11:09 BAUPROJEKTE

St. Galler Kantonsrat bewilligt kleineren Beitrag für Textilmuseum

Teaserbild-Quelle: PD

Der St. Galler Kantonsrat hat am Mittwoch in erster Lesung einen reduzierten Beitrag für den Umbau des Textilmuseums in St. Gallen bewilligt. Damit steuert der Kanton 13,9 Millionen Franken bei. Insgesamt betragen die Kosten 48 Millionen Franken.

Erneuerung Textilmuseum St. Gallen

Quelle: PD

Visualisierung: Das Projekt beinhaltet eine Grundsanierung sowie eine Neustrukturierung des Gebäudes.

Die Räumlichkeiten des Textilmuseums im 140 Jahre alten «Palazzo Rosso» entsprechen nicht mehr den Anforderungen eines modernen Museums. Die Trägerstiftung Textilmuseum plant deshalb eine umfassende Erneuerung. Das Projekt umfasst eine Grundsanierung sowie eine Neustrukturierung des Gebäudes.

Damit soll der Erhalt der Objekte gewährleistet und die Sammlungen und Ausstellungen sichtbarer gemacht werden. Vorgesehen ist unter anderem ein grosser Ausstellungssaal im Untergeschoss, wofür das ganze Gebäude unterkellert wird. Die Baubewilligung für das seit 2022 bekannte Projekt «Das Schwere ist des Leichten Wurzelgrund» des Architekten Christian Kerez liegt bereits vor.

Die Stiftung Textilmuseum rechnet mit Gesamtkosten von rund 48 Millionen Franken. Die Hälfte davo will das Museum über Fundraising bei Textilfirmen, Unternehmen aus der Region, Stiftungen oder Privatpersonen selber finanzieren. Vorgesehen war, dass sich der Kanton mit 14,5 Millionen Franken und die Stadt mit 7,25 Millionen Franken beteiligen.

Teilbetrag aus Lotteriefonds

Die vorberatende Kommission des Kantonsrats verlangte Ende August jedoch eine Reduktion des kantonalen Beitrags auf 13,9 Millionen Franken. Die Begründung: Die Baureserven von 6 Millionen Franken seien für das Projekt zu hoch angesetzt. Weiter sollten davon 3,4 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds entnommen werden. Unter dem Strich würde damit der Staatshaushalt noch mit 10,5 Millionen Franken belastet.

Gegen die Kürzung bei den Baureserven wehrte sich die Regierung. Diese seien zum einen dafür da, unvorhersehbare Zusatzkosten, etwa wegen Schadstoffen, archäologischen Funden oder Unsicherheiten im Baugrund abzudecken, argumentierte sie. Zum anderen sollten damit die Mehrkosten wegen der Teuerung finanziert werden, die sich bis zum Bezug im Jahr 2030 auf rund 3,1 Millionen Franken summieren könnten.

Im Rat stellten sich die Fraktionen von FDP, Mitte-EVP und SVP hinter den Vorschlag der Kommission mit dem gekürzten Beitrag. Vom Sprecher der SVP gab es ein grosses Lob für das Sammeln der privaten Gelder. Er mahnte, das Museum soll die Textilgeschichte des ganzen Kantons zeigen. Von der SP-Grüne-GLP-Fraktion hiess es, die Kürzung um 600'000 Franken sei «kleinlich».

Der Rat bewilligte schliesslich mit 79 gegen 31 Stimmen bei einer Enthaltung den Kantonsbeitrag von 13,9 Millionen Franken. Davon werden wie geplant 3,4 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds entnommen.

Auch tieferer Beitrag der Stadt

Weil das Engagement der öffentlichen Hand nach einem bestimmten Schlüssel vorgesehen ist, wird sich damit aber auch der Beitrag der Stadt St. Gallen verringern: von 7,25 auf noch 6,95 Millionen Franken. Insgesamt reduziert sich damit der Beitrag der öffentlichen Hand an das Textilmuseum um 900'000 Franken.

Der Entscheid des Stadtparlaments steht noch aus. (pb/mgt/sda)


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