14:33 VERSCHIEDENES

Freiburg setzt auch auf Geothermie

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Stadt St.Gallen / Sankt Galler Stadtwerke

Mit der Gesetzesrevision definierte der Kanton Freiburg die neuen Leitlinien der Energiepolitik. Das erweiterte Gebäudeprogramm soll den Energieverbrauch weiter senken. Bei der Produktion setzt Freiburg auf den Ausbau der Photovoltaik. Einen Beitrag liefern zur Gewinnung erneuerbarer Energie soll künftig auch die Geothermie.

Bohrloch St. Gallen

Quelle: Stadt St.Gallen / Sankt Galler Stadtwerke

Eine Möglichkeit nachhaltiger Energienutzung sieht Freiburg in der Geothermie.

Der Kanton Freiburg will Gebäudesanierungen im Rahmen der Energiestrategie den Weg ebnen. Dafür soll ein Kompetenzzentrum geschaffen werden mit dem Ziel, die Akteure im Bereich der Gebäudeenergie für einen effizienteren Bauerneuerungsmarkt besser zu vernetzen. Die Organisation soll eine breite Palette von Dienstleistungen in den Bereichen Beratung und Förderung der energetischen Sanierung bieten. Noch in diesem Jahr soll das Kompetenzzentrum die Arbeit aufnehmen.

4000-Watt-Gesellschaft als Zwischenziel

Mit der Revision des Energiegesetzes letzten Juni anerkennt der Staat das öffentliche Interesse an der Nutzung erneuerbaren Energie bei Heiz- und Stromerzeugungsanlagen. Seit Beginn dieses Jahres ist auch das revidierte Energiereglement in Kraft. Die Anpassungen des Rechts erfolgten nach Vorstössen im Kantonsparlament, auch übernimmt Freiburg die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014).

Die Kantonsregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 den jährlichen Energieverbrauch um 1000 GWh (Wärme) und 550 GWh (Strom) zu reduzieren. Anvisiert wird die «4000-Watt-Gesellschaft» als Zwischenschritt im Hinblick auf die Energiestrategie 2050. Die entsprechende kantonale Energiestrategie sieht neben der Senkung des Verbrauchs hauptsächlich die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie vor.

Photovoltaik und Geothermie

Der Staat will zudem dem Programm für die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern von Gebäude zusätzlich Schub verleihen. Dazu fordert er von den Gemeinden, dass sie im Rahmen der Ortsplanung einen Energieplan aufstellen und die Beleuchtung im öffentlichen Raum umrüsten.

Die nachhaltigere Energieproduktion erreichen will der Kanton durch die Förderung der Geothermie. Freiburg hat deshalb mit der Groupe E das Unternehmen gpfr SA gegründet, das mittels Tiefengeothermie Strom und Wärmeenergie gewinnen soll. Das Unternehmen wurde laut dem Freiburger Amt für Energie (AfE) im Tätigkeitsbericht der Regierung mit der Prospektion von Tiefenbohrungen beauftragt, die über 3000 Metern hinabreichen sollen.

Bohrmeissel St. Gallen

Quelle: Stadt St.Gallen / Sankt Galler Stadtwerke

Das vom Kanton Freiburg und der Groupe E gegründete Unternehmen gpfr SA soll die Exploration der Energiegewinnung mittels geothermischer Anlagen vorantreiben. Evaluiert wird, dass die Tiefenbohrungen bis auf eine Tiefe von 3000 Metern abgetäuft werden. 

Ausbau des Gebäudeprogramms

Das Freiburger Gebäudeprogramm wurde durch eine zusätzliche Massnahme ergänzt, mit der ab 2020 beim Ersatz von dezentralen Elektroheizungen bedeutende finanzielle Beiträge an neue Wärmeverteilsysteme geleistet werden. Teil des Programms ist auch die professionelle Energieberatung von Grossverbrauchern, insbesondere die Begleitung von Unternehmen bei ihren Energiesparvorhaben.

Auf Basis des revidierten Energiegesetzes wird in Zusammenarbeit mit den Gemeinden zur Sensibilisierung der Eigentümer für das Thema Heizen auch ein Informationskonzept vorgeschlagen. Bei kantonseigenen Gebäuden gilt für Neubauten und Sanierungen bereits der Minergie-P-Standard, den Eigenverbrauch eigener Immobilien deckt der Staat vor allem aus erneuerbaren Energiequellen.

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Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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