Föhren und Lärchen leiden unter bisher harmlosen Insektenarten
Die Kiefernblutzikade (Haematoloma dorsata) und der Orangegelbe Breitflügelspanner (Agriopis aurantiaria) haben diesen Sommer an Föhren und Lärchen grössere Schäden verursacht: Die Fachstelle Waldschutz Schweiz (WSS) der Eidg. Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft (WSL) bittet, Beobachtungen im Zusammenhang mit der Zikade und dem Schmetterling zu melden.
Auch wenn beide Arten laut WSL in der Schweiz bisher keine oder kaum auffällige Schäden angerichtet haben, beobachteten Förster seit Anfang Juni im Saastal und Goms vergilbte Nadeln und Nadelverlust bei Lärchen. Manche Bäume seien vollständig entlaubt worden, schreibt die WSL in ihrer Medienmitteilung. Die Ursache für die kahlen Äste: die gefrässigen Raupen des Orangegelben Breitflügelspanners. Bisher wurden gemäss WSL nur selten Massenvermehrungen dieser Art beobachtet. «Offenbar haben die zuletzt vorherrschenden Klimabedingungen ein gutes Populationswachstum begünstigt», heisst es dazu bei Waldschutz Schweiz (WSS). Inzwischen haben die betroffenen Bäume mit einem Zweitaustrieb reagiert.
Kiefernblutzikade hat sich gegen Norden ausgebreitet
Etwa zur selben Zeit erhielt der WSS Schadensmeldungen aus dem
Westschweizer Jurabogen: Hier leiden Schwarz- und Waldföhren an mehreren
Standorten unter auffälligen Nadelverfärbungen. Verantwortlich dafür
ist die Kiefernblutzikade. Das zeigen laut WSL die ringförmigen
Saugspuren an den Nadeln. Laut WSS hat die ursprünglich aus den
südlicheren Regionen Europas stammende Zikadenart ihr Verbreitungsgebiet
in den letzten Jahrzehnten in Richtung Norden ausgeweitet. Seit einigen
Jahren werden einzelne Fundmeldungen dieses Insekts registriert,
«derart gravierende Schäden» sind gemäss WSL bisher hierzulande jedoch
keine registriert worden. (mai/mgt)
Waldschutz Schweiz möchte das Ausmass der Schäden beider Arten schweizweit erfassen. Es wird um Verdachtsmeldungen über das Meldeformular auf http://www.wsl.ch/wss_formular gebeten.