16:51 BAUPROJEKTE

«The Circle» wird ausgepackt: Die Schutzwand verschwindet

Geschrieben von: Pascale Boschung (pb)
Teaserbild-Quelle: Pascale Boschung

In der Nacht auf Donnerstag wurden bei der «The Circle»-Baustelle Teile der Schutzwand des ersten Gebäudes abgebaut. Bislang schützte die markante Wand die Kantonsstrasse vor der Baustelle. Mit dem Abbau wird das eindrückliche Hochbauprojekt langsam aber sicher sichtbar.

Auf einer Grundfläche von zirka 30‘000 Quadratmetern entsteht mit «The Circle» ein Komplex mit sechs Gebäuden. Vom Bushof des Zürcher Flughafens aus war vor allem die spektakuläre Schutzwand des Projekts nicht zu übersehen. Nötig wurde diese insbesondereaufgrund der Grösse des Projekts, umfasst die Überbauung doch ausschliesslich Hochhäuser mit neun bis zehn Stockwerken. Zudembeträgt die maximale Auskragung der Glasfassade eines Bauwerks oben bis zu 13,5 Meter. Die markante Stahlkonstruktion schützte die Fahrspuren der darunter liegenden Kantonsstrasse vor dem Baustellengeschehen.

Aktuell wird im Bereich H12, das heisst beim ersten der sechs «The Circle»-Gebäude gegenüber dem Bushof, die Schutzwand rückgebaut. Diese erste Phase des Abbaus soll bis zum 26. Februar abgeschlossen sein. Danach folgen im März die Arbeiten imBereich von Haus 13.2. Abschliessend sind Haus 13.1, Haus 14 sowie die Schutzgalerien an der Reihe – bis «The Circle» schliesslich vollkommen «ausgepackt» ist. Die Einsätze für die Demontage werden über die nächsten Monate verteilt stattfinden und sollen im Herbst 2019 abgeschlossen sein.

Bis zu 60 Tonnen schwere Türme

Bereits Anfang Februar wurden für die erste Etappe der Demontage einige Wandelemente zwischen den Stützen entfernt. Pro Nacht lässt sich zirka eines dieser sogenannten Felder abbauen. Sind alle Wandelemente entfernt, folgt der Rückbau der turmartigen Stützen. «The Circle» weist verteilt über alle Teilobjekte insgesamt 30 solcher Türme auf.

Einer davon wurde nun bei einem grösseren Einsatz in der Nacht auf Donnerstag abgebaut. Das Manöver startetepünktlich um 23 Uhr. Im Einsatz standen ein 500-Tonnen-Pneukran und ein zweites Gerät aus der 300-Tonnen-Klasse. Ebenfalls vor Ort waren eine bis zu 56 Meter ausfahrbare Teleskop-Arbeitsbühne, ein Spezialkran «ESK», der für Industrieumzüge konstruiert ist, und diverse LKW mit einem Spezial-Anhänger für den späteren Abtransport der Bauteile.

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60 Nachteinsätze für kompletten Abbau

Bei der Turmdemontage sichert jeweils einer der Pneukrane den bis zu 60 Tonnen schweren Turm, während der andere den Galgen – der oben mittels Bolzen und Betoneinlage im Rohbau verankert ist – anhebt und wegführt (siehe Video). Gleichzeitig wird der Fusspunkt des Turms mit einem dritten Spezialkran gesichert. Ist das zwischen 35 und 44 Meter lange Stahlbauteil weit genug von der Glasfassade entfernt, wird die Sicherung des dritten Krans gelöst und der gesamte Turm hängt an einem einzigen Kran. Danach folgt die Fixierung des Fusspunkts auf einer Spezialkonstruktion auf einem Anhänger, der das Bauteil langsam wegführt und ablegt. Zum Schluss wird der «Kopf» des Turms auf dem Gegenstück des Anhängers befestigt und alles zusammen abtransportiert.

Die Demontage eines einzigen Turms erledigt das Team jeweils während eines fünfstündigen Nachteinsatzes, währenddem die Kantonsstrasse gesperrt wird. Zirka 60 solcher Nachteinsätze sind bis zum kompletten Abbau der Schutzwand geplant. Das verwundert nicht, besteht doch die gesamte Konstruktion aus zirka 3000 Tonnen Stahl. Nach ihrer Demontage werden die einzelnen Bauteile zerstückelt und später rezykliert.

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Redaktorin Baublatt

Zeichnet, schreibt und kreiert gerne. Themenbereiche: Bauprojekte sowohl international als auch regional, News aus Wissenschaft, Forschung, Technik, Architektur und Design.

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