10:31 BAUBRANCHE

Luzern, Zug und Schwyz: Fehlende Wohnungen und teure Projekte

Geschrieben von: Peter Weiss (pew)
Teaserbild-Quelle: LUKS

Die Wohnungsknappheit und ihre Folgen beschäftigen die Menschen in den grossen Zentralschweizer Kantonen stark. Das spiegelt sich zusehends auf der politischen Ebene wider. Im Brennpunkt stand zuletzt der Kanton Zug. Auch andernorts lösen Bauvorhaben bisweilen hitzige Debatten aus.

Luftbild Areal Luzerner Kantonsspital Luks

Quelle: Luks

Was geschieht mit dem Luzerner Spitalzentrum und seinem Herzstück, dem aufgrund seiner Farbe «Schoggiturm» genannten Bettenhochhaus, wenn die Spital-Neubauten auf dem Areal erst einmal realisiert sind? Es ist nur eines von mehreren Bauthemen, die in der Leuchtenstadt für Diskussionen sorgen.

Hohe Wohnkosten und Wohnungsnot treiben tiefe Sorgenfalten auf die Stirn der Bewohnerinnen und Bewohner eines der wohlhabendsten Kantone der Schweiz. Das geht aus einer Umfrage der Zuger Wirtschaftskammer hervor. 59 Prozent der Befragten gaben im Spätherbst 2024 das Thema als ihre grösste oder zweitgrösste Sorge an. Doch ein halbes Jahr später lehnte das Stimmvolk des dauerboomenden Zentralschweizer Kantons zwei Vorschläge zur Lösung seines brennendsten Problems hochkant ab.

Am Abstimmungssonntag vom 18. Mai kam die von der Zuger SP lancierte Mehrwert-Initiative lediglich auf 26,5 Prozent Ja-Stimmen. Auch der vom Kantonsrat verabschiedete und vom Regierungsrat befürwortete Gegenvorschlag fand keine Gnade. 53,63 Prozent der Stimmenden lehnten ihn ab. Ein wesentlicher Bestandteil beider Vorlagen: Finanzielle Mittel zu generieren, um den Bau preisgünstiger Wohnungen zu fördern. Die SP-Initiative sah dazu vor, dass die Gemeinden zwingend mindestens 30 Prozent jener Steigerung des Bodenwerts von den Eigentümern abschöpfen, welche deren Grundstücke infolge einer Ein-, Auf- oder Umzonung erfahren, oder wenn ein Bebauungsplan besteht.

Der Gegenvorschlag beliess die Abgabe für den Mehrwert im Fall von Einzonungen bei jenen 20 Prozent, welche das geltende kantonale Planungs- und Baugesetz vorsieht. Im Gegensatz dazu sollten neu alle Gemeinden zwingend 20 Prozent des Mehrwerts bei Auf- und Umzonungen sowie Bebauungsplänen erhalten. Ausserdem beinhaltete der Gegenvorschlag einen Anreiz-Mechanismus für preisgünstige Wohnungen: Könnten die Eigentümer nachweisen, solche zu erstellen, wäre die dadurch entstehende Wertminderung bei der Berechnung der Mehrwertabgabe berücksichtigt worden. Ein Komitee, dem sich zahlreiche SVP- und FDP-Vertreter anschlossen, bekämpfte beide Vorstösse letztlich erfolgreich.

Freiwilligkeit soll es richten

Im Kanton mit der tiefsten Leerstandsziffer und den höchsten Mieten dürften die Ansichten über den richtigen Lösungsweg auch nach der Mehrwert-Abstimmung weit auseinanderklaffen. Doch darüber, dass etwas getan werden muss, um bezahlbaren Wohnraum für die Bevölkerung zu erhalten beziehungsweise zu schaffen, sind sich in Zug alle einig. SVP-Kantonsrat Adrian Risi verwies als Vertreter des Nein-Komitees im SRF-Radio-Interview am Abstimmungs-Sonntag in diesem Zusammenhang auf die «Wohnpolitische Strategie 2030». Dabei handelt es sich um ein 16-seitiges Strategiepapier, welches der Regierungsrat im Oktober 2024 vorgestellt hatte.

Ab hier ist dieser Artikel nur noch für Abonnenten vollständig verfügbar.

Jetzt einloggen

Sie sind noch nicht Abonnent? Übersicht Abonnemente

Geschrieben von

Redaktor Baublatt

E-Mail


Interessiert an weiteren Bauprojekten im Kanton Luzern?


Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Huber-Bautechnik AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

construction-report

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben dem Report Baublatt Project Categories (ehem. Baublatt Analyse), bieten wir ab sofort zwei weitere brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was Baublatt Top Players und Baublatt Regional Projects zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.