16:12 MEINUNG

Christiane Zwahlen: «Zusammen geht immer – und sogar besser»

Geschrieben von: Christiane Zwahlen
Teaserbild-Quelle: zvg

In der Kolumne berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Christiane Zwahlen, stellvertretende Geschäftsführerin von Entwicklung Schweiz, mit der Zusammenarbeit in Krisenzeiten.

Christiane Zwahlen

Quelle: zvg

Christiane Zwahlen ist stellvertretende Geschäftsführerin von Entwicklung Schweiz.

Die letzten drei Jahre waren für uns alle sehr anspruchsvoll. Gefühlt sind wir nahtlos von einer globalen Krise in die nächste geschlittert. Vordergründig haben die weltweite Pandemie und der Krieg in der Ukraine wenig gemeinsam, ausser dass sie sich in ihren negativen Konsequenzen verstärkend auswirken. Dem ist aber nur auf den ersten Blick so, denn in beiden Fällen hat sich auch gezeigt, wie notwendig und zielführend ein gemeinsames und verantwortungsvolles Handeln ist. Die Mitgliedunternehmen von «Entwicklung Schweiz» haben eine ähnliche Erfahrung gemacht, als sie in den letzten Jahren aufgrund der Krisen ein hohes Mass an Agilität und Flexibilität an den Tag legen mussten. Ich bin überzeugt, dass die nachgelagerten Effekte des tragischen Angriffskrieges und der Pandemie, mit denen unsere Branche konfrontiert ist, ebenfalls nur partnerschaftlich zu bewältigen sein werden.

Das klingt selbstverständlicher, als es ist, denn die meisten unserer konventionellen Modelle sind nicht auf ein partnerschaftliches Arbeiten ausgerichtet. Doch den Herausforderungen der heutigen Zeit sind wir mit traditionellen Herangehensweisen kaum mehr gewachsen. Ganz akut sind es die Teuerung, die Unterbrüche der Lieferketten (mit der Folge einer Ressourcenknappheit) sowie die Gefahr einer möglichen Strommangellage in Europa, die uns zu schaffen machen. Hinzu kommt, dass die Realisierung von grösseren Bauprojekten in der Schweiz heute bedeutet, sich in verschiedenen Spannungsfeldern zu bewegen. Besonders starkes Gewicht erhalten die Klima- und Energieziele, eine trotz erhöhter Komplexität wirtschaftliche Realisierung und die gesellschaftliche Akzeptanz. Nebst diesen übergeordneten Nachhaltigkeitsaspekten bestehen unzählige weitere regulatorische Vorgaben und Einzelinteressen, die Zielkonflikte beinhalten und die es folglich ausgewogen abzuwägen und auf Erfüllung zu prüfen gilt.

Angesichts dieser anspruchsvollen Lage ist der Einsatz unserer Stärken, unseres Erfahrungsschatzes und unseres Wissens nun umso wichtiger. Die Mitglieder von Entwicklung Schweiz verfügen über eine breite und differenzierte Palette an Know-how, die sie einsetzen können. Und am besten kommt das sogenannte «network of intelligence», welches Gesamtdienstleister in die Projekte einfliessen lassen können, dann zum Tragen, wenn es bereits in der Anfangsphase genutzt wird. Der Spielraum für die Beeinflussung des Ergebnisses ist umso grösser, je früher der Hebel am richtigen Ort angesetzt werden kann.

Die Übernahme der Gesamtverantwortung durch erfahrene Partner trägt dabei viel zu einer qualitativ hochwertigen Entwicklung, Planung und Realisierung bei. Eine frühzeitige professionelle Beratung und Koordination aus einer Hand gewähren dem Bauherrn ein gesamtheitliches Vorgehen seines Projektes über die ganze Wertschöpfungskette, von der Entwicklung über die Planung und einschliesslich bis hin zur Realisierung. Bei einem so abgestimmten Vorgehen können alle Akteure je nach Zeitpunkt ihres Einbezugs, ihres Wissens und ihrer Erfahrungswerte einen grösseren oder geringeren Anteil zur Optimierung beitragen.

In diesem Sinn dürfen wir also optimistisch in die Zukunft schauen. Wenn wir die vorhandenen Qualitäten voll ausschöpfen und uns auf eine umfassend partnerschaftliche Arbeitsweise einlassen, werden wir den heutigen, wie künftigen Krisenzeiten erfolgreich begegnen können.

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Stellvertretende Geschäftsführerin von Entwicklung Schweiz.

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