Bundesrat will Produktion von PV-Strom bis 2030 stark erhöhen
Der Bundesrat treibt die Energiewende voran. Er hat Zwischenziele für den Ausbau der Produktion von Solar- und Windstrom festgelegt. Als Fördermassnahmen führt er zudem einen Winterstrombonus für Solaranlagen ab einer Leistung von 100 Kilowatt ein.
Quelle: Stefan Schmid
Der Bundesrat setzt über den Verordnungsweg für PV- und Windenergie neue Produktionsziele. Bild: Hochalpine Solaranlage an der Staumauer Valle di Lei.
Erneuerbare Energiequellen sollen bis 2030 rund 23 Terawattstunden (TWh) zur Schweizer Stromproduktion beitragen. Der Fokus liegt dabei auf der Produktion mittels Photovoltaik und Windturbinen. Dabei sollen gemäss dem Plan 18,7 TWh auf die Photovoltaik und 2,3 TWh auf Windenergie-Anlagen entfallen. Der Rest soll laut Bund vorwiegend aus Holzkraftwerken, Biogasanlagen und Kehrichtverbrennungsanlagen und soweit möglich aus Geothermie erzeugt werden. Bis 2035 soll die Produktion auf 35 TWh steigen, bis 2050 auf 45 TWh. Dazu hat die Landesregierung an ihrer Sitzung mehrere Verordnungsänderungen beschloss.
Winterstrombonus für PV-Anlagen ab 100 Kilowatt
Der neue Winterstrombonus soll laut Communiqué ab Anfang des kommenden Jahres für neue grosse Photovoltaikanlagen ab einer Leistung von 100 Kilowatt ausbezahlt werden. Er löst den seit 2023 bestehenden sogenannten Höhenbonus ab. Teil des Verordnungspakets für die Produktion des dringend benötigten Winterstroms ist zudem die Beteiligung des Bundes an der Sanierung von Wasserkraftanlagen an der Landesgrenze.
Verdoppelung der PV-Energie und klares Ziel für Windkraft
Swissolar, der Branchenverband für Sonnenenergie, bezeichnete das Zwischenziel in einer Stellungnahme als ambitioniert. Die für 2025 erwartete Solarstromproduktion in der Schweiz liege bei etwas mehr als 8 TWh, der Bundesrat strebe bis 2030 also mehr als eine Verdoppelung an. Um dieses Ziel zu erreichen, sei nur mit besseren Rahmenbedingungen möglich.
Der Windenergie-Verband Suisse Eole begrüsste es, dass es erstmals überhaupt ein klares Ziel für die Windenergie gebe. Die Branche sei bereit. Bereits seien Projekte für die Produktion von 2,7 TWh in der Pipeline. «Entscheidend ist jedoch, dass die Planungs- und Bewilligungsverfahren für die Projekte und deren Netzerschliessung beschleunigt werden, um den Ausbau effizient voranzutreiben», schränkte auch Suisse Eole ein. (sda/sts)