07:07 VERSCHIEDENES

Archiv-Geschichten: Der Schweizerische Hotelbau

Teaserbild-Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / Ans_03091 / Public Domain Mark

Ein Ingenieur schreibt um 1920 über den schweizerischen Hotelbau: Nach ihm gehöre der Prunk einiger Hotels eher in ein Schloss und der Bau sei wegen des Weltkriegs teurer geworden. Der Autor ist zudem überzeugt davon, dass das Flugwesen künftig wesentlich zum Hotelbau beitragen wird.

Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / Ans_03091 / Public Domain Mark

Das Hotel Central in Zürich ist eines der bekanntesten Hotels in der Stadt. Wie vor mehr als 100 Jahren, erkennt man es auch heute noch am Schild "Central".

Dritte Geschichte: «Der schweizerische Hotelbau»


Von Ingenieur und Architekt John Diethelm – Erschienen am 11. Dezember 1920.

Der Hotelgast muss natürlich für alle Bequemlichkeiten und für die reiche Ausstattung, die er in dem neuzeitigen Hotel beansprucht und auch vorfindet, bezahlen. Und es fanden sich bei dem gewaltigen Aufschwung von Handel und Industrie zu Ende des vergangenen Jahrhunderts auch Leute genug, die mit dem Gelde nicht zu rechnen brauchten.

Bei einer solchen Betrachtung drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf, haben wir die höchste Stufe in der Anwendung der im Hotelbau dem Gast zugutekommenden technischen und prunkvoll künstlerischen Mittel erreicht, oder ist eine Steigerung noch möglich? Wird uns gerade die Technik nicht noch mehr Überraschungen bringen, welche ungeahnte Unannehmlichkeiten zutage fördert? Dies sind alles Fragen, welche zur Umgestaltung des Hotelbaues nicht unwesentlich beitragen könnten.

Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es wie überall, so auch hier, eine Grenze gibt, dass der Hotelbau heutzutage eine derartige verschwenderische Berücksichtigung der Lebensgewohnheiten der Gäste gefunden hat und den Ansprüchen derselben in so weitgehendem Masse entgegengekommen ist, dass eine Steigerung kaum noch möglich ist, ohne die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu schädigen. Ausgenommen sind natürlich Neuerungen, welche den eigentlichen Hotelbetrieb erleichtern und verbilligen und somit dem Wirte wieder zugutekommen.

Ich habe jetzt bei meinen Betrachtungen hauptsächlich die Innenausstattung der neuzeitigen Luxushotels im Auge, die ich wegen ihres zum Teil unangebrachten Aufwandes, worauf ich in meiner Arbeit schon verschiedentlich hinwies, nicht ganz am Platze finde. Dies gilt vielleicht weniger für die Schweizer Hotels, welche in dieser Hinsicht noch massvoller sind als verschiedene Hotels anderer Staaten, wie z.B. in Deutschland und Amerika.

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