Verzögerung von Projekt auf Josef-Areal: Stadt Zürich verlängert Zwischennutzung
Weil sich das vom Zürcher Stadtrat geplante Bauprojekt auf dem Josef-Areal verzögert, soll die Zwischennutzung der ehemaligen Zentralwäscherei verlängert werden. Das Bauprojekt für einen neuen Stadtteil auf dem Areal kann voraussichtlich erst 2035 umgesetzt werden.

Quelle: Google Maps
Zum Josef-Areal gehören die Grundstücke des Kehrichtheizkraftwerks Josefstrasse und der Zentralwäscherei.
Das Areal der ehemaligen Zentralwäscherei bildet zusammen mit dem Grundstück der stillgelegten Kehrichtverbrennungsanlage an der Josefstrasse das rund zwei Hektar grosse Josef-Areal im Kreis 5 in Zürich-West. Die Stadt Zürich plant auf dem Grundstück einen neuen Stadtteil mit einem Gesundheitszentrum für das Alter mit Alterswohnungen, ein Hallenbad, ein Werkhof sowie einen Quartierpark.
Eine von AL, Grüne, GLP, SP, Die Mitte/EVP eingereichte Motion fordert im Projekt zusätzlich gemeinnützige Wohnungen, mehr Gewerbeflächen sowie erweiterte Grün- und Freiräume, heisst es in einer Mitteilung der Stadt von Donnerstag. Zur Prüfung dieser Anliegen werde das bisherige Entwicklungskonzept bis 2027 überarbeitet. Dadurch verzögert sich die Umsetzung des Projekts voraussichtlich bis mindestens 2035.
Stadt will Leerstand vermeiden
Der Gebäudekomplex zwischen der Neuen Hard und der Josefstrasse dient seit dem Wegzug der Zentralwäscherei als Begegnungsort für soziale, gesellschaftliche, kulturelle, bildungsorientierte und sportliche Projekte. Diese Zwischennutzung ist gemäss Mitteilung aber bis Ende 2025 befristet.
Um Leerstand zu vermeiden, soll die Zwischennutzung nun bis zur Umsetzung des Projekts verlängert werden. Nach dem Willen des Stadtrats werden die Flächen weiterhin an die heutigen Nutzer vermietet, die «als nicht gewinnorientierte Einzelpersonen und Gruppen in Zürich ansässig sind oder einen engen Bezug zur Stadt haben», heisst es.
In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und der Kulturabteilung stehen die Räume für Projekte, kulturelle Veranstaltungen, Musik, Werkstätten und Arbeitsplätze zur Verfügung. Darüber hinaus bleiben rund 2000 Quadratmeter für ein vereinsunabhängiges Sportangebot erhalten. Die Organisation erfolgt durch die Raumbörse der Sozialen Dienste sowie durch das Sportamt.
Mehr finanzielle Mittel benötigt
Für den Fortbestand der Angebote entstünden den städtischen Abteilungen Betriebs- und Personalkosten sowie allenfalls Aufwendungen für Planung und bauliche Anpassungen infolge der notwendigen neuen Baubewilligung. Die bisher bewilligten Mittel von 18,43 Millionen Franken sollen laut der Stadt deshalb auf 27,48 Millionen Franken erhöht und den Stimmberechtigten vorgelegt werden.
Zur Sicherstellung des Betriebs bis zur geplanten Volksabstimmung im Jahr 2026 wird die Zwischennutzung zunächst bis Ende 2026 verlängert. Der Stadtrat bewilligt dazu laut Mitteilung in eigener Kompetenz einen Zusatzkredit von 1,06 Millionen Franken. Darin enthalten ist auch ein Betriebsbeitrag an den Verein Zentralwäscherei Zürich, der den Gastrobetrieb und Kulturraum betreibt. (mgt/pb)