Unter Eisenbahnbrücke von Albi die Aussicht geniessen
Eine Passerelle für den Fuss- und Veloverkehr ist auch ein grosser Aussichtspunkt. Dies gilt zumindest in Albi im Westen Südfrankreichs: Hier wurde das 160jährige Eisenbahnviadukt mit einer entsprechenden Erweiterung versehen.

Quelle: Screenshot
Die Passerelle kurz vor der Fertigstellung. (Screenshot)
Albi hat seit kurzem einen Balkon für die Bevölkerung: Das Eisenbahnviadukt, das sich im Stadtzentrum über eine Länge von 217 Metern über die Tarn spannt, ist mit einer Passerelle versehen worden. Obwohl diese in erster Linie dafür sorgen soll, dass Fussgänger und Velofahrer sicher zwischen dem rechten Flussufer und dem historischen Zentrum verkehren können, funktioniert sie auch wie eine Aussichtsterrasse.
Verweilen unter dem Brückenbogen über der Tarn
Die Stahlkonstruktion aus der Feder des Büros Ney & Partners führt rund sieben Meter über dem Wasser in langegzogenen Wellen unterhalb der Fahrbahn den Bögen entlang. Unter den insgesamt sieben Bögen wurden Aussichtspunkte geschaffen, die mit jeweils drei grosszügigen Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. Mit ihrem Entwurf wollten die Architekten die Passerelle mit dem SNCF-Viadukt in einen Dialog setzen. Laurent Ney erklärt dazu, dass die Wellenform den Rhythmus und das Vokabular der Bögen der gemauerten Brücke aufgreifen und «die Monotonie einer 180 m langen geraden Strecke durchbrechen» sollen.
Einzelne Elemente vor Ort zusammengebaut
Zeitraffer-Video der Stadt Albi zu den Bauarbeiten.
Die Passerelle ist insgesamt 180 Meter lang und setzt sich aus insgsesamt neun Abschnitten zu zusammen, deren Elemente vorgefertigt und dann schliesslich vor Ort montiert worden sind. Die Montage der ersten beiden Brückenabschnitte erfolgte mit Hilfe eines Krans mit einer Tragkraft von 450 Tonnen von der Rue de Lamothe am rechten Ufer aus, wie in der Medienmitteilung zu erfahren ist. Die übrigen sieben Abschnitte wurden mit einem 30 Meter langen Transportkahn und einem Schubboot über die Tarm zum Fuss des Viadukts transportiert. Dort wurden sie mit Hilfe eines auf einem Lastkahn installierten 280-Tonnen-Krans in Postion gebracht und dann montiert. (mai/mgt)
Weitere Bilder zur Brücke auf https://ney.partners/project/foot-and-bicycle-bridge-albi/