Siegerprojekt für neue Cimavilla-Brücke in Poschiavo GR gekürt
Das Siegerprojekt für die neue Cimavilla-Brücke in Poschiavo steht fest. Gewonnen hat der Entwurf «Palimpsest» des Zürcher Ingenieurbüros Bergmeister + Partner AG. Der Neubau soll die heutige Situation mit der provisorischen Brücke verbessern.
Quelle: Rachel Hess
Visualisierung: So soll sich die neue Cimavilla-Brücke in Poschiavo dereinst präsentieren.
Am nördlichen Dorfeingang überquert die Berninastrasse den Poschiavino über die Ponte Cimavilla. Die ursprüngliche Brücke wurde 1987 aber durch ein Hochwasser und einen Murgang zerstört. Als Ersatz wurde am gleichen Ort eine provisorische Brücke erstellt, die höher gebaut wurde. Entsprechend sind heute die Zugangsrampen steiler.
Wie das Bündner Tiefbauamt am Montag mitteilte, wurde dadurch besonders auf der Ostseite die ursprüngliche, platzähnliche Situation verändert. Weiter müssten Fussgänger im nördlichen Bereich auf der Strasse gehen, da es keine getrennten Wege für den Langsamverkehr gibt. Ein Neubau sollte diese Situation verbessern.
Das Tiefbauamt suchte in der Folge in einem Projektwettbewerb nach einer Lösung. Nun steht das Siegerprojekt fest: Gewonnen hat das Projekt «Palimpsest». Hinter dem Entwurf steht das Zürcher Ingenieurbüro Bergmeister + Partner AG, welches das Projekt mit Kollektiv Nordost aus St. Gallen und D'Inca Imboden Architekten aus Chur erarbeitet hat.
Zurückhaltende Eingriffe
Der Entwurf verbessere den Bestand mit präzisen Eingriffen, heisst es im Communiqué. «Die Zurückhaltung dient dem Schutz des geschützten Ortsbildes. Dies ist eine grosse Qualität des Projekts», so Matthias Wielatt, Chef Kunstbauten des Tiefbauamts und Mitglied des Beurteilungsgremiums.
«Palimpsest» wahre den Bestand, wodurch die Umsetzung günstig und einfach werde. Der aktuelle Zustand werde durch «zurückhaltende Eingriffe» aufgewertet. Der Grünraum bleibt erhalten. Ausser bei den Brüstungsmauern verzichtet das Projekt zudem auf Gestaltungselemente entlang des Poschiavino. Damit bleibe der Flussraum zugänglich und erlebbar, heisst es.
Die Bushaltestelle wird gemäss Mitteilung als Fahrbahnhaltestelle realisiert. Dazwischen ist ein Fussgängerstreifen geplant. Die ehemalige Bushaltebucht soll künftig als Autoabstellplatz genutzt werden. Laut dem Tiefbauamt entspricht diese Lösung grundsätzlich dem Ziel, die vorhandene Substanz zu erhalten.
Das Siegerprojekt wird nun weiter ausgearbeitet. Voraussichtlich Ende 2026 soll es öffentlich aufgelegt werden. Der Zeitpunkt der Realisierung hängt gemäss Mitteilung von den Rückmeldungen im Genehmigungsverfahren ab. (mgt/pb)
Quelle: Modellbau Morf
Modell der neuen Cimavilla-Brücke in Poschiavo.
Quelle: Bergmeister + Partner AG, KOLLEKTIV NORDOST, D'Inca Imboden Architekten
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