08:12 VERSCHIEDENES

Internettipps: Vom Architekturmodell bis zum Turmbau zu Babel

Geschrieben von: Silva Maier (mai)
Teaserbild-Quelle: Pieter Bruegel der Ältere

Im Cern auf Entdeckungstour gehen, den Pergamon-Altar im Detail betrachten, in einer Architekturmodellsammlung stöbern und auf den Spuren von Pieter Bruegel wandeln und seinen Turmbau zu Babel bewundern: Onlineausstellungs- und -archivtipps für die Tage zwischen den Jahren.                              

Turmbau zu Babel

Quelle: Pieter Bruegel der Ältere

Der Turmbau zu Babel von Pieter Bruegel; enstanden um 1563.

Der Turmbau zu Babel und andere Meisterwerke

Eines oder vielmehr zwei seiner bekanntesten Bilder zeigt eine Baustelle: Der Turmbau zu Babel von Pieter Bruegel. Das eine hängt üblicherweise im Kunsthistorischen Museum Wien, das andere im Boijmans-Van-Beuningen-Museum in Rotterdam. Was in der analogen Welt nicht möglich ist, funktioniert in der Onlineausgabe der Pieter-Bruegel-Werkschau des Kunsthistorischen Museums Wien, die 2018 anlässlich des 450. Todestages des niederländischen Künstlers veranstaltet worden war und noch immer abgerufen werden kann: Die beiden Gemälde können nebeneinander betrachtet und miteinander verglichen werden. Während der Turm, der in Wien ausgestellt ist, in hellem Stein auf einem auf einem Felsen erbaut wird, steht jener in Rotterdam direkt auf dem Grund und schraubt sich als düstere Ziegelkonstruktion in den Himmel.

Ergänzt werden die Informationen zum Teil mit kurzen Videos. Im Fall des Turms lenkt die Kopistin Brigitte Humpelstetter den Blick auf die zahllosen Details. Allerdings lädt die umfassende Ausstellung noch mit weiteren Werken zum Verweilen und Staunen ein.

Hier gehts zur Ausstellung: https://www.bruegel2018.at/aufschlussreiche-blicke-ins-innere-der-tafelbilder/

Blick hinter die Kulissen des Cern

Science Dome, Cern

Quelle: Brücke-Osteuropa - Eigenes Werk, CC0

Unter der Holzkuppel des Cern finden Ausstellungen und andere Veranstaltungen statt.

Von der Grösse her kann er es mit der Kuppel des Petersdoms aufnehmen: der Science Dome am Cern in Genf. Allerdings ist die Holzkonstruktion im Vergleich zum übrigen Cern unspektakulär. Das zeigt ein virtueller Besuch der Forschungseinrichtung auf Google Arts an Culture: Auf einer interaktiven Online-Tour lässt sich der Large Halldrone Collider aus der Nähe betrachten. Zudem kann man sich in den Kontrollräumen umsehen oder den Atlas-Detektor in Augenschein nehmen, eines der grössten jemals gebauten wissenschaftlichen Instrumente.  Auch wenn die Informationen zu den grossen Geräten an der Oberfläche bleiben, eindrücklich sind die interaktiven 360-Grad-Aufnahmen aber so oder so.

Hier gehts zum Rundgang: https://artsandculture.google.com

Der Pergamon-Altar mit den Augen des Fraunhofer-Instituts

Teilrekonstruktion Pergamonaltars

Quelle: Lestat (Jan Mehlich) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Teilrekonstruktion des Pergamonaltars im Pergamonmuseum.

König Eumenes II hatte ihn vor rund 2200 Jahren auf der Akropolis der Stadt Pergamon – Hauptstadt des Pergamenischen Reichs und rund 80 Kilometer östlich vom heutigen Izmir entfernt – erbauen lassen: den Pergamonaltar. Heute ist der Altar eine der Hauptattraktionen der Museen Berlins und im Pergamon-Museum untergebracht, oder vielmehr seine Rekonstruktion und die dazugehörigen prächtigen, originalen Friese.

Entdeckt worden ist der Altar von Kalkbrennern im späten 19. Jahrhundert, als sie eine byzantinische Mauer abbrachen und dabei grosse Skulpturenüberreste ans Tageslicht gelangten. Der deutsche Ingenieur und Archäologe Carl Husmann, der mit seinem Bruder zwischen 1868 und 1873 in der Region Strassenbauprojekte leitete und im damaligen Bergama – einst Pergamon – zu Hause war, erkannte schnell die Bedeutung der Funde. Er wandte sich an die Berliner Museen und gab somit den Anstoss zu einer der ertragreichsten Grabungen in der Geschichte der Antikensammlung.

Dank dem Fraunhofer Institut braucht man allerdings nicht nach Berlin zu reisen, um den Altar zu bewundern: Auf https://3d.smb.museum/pergamonaltar/ kann die gesamte Anlage in die 3D betrachtet werden. Und dies einiges vertiefter, als wie dies vor Ort möglich wäre. Ein Forschungsteam des Instituts hat die monumentale Anlage vermessen und aufwendig detailreich digitalisiert.

Hier gehts zum Pergamonaltar: https://3d.smb.museum/pergamonaltar/

Schöner Wohnen und Sammeln von A bis Z

Vom Aino und Alvar Aalto über Charles und Ray Eames oder Charles Rennie Mackintosh bis Marco Zanuso: In der virtuellen Sammlung des Vitra-Design-Museums kann man sich durch mehr als ein Jahrhundert Design- und Architekturgeschichte klicken. Je nach Wunsch lassen sich die Exponate nach ihrer Schöpferin oder ihrem Schöpfer auflisten, nach Objektnamen oder –typ oder aber auch nach Eigenschaften und Materialien. Ausserdem kann man die Kollektion auch nach ein paar ausgewählten Themen durchforsten: zum Beispiel Recycling, 3D-Druck oder Aussenbereich. Die Informationen, die zu den einzelnen Stücken geboten werden, sind kurz und kompakt, darunter auch Angaben zu Material und Grösse. Dafür kann man seine Lieblingsstücke auflisten- und seine eigene kleine Sammlung zusammenstellen.

Hier gehts zur Online-Kollektion des Vitra Design Museums: https://collection.design-museum.de

Architektur im kleinen Masstab

Von der Zürcher Modellbauwerkstatt Zaborowsky für die Architekturbiennale Venedig 2002 gefertigt, zeigt das Modell des Kunstmuseums Kolumba in Köln lediglich einen Zwischenstand von Peter Zumthors Projekt. Es ist eines der 1320 Objekte der Architekturmodell-Sammlung des Deutschen Architekturmuseums, die  Online eingesehen werden kann. Die einzelnen Stücke sind jeweils mit Angaben zu Projekt und Architekt versehen, sowie mit Informationen zu Massen, Material und Entstehungsjahr.

Handelt es sich um ein je nachdem besonderes Werk, dann werden zusätzliche Informationen geboten. Dies gilt auch für Zumthors Museum in Köln: Die Herausforderung für die Modellbauer habe insbesondere darin bestanden, das Ziegelmauerwerk zu simulieren, heisst es. Zudem wird vermerkt, dass die Oberfläche im Modell „sogar noch lebendiger als die des fertigen Gebäudes“ sei. Das durchbrochene „Filtermauerwerk“ herzustellen, habe mehrere Anläufe erfordert, wie die Materialproben zeigen, die bei Zaborowsky in Zürich aufbewahrt werden.

Damit erfährt man bei Zumthors Modell wie bei anderen Highlights der virtuellen Sammlung nicht nur etwas über die Architektur, sondern auch über das Modell an sich.

Hier gehts zu Onlinesammlung des Deutschen Architekturmuseums: http://archiv.dam-online.de

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