Spital Nidwalden will sich mit Neubau fit für die Zukunft machen
Das Spital Nidwalden in Stans soll einen Neubau und keinen
Anbau erhalten. Die Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft verzichtet auf ein
geplantes Ergänzungsprojekt, weil sich in einem neuen Gebäude die Spitalzukunft
besser umsetzen lasse.
Quelle: Wikimedia Commons, Tilman AB, eigenes Werk
Ob der geplante Neubau des Spitals Nidwalden in Stans realisiert wird, ist derzeit noch offen. Die Chancen stehen jedoch gut, denn Stans habe höchste Priorität, wie Hanspeter Kieser, Präsident der Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft, erklärt.
Ursprünglich war vorgesehen, das 60 Jahre alte Spitalgebäude zu sanieren und mit einen Anbau zu ergänzen. In diesem sollten zusätzliche Ambulatorien untergebracht werden. Im September teilte die Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft aber mit, dass sie dieses Vorhaben überprüfe.
Die Analyse, für die ein externer Fachmann beigezogen wurde, kam gemäss einer Mitteilung der Immobiliengesellschaft vom Freitag zu einem klaren Ergebnis. Das bisherige Bauergänzungsprojekt solle nicht weitergeführt werden, weil es den künftigen Anforderungen an ein Spital nicht mehr genüge. Zudem wäre eine Sanierung des Spitalgebäudes zu teuer.
Mehr ambulante Eingriffe
Bei diesen zukünftigen Anforderungen geht es vor allem um
den Trend, vermehrt Eingriffe ambulant statt stationär vorzunehmen. Die
Ambulantisierung lasse sich in alten Spitalgebäuden nicht gut umsetzen, sagte
Hanspeter Kiser, Präsident der Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft,
gegenüber den Medien.
Für den Spitalbetrieb in Stans ist das Luzerner Kantonsspital (Luks-Gruppe) zuständig, zu dem bald auch das Spital Obwalden gehören wird. Mit dem Neubauprojekt erhält die Luks-Gruppe auch die Möglichkeit, vermehrt regional und über die Kantonsgrenzen hinaus die Versorgung und die Infrastruktur zu planen.
So könnten laut Kiser Leistungen konzentriert werden oder neu etwa auch Luzerner Gemeinden wie Kriens oder Horw vom Spital Nidwalden versorgt werden. Entsprechende Überlegungen sollen im Jahr 2026 durchgeführt werden.
Standort und Kosten noch offen
Wo das neue Spital gebaut wird, ist noch offen. Gemäss der Mitteilung prüft eine Arbeitsgruppe mögliche Standorte. Stans habe die höchste Priorität, sagte Kiser.
Kiser rechnet damit, dass die Realisierung des neuen Spitalgebäudes rund zehn Jahre in Anspruch nehmen werde. Je nach Standort brauche es auch politische Prozesse wie Umzonungen, sagte er.
Was das neue Gebäude kosten könnte, ist derzeit unklar. «Wir stehen ganz am Anfang», sagte Kiser. Die Immobiliengesellschaft, die zu 100 Prozent im Besitz des Kantons Nidwalden ist, kann gemäss der Mitteilung den Neubau mit eigenen finanziellen Mitteln sicherstellen.
Auch wenn die Tage des Gebäudes des früheren Kantonsspitals
gezählt sind, soll es bis zur Eröffnung des Neubaus nicht vernachlässigt
werden. Das Spital Nidwalden habe ein Übergangsprojekt gestartet, um den
Betrieb zu entwickeln und eine moderne und umfassende medizinische Versorgung
sicherzustellen, hiess es in der Mitteilung. (sda/mgt/cpo)