09:19 BAUPROJEKTE

Mantelnutzung: Bis zu 100 Wohnungen bei Eiszentrum in Luzern geplant

Teaserbild-Quelle: Atelier Brunecky

An der Tribschenstrasse in Luzern soll ein Wohn- und Gewerbegebäude als Mantelnutzung für das Regionale Eiszentrum (REZ) entstehen. Geplant sind bis zu 100 Wohnungen. Am Donnerstag wurde das Siegerprojekt vorgestellt.

Neubau an Tribschenstrasse bei Regionalem Eissportzentrum REZ in Luzern

Quelle: Atelier Brunecky

Visualisierung: An der Tribschenstrasse in Luzern soll ein Wohn- und Gewerbegebäude als Mantelnutzung für das Regionale Eiszentrum (REZ) entstehen.

Mit der Realisierung eines Gebäudes in unmittelbarer Nähe zum Eiszentrum werde ein Beitrag zur langfristigen Sicherung des Eiszentrums geleistet, teilte die Eberli AG als Bauherrin und Projektentwicklerin am Donnerstag mit. Das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs sei gemeinsam mit der Stadt Luzern und der Regionales Eiszentrum Luzern AG (REZ AG) gekürt worden.

Der Entwurf stammt von Roider Giovanoli Architekten aus Zürich und Meta Landschaftsarchitektur aus Basel und sieht auf der rund 2500 Quadratmeter grossen Parzelle Büros, Gewerbeflächen und über 100 Mietwohnungen vor. Die Wohnungsgrössen und Grundrisse seien auf die Bedürfnisse der Mieterschaft im urbanen Luzern abgestimmt, heisst es im Communiqué.   

Das teilweise auf Stützen ruhende Erdgeschoss ermögliche ein Café mit einem Aussenbereich als neuen Quartier-Treffpunkt. Auf dem Dach des Sockelbaus soll zudem eine Aussenanlage entstehen, die von der Mieterschaft gemeinschaftlich genutzt werden kann. Das Projekt sieht laut Mitteilung bewusst wenige Parkplätze vor.

50 Meter hohes Gebäude möglich

Gemäss der aktuellen Bau- und Zonenordnung wäre am Standort ein Gebäude von 21 bis 24,5 Metern Höhe möglich. Der vom Stadtrat genehmigte Unterbaurechtsvertrag habe die Eberli AG aber dazu verpflichtet, beim Architekturwettbewerb ein höheres Gebäude zu prüfen. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, kam die Stadtbaukommission bereits 2015 zum Schluss, dass ein Hochhaus an diesem Ort gut möglich wäre.

Die Fachjury empfehle im Jurybericht ausdrücklich, die geplante Aufstockung weiterzuverfolgen, und bestätige damit die Einschätzung der Stadtbaukommission vor zehn Jahren. «Das Siegerprojekt zeigt eindrucksvoll, dass an diesem Standort ein 50 Meter hohes Haus harmonisch ins Stadtbild und die Umgebung integriert werden kann», so der Luzerner Architekt Marc Syfrig, Verwaltungsratsmitglied der REZ AG und Mitglied der Jury, in der Medienmitteilung.

Neubau mit Café bei Regionalem Eissportzentrum REZ in Luzern

Quelle: Atelier Brunecky

Visualisierung: Das teilweise auf Stützen ruhende Erdgeschoss ermöglicht ein Café mit einem Aussenbereich als neuen Quartier-Treffpunkt.

Realisierung in Etappen

 «Mit dem Projekt schaffen wir attraktiven Wohnraum und sichern gleichzeitig den Eissport», sagt Alain Grossenbacher, Inhaber und CEO der Eberli AG. Zugunsten des Eissports brauche es aber ein etappiertes Vorgehen. In einem ersten Schritt soll demnach die Planung und Realisierung des Sockelbaus in der heute zulässigen Höhe von 23,5 Metern vorangetrieben werden.

Der Sockelbau bietet gemäss Grossenbacher Platz für Gewerbenutzungen und knapp 60 Wohnungen. Man sei aber mit den Verantwortlichen des REZ noch im Gespräch mit der Stadt, ob später auch der gesamte Bau mit weiteren gut 40 Wohnungen und einer Höhe von 50 Metern realisiert werden könnte. Dafür wäre aber eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung nötig.

Unterbaurecht ermöglicht Erhalt

Mit der Realisierung des Sockelbaus mit Gastronomie, Büros und Wohnungen zahlt die Eberli AG nach eigenen Angaben einen Baurechtszins von 620'000 Franken pro Jahr. Von den Baurechtszinsen erhalte das REZ von der Stadt einen jährlichen Subventionsbeitrag von 300'000 Franken.

«Dieser Beitrag deckt einen wesentlichen Anteil des strukturellen Defizits des REZ», so REZ-Verwaltungsratspräsident Philipp Studhalter im Communiqué. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt eine Aufstockung umgesetzt werden, könnte sich gemäss der Eberli AG der Baurechtszins an die Stadt um bis zu 200'000 Franken erhöhen.

Die REZ AG finanziert sich aus Eintritten, Eismieten, Werbeeinnahmen, Veranstaltungen, Parkhaus-Einnahmen sowie Vermietungen. Nachdem sich der Kanton und einige Gemeinden aus der Mitfinanzierung zurückgezogen hatten, entwickelte die REZ AG eine neue Finanzierungsmöglichkeit und vergab 2023 ein Unterbaurecht an die Eberli AG.

Zehn Gemeinden der Region engagieren sich gemäss Mitteilung weiterhin als Aktionäre des Eiszentrums: Adligenswil, Ebikon, Hergiswil, Horw, Kriens, Luzern, Meggen, Root, Rothenburg und Udligenswil. Sie unterstützen das REZ mit den Eissportvereinen Hockey Club Luzern (HCL), Eisklub Luzern (EKL) und Vereinigung Luzerner Curlingclubs (VLCC) mit Darlehen. (mgt/pb)


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