Superblock-Test in Basel soll Menschen zusammenbringen
Der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer und Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller haben am Donnerstag den Superblock-Test im Quartier St. Johann präsentiert. Der verkehrsberuhigte Strassenzug soll zum Verweilen und Zusammenleben animieren.

Quelle: Photo by Logan Armstrong on Unsplash
Das quadratische Strassenraster im Stadtteil Eixample in Barcelona. Nun wird das Superblock-Konzept auch in Basel getestet.
Die Testanlage wird am Samstag im Rahmen des Strassenfestes Davidsbodenstrasse eröffnet. Ab dann soll in der Quartierstrasse mehr öffentlicher Raum für die Bevölkerung zur eigenen Gestaltung zur Verfügung stehen. «Es handelt sich bewusst nicht um ein Top-Down-Projekt der Verwaltung», sagte Cramer beim Medienanlass.
Man habe mit der Bevölkerung zusammengearbeitet, die ihre Ideen habe einbringen können. Nun sei Cramer gespannt darauf, was aus dem Versuch wird. Laut Keller sollen die temporären Massnahmen wie eine Boule-Bahn oder Pflanzentöpfe zeigen, wie es aussehen könnte.
Der Test ist für ein Jahr angesetzt. «Sollte der Versuch gelingen und sollten wir einen Ort für einen fixen Superblock finden, würden wir auch permanente Massnahmen prüfen», erklärte Keller.
Konzept aus Barcelona für Basel
Bei den Superblock-Tests handelt es sich um begrünte und verkehrsberuhigte Quartierstrassen, die vielfältig genutzt werden sollen. Das Konzept dazu stammt ursprünglich aus Barcelona, wo der Verkehr mit gezielten Massnahmen an der Durchquerung von Quartieren gehindert und zurück auf Hauptverkehrsstrassen geleitet wird.
Die Anlage in Basel befindet sich derzeit noch im Aufbau – es fahren immer wieder Autos durch. Laut der Verkehrsdirektorin soll die Aufhebung von Parkplätzen den Durchgangsverkehr reduzieren. Komplett gesperrt werden könne der Strassenzug jedoch nicht, weil etwa die Sanität und der Zubringdienst immer noch durchkommen müssten.
48 öffentliche Parkplätze aufgehoben
Insgesamt werden im Rahmen des Projekts 48 öffentliche Parkplätze aufgehoben, wovon sieben zu Parkverbotsfeldern für den Güterumschlag werden, wie aus einer begleitenden Medienmitteilung hervorgeht. Der durch die aufgehobenen Parkplätze entstehende Raum soll zur «vielfältigen Nutzung» zur Verfügung stehen.
Dafür angedacht sind etwa Möblierungen, Sitzgelegenheiten und eine Workout-Station. Bei der Begehung am Donnerstag wurde auch eine Kiste mit Sportgeräten gezeigt. Ist der Superblock erst aktiv, sollen auch Eingangstore deutlich darauf und auf das neue Verkehrsregime aufmerksam machen.
Auslöser für die Superblock-Tests waren gemäss Mitteilung Vorstösse aus der Bevölkerung und der Politik, die ein nachhaltigeres und klimagerechteres Wohnumfeld forderten. (sda/mgt/pb)