Fortführung einer konsequenten Luftreinhalte-Politik ist unabdingbar, um auch die verbleibenden übermässigen Immissionen nachhaltig zu beseitigen». 

Insbesondere der Ausstoss von Ammoniak, Stickoxiden, flüchtigen organischen Verbindungen, lungengängigem Feinstaub sowie krebserregenden Stoffen wie Dieselruss, Benzo(a)pyren oder Benzol müssen gemäss Bericht weiter gesenkt werden. Die technischen Möglichkeiten zur Emissionsminderung sollen bei allen Quellen ausgeschöpft werden. 

Wetter genauso wichtig wie Verkehr 

Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist 2020 vor allem während der beiden Pandemie-Schüben im Frühling und im Herbst zurückgegangen – in der ersten Massnahmephase deutlich stärker als in der zweiten. Allerdings war die Reduktion nicht ganz so stark wie der Rückgang des Verkehrsvolumens durch Lockdown und Homeoffice. 

Die ab Mitte März 2020 gemessenen tiefen Konzentrationen seien nur teilweise durch das geringere Verkehrsvolumen bedingt, die Witterung, beispielsweise die Windstärke, sei mitbestimmend, so das Bafu. Die detaillierten Untersuchungen der Empa hätten ergeben, dass rund die Hälfte der Abnahme des Jahresmittels den Corona-Massnahmen zugeordnet wird, die andere Hälfte der generellen Konzentrationsabnahme. 

Abseits von Strassen sei der Einfluss dieser Massnahmen ohnehin deutlich geringer, da die meisten anderen Schadstoffquellen wie Heizungen, Industrie, Gewerbe oder Landwirtschaft kaum Emissionsminderungen aufwiesen. 

Starke Verbesserung in den letzten 30 Jahren

«Die Luftbelastung in der Schweiz konnte seit Mitte der 1980er Jahre deutlich verringert werden», lautet das Fazit wie schon letztes Jahr. Das sei den emissionsmindernden Massnahmen in der Schweiz und anderen Ländern Europas zu verdanken. 

«Die Messresultate des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (Nabel) belegen den Erfolg der bisherigen Luftreinhaltepolitik von Bund, Kantonen und Gemeinden». (sda)  

Alle Berichte zur Luftqualität seit 2010 unter: https://bit.ly/2VHnXCK

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