Zürcher Regierung will Zahl der Bezirke nicht reduzieren
Der Zürcher Regierungsrat will die Zahl der Bezirke im Kanton nicht von zwölf auf zehn reduzieren. Eine breit angelegte Umfrage habe gezeigt, dass es wenig bis gar keine Unterstützung für dieses Anliegen gebe.
Der Zürcher Regierungsrat fragte 121 Behörden im Kanton Zürich nach ihrer Meinung zu. Das Resultat zeige, dass die Idee einer Neueinteilung der Bezirke klar durchfalle, heisst es in einer Mitteilung des Regierungsrats von Donnerstag. 46 Organisationen, die an der Umfrage teilnahmen, wollen überhaupt keine Veränderung.
45 hatten sich für eine Variante ausgesprochen, bei der einzelne Gemeinden bei Bedarf in einen unmittelbar angrenzenden Bezirk wechseln könnten. Nur 14 Behörden fänden eine Reduktion der Bezirke von zwölf auf zehn eine gute Sache. Und 16 Organisationen würden sogar auf acht Bezirke runtergehen.
Bezirkswechsel soll möglich werden
Der Regierungsrat will angesichts der Umfrageergebnisse nun prüfen, wie den Gemeinden ein Bezirkswechsel ermöglicht werden könnte. Die Ursprungs-Idee zur Fusionierung oder Neueinteilung der Bezirke will er aber nicht mit einer Umsetzungsvorlage weiterverfolgen.
Die Regierung wird dem Kantonsrat deshalb beantragen, die Behördeninitiative «Für eine zeitgemässe dezentrale Organisation des Kantons Zürich» abzulehnen. Diese stammte von den Gemeinderäten Wallisellen, Dietlikon, Embrach und Freienstein-Teufen sowie von den Stadträten Opfikon und Bülach.
Das Anliegen wurde 2021 eingereicht. Der Kantonsrat unterstützte das Anliegen im März 2022 vorläufig, wobei dafür nur 60 Stimmen notwendig waren. Die linke Ratsseite zeigte sich offen für Veränderungen. Die Bürgerlichen hingegen lehnten das Anliegen ab.
Eine Idee von Napoleon
Das Geschäft geht nun als nächstes wieder in den Kantonsrat. Dieser wird dann per Mehrheitsentscheid beschliessen, ob die Regierung doch noch eine Vorlage «Aus zwölf mach zehn» ausarbeiten muss oder ob die Idee der freiwilligen Bezirkswechsel verfolgt werden soll.
Die Idee für die Bezirke stammte von Napoleon Bonaparte, der ab 1803 statt der alten Landvogteien fünf Bezirke als Verwaltungseinheiten einsetzte. Sie sollten zwischen dem Kanton und den Gemeinden stehen. 1814 wurden diese Bezirke verkleinert und deren Zahl damit erhöht, 1989 gab es letzte Anpassungen, etwa im Limmattal und in der Stadt Zürich. Seither blieb es dabei. (sda/pb)