Projekte im Kanton Zug: Kantonalbank wächst in die Höhe
Die Zuger Kantonalbank stockt ihren Hauptsitz um vier Stockwerke auf, auf dem
Suurstoffi-Areal entsteht ein Bildungszentrum für Pflegende und Rotkreuz erhält ein
neues Pfarreizentrum. Eine Übersicht zu Bauprojekten im Kanton Zug.

Quelle: Leismann AG, Bern
Visualisierung Siegerprojekt «Lapis»: So könnte das neue Pfarreizentrum der Katholischen Kirchgemeinde Risch LU dereinst aussehen.
Ein neues Pfarreizentrum für Risch
Rotkreuz – Die katholische Kirchgemeinde Risch plant in direkter Nachbarschaft zur denkmalgeschützten Pfarrkirche ein neues Pfarreizentrum mit Saal-, Unterrichts- und Büronutzungen sowie einem Wohngebäude mit rund 16 Wohnungen. Die Stimmberechtigten genehmigten im Juni 2024 einen Planungskredit für das Bauvorhaben. Der Kirchenrat suchte daraufhin in einem anonymen, einstufigen Architekturwettbewerb nach Vorschlägen. Mitte Mai wurde das Siegerprojekt präsentiert: Gewonnen hatte das Generalplanerteam um die Leismann AG mit ihrem Entwurf «Lapis».
Das Projekt zeichne sich durch
seine architektonische Klarheit und sorgfältige Integration in den historischen
Kontext aus, schrieb die Jury zum Projekt. Hervorgehoben wurden zudem «die
differenzierte Architektur mit guter Adressbildung» sowie die funktionalen, gut
belichteten Grundrisse. Ergänzt wird das Ensemble von ökologisch durchdachten
Freiräumen und einem stimmigen Erschliessungs- und Verkehrskonzept. Das Gremium
sieht im siegreichen Entwurf aber auch noch Optimierungspotenzial, etwa beim
generellen Erscheinungsbild, der räumlichen Struktur des Gemeindesaals oder der
Qualität der Wohnungen. Das Projekt wird nun weiterbearbeitet. Im Frühjahr 2026
sollen die Stimmberechtigten über den Baukredit für die Neubauten abstimmen.
Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Frühling / Sommer
2026. Die Fertigstellung ist auf Anfang 2028 vorgesehen.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zug

Quelle: Fa. DUNEDIN ARTS
Visualisierung: So könnte das neue Gemeindehaus in Hünenberg dereinst aussehen.
Gemeindehaus und Wohnraum in Einem in Hünenberg
Hünenberg – Auf der Maihölziwiese in Hünenberg fahren bald die Bagger auf: Ab Juni werden hier ein neues Gemeindehaus sowie ein Wohn- und Geschäftsbau gebaut. Mit der Überbauung erhält die Verwaltung ein zeitgemässes Gebäude mit flexibleren und grösseren Büroräumen. Zudem schafft die Gemeinde mit dem Mehrfamilienhaus gleichzeitig neuen Wohnraum: Der Neubau soll insgesamt 14 Wohnungen beinhalten, davon sollen 13 preisgünstig sein. Weiter ist vorgesehen, dass im Erdgeschoss des Gebäudes der Polizeiposten einzieht.
Das neue Gemeindehaus kommt auf der gegenüberliegenden Strassenseite des heutigen Standorts im Dorfkern zu stehen, das Wohn- und Geschäftsgebäude direkt dahinter. Realisiert wird das Projekt nach einem Entwurf des Architekturbüros Röck Baggenstos Architekten AG, das den entsprechenden Architekturwettbewerb gewonnen hat. Im November genehmige die Hünenberger Stimmbevölkerung für das Projekt einen Baukredit in der Höhe von 29,7 Millionen Franken. Die Bauarbeiten starten nach Angaben der Gemeinde im kommenden Monat. Die neuen Räumlichkeiten sollen voraussichtlich im Herbst 2027 bezogen werden.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zug

Quelle: PD
Visualisierung: Die Zuger Kantonalbank will ihren Hauptsitz an der Baarerstrasse 37 um vier Etagen aufstocken.
Geschäftssitz der Zuger Kantonalbank wird aufgestockt
Zug – Der Geschäftssitz der Zuger Kantonalbank an der Baarerstrasse 37 wächst in die Höhe: Das im Jahr 1982 erbaute Gebäude zwischen dem Bahnhof Zug und dem Einkaufszentrum Metalli soll um vier Stockwerke aufgestockt werden. Parallel dazu wird die Liegenschaft auch energetisch saniert und an heutige Vorschriften hinsichtlich Brandschutz und Erdbebensicherheit angepasst. Das Gebäude bleibt laut der Zuger Kantonalbank in seinem Kern erhalten. Neu gestaltet werden insbesondere die Gebäudehülle, die Haustechnik und die Innenräume. Nach Angaben der Zuger Kantonalbank wird für das Projekt eine Zertifizierung nach SNBS-Standard angestrebt.
Der Entwurf für das Projekt stammt vom Architekturbüro Miller & Maranta, ging bereits 2006 aus einem mehrstufigen Wettbewerb hervor und wurde inzwischen überarbeitet. Der Umbau erfolgt zudem im Einklang mit dem städtischen Gestaltungsplan «Areal Baarerstrasse Zug», der eine Verdichtung entlang der Baarerstrasse vorsieht. Der entsprechende Bebauungsplan wurde bereits 2003 vom Zuger Stadtrat genehmigt. Ende Februar wurde das Baugesuch für die Sanierung und Aufstockung eingereicht. Die Bauarbeiten sollen laut der Kantonalbank im Jahr 2028 starten.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zug

Quelle: PD
Visualisierung: So soll das neue Bildungsgebäude auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz ZG dereinst aussehen.
Neues Bildungszentrum für Pflegende auf Suurstoffi-Areal
Rotkreuz – Ab 2028 werden in Rotkreuz neue Pflegekräfte ausgebildet: Aktuell baut die Zug Estates auf dem Suurrstoffi-Areal das Gebäude Surstoffi 45. Darin einziehen wird dereinst das neue Bildungszentrum für Gesundheit «Xund». Hinter dem Projekt steht der gleichnamige Ausbildungsverband, der von regionalen Alters- und Pflegezentren, Spitälern, Spitexorganisationen sowie deren Branchenverbänden getragen wird. Der Standort ergänzt das bestehende Bildungszentrum in Luzern und ersetzt den bisherigen Ausbildungsstandort der «Xund» in Alpnach OW. Lernende sollen dadurch von kürzeren Anfahrtswegen profitieren.
Der Verband reagiert mit dem Projekt nach eigenen Angaben aber auch auf die steigende Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften. Im vergangenen Jahr seien in der Zentralschweiz 700 neue Lernende in Pflegeberufen sowie mehr als 400 Ausbildungsstarts in der Höheren Fachschule Pflege gezählt worden, hiess es in einem Communiqué. Mit dem Neubau werde die notwendige Infrastruktur für die Zukunft geschaffen. Das neue Bildungszentrum wird nach Fertigsstellung rund 6000 Quadratmeter Schulungsfläche umfassen und sich mit einem erweiterten Erdsondenfeld sowie Solaranlagen in das bestehende Energiekonzept auf dem Suurstoffi-Areal einfügen. Die Bauarbeiten sind im Dezember gestartet. Die Kosten für den Innenausbau belaufen sich laut «Xund» auf rund 15 Millionen Franken. Der Kanton Zug will sich daran mit zwei Dritteln sowie maximal zehn Millionen Franken beteiligen. Der Mieterausbau soll ab Frühling 2027 erfolgen, der Bezug ist für Sommer 2028 vorgesehen.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zug

Quelle: zvg. Zugerland Verkehrsbetriebe ZVB
Illustration: So soll sich das Areal An der Aa dereinst präsentieren.
Neuer Hauptstützpunkt für die Zugerland Verkehrsbetriebe
Stadt Zug – Nach 14 Jahren Planung konnte die Zugerland Verkehrsbetriebe AG (ZVB) im Februar eine positive Nachricht verkünden: Die Stadt Zug hatte ihrem geplanten neuen Hauptstützpunkt auf dem Areal «An der Aa» die Baubewilligung erteilt. Mit dem Projekt wird das heutige ZVB-Betriebsgelände erneuert. Denn die Bestandsbauten sind teilweise 70 Jahre alt, sanierungsbedürftig, zu eng und zu tief. Einige Hallen sind für moderne Fahrzeuge gar nicht befahrbar. Im Rahmen der Erneuerung werden moderne Infrastrukturen für den öffentlichen Verkehr und den ebenfalls auf dem Areal untergebrachten Rettungsdienst Zug geschaffen.
Vorgesehen sind ein neuer ZVB-Hauptstützpunkt sowie ein Gebäude mit 250 Büroarbeitsplätzen für den Rettungsdienst und die kantonale Verwaltung. Die ZVB-Busse werden im neuen Stützpunkt unterirdisch parkiert. Auf dem dadurch freiwerdenden Arealteil soll in einem späteren Schritt Wohn- und Lebensraum entstehen. Gemäss der Projektwebseite könnten dort dereinst 100 Wohnungen realisiert werden, davon 40 Prozent im preisgünstigen Segment. Die Bauarbeiten am neuen Stützpunkt werden in mehreren Etappen erfolgen, um dadurch den laufenden Betrieb sicherzustellen. Der Bezug ist für 2030 vorgesehen.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zug

Quelle: Rebekka Engel, 2018 (Hochschule Luzern – Technik & Architektur)
Blick auf die Überbauung Alpenblick in Cham ZG.
Gericht spricht Machtwort zu Hochhaussiedlung Alpenblick in Cham
Cham – Im März sprach das Zuger Verwaltungsgericht ein Machtwort und hob die Unterschutzstellung der Hochhaussiedlung Alpenblick in Cham teilweise auf. Diese umfasst zehn Gebäude mit 250 Wohnungen und wurde zwischen 1963 und 1968 von Josef Stöckli erbaut. Gemäss einem Eintrag in der Architekturbibliothek des Instituts für Architektur (IAR) der Hochschule Luzern handelt es sich dabei um die erste Hochhaussiedlung im Kanton Zug. Die Überbauung sei in mehrfacher Hinsicht ein Pionierprojekt gewesen und habe ein Statement gegen die «Streubauweise» gesetzt, heisst es dort.
Der Zuger Regierungsrat stellte die Siedlung 2018 unter Schutz. Dagegen reichten aber die Eigentümer und die Gemeinde Cham Beschwerde ein. Nun ist der Denkmalschutz teilweise aufgehoben. Das Verwaltungsgericht bestätigte in seinem Urteil zwar den «hohen kulturellen und heimatkundlichen Wert» der Siedlung sowie den Schutz ihrer äusseren Erscheinung. Es entschied aber, dass das Innenleben nicht unter Denkmalschutz gestellt werden müsse. Dadurch sollten zeitgemässe Umbauten, etwa für Barrierefreiheit und Lärmschutz, ermöglicht werden. Lediglich die äussere Erscheinung muss erhalten bleiben.
www.zg.ch – www.architekturbibliothek.ch
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