Ennemond Alexandre Petitot: Spass mit Säulen, Vasen und Mäandern
Architekt Ennemond Alexandre Petitot (1721-1801) baute aus Architekturelementen skurrile Figuren. Wenn auch nur auf dem Papier. - Mehr zu sehen in der Bilderstrecke.
Quelle: Ennemond Alexandre Petitot / Benigno Bossi
Ennemond Alexandre Petitots Selbstporträt ist ebenfalls Teil der Serie. Die Kupferstiche zu den Zeichnungen fertigte Benigno Bossi an.
Als Hofarchitekt der von den Spaniern installierten Bourbonen-Herzöge in Parma kümmerte er sich um die architektonische Modernisierung des Herzogtums: Ennemond Alexandre Petitot (1721-1801). Ursprünglich hatte er in Paris und danach in Rom studiert und sich ganz dem Stil des Neoklassizismus verschrieben.
So hatte Petitot für die Herzöge unter anderem in Colorno ein Jagdschloss entworfen, in Parma erweiterte er den herzoglichen Palast mit einer Loggia und gestaltete für dessen Park zusammen mit dem Bildhauer Jean-Baptiste Boudard Vasenelemente. Daneben verfasste Petitot Pläne für die Boulevardpromenade entlang der heutigen Stradone Martiri della Liberta in Parma. Viel ist allerdings ist von seinem Werk nicht erhalten geblieben. Denn je nachdem sind seine Projekte redimensioniert, nie ganz fertiggestellt oder gar längst wieder abgebrochen worden.
Auch wenn seine Ideen nur teilweise den Weg in die Realität fanden, dürfte Petitot darüber seinen Humor kaum verloren haben. Das legt zumindest seine „Mascarade à la Greque“ nahe: Eine Zeichnungsserie, die mit skurrilen Figuren den antikisierenden Stil aufs Korn nimmt oder vielmehr ad absurdum führt. Da gibt es einen Mönch als Pyramide, eine Braut in Vasenform oder einen mit Mäandern geschmückten Grenadier. (mai)