Lokstadt Winterthur: Ein Turm aus Stahl und Beton statt aus Holz
Aus für das Pionierprojekt auf dem Winterthurer Lokstadt-Areal: Das ursprünglich als Holz-Hybrid-Gebäude geplante Hochhaus wird nun aus Stahl und Beton gebaut. Die neue Eigentümerin Cham Swiss Properties hat das Projekt gründlich überarbeitet. Dies berichtete der Tages-Anzeiger mit Bezug auf eine Mitteilung des Immobilienunternehmens.

Quelle: Ina Invest
Äussserlich soll sich an dem Gebäude kaum etwas ändern.
Grund für das Nein zur Holz-Hybrid-Bauweise sind laut dem Artikel respektive laut dem Communiqué des Unternehmens «Risikoüberlegungen und wirtschaftlichen Gründe». Stahl und Beton ist als Baumaterial für die Dimensionen eines Hochhauses einfacher verfügbar, was gemäss Cham Properties die Planbarkeit verbessert.
Wie Thomas Aebischer, CEO von Cham Swiss Properties, gegenüber der Zeitung dazu erklärt, geht man nach wie vor von einer Investitionssumme von rund 160 Millionen Franken aus. «Entscheidend waren mehrere Risiken, die wir bei Rocket neu abgewogen und beurteilt haben. Zum Beispiel bei der Beschaffung des Materials. Bauen mit Holz ist ein wachsender Markt.» Laut Aebeischer ist auch die Nachfrage nach Holzelementen gestiegen: Es gebe auch in Deutschland oder Österreich nicht sehr viele Lieferanten, die beispielsweise die Träger aus Baubuche für ein so grosses Projekt hätten liefern können – ein Risiko, das man so nicht habe eingehen wollen.
Holz, Wind und Wetter
Aebischer verweist noch auf ein zusätzliches Risiko: Für Rocket wird von einer Bauzeit von drei Jahren ausgegangen. Damit wären, wie der CEO erklärt, entscheidende Holzträgerelemente auf der Bauselle Wind und Wetter ausgesetzt gerwesen. «Und Holz und Wasser vertragen sich bekanntlich schlecht», sagt Aebischer und verweist auf das Papieri-Areal, wo Cham Swiss Properties bereits ein rund 50 Meter hohes Hochhaus aus Holz errichtet hat. «Insofern kennen wie die Vor- und Nachtteile eines Hochbaus mit Holzhybrid sehr gut.» .
Das Gold Label des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) will man für das Projekt weiterhin anstreben. Anpassungen gibt es nicht nur bei der Bauweise sondern auch bei der künftigen Nutzung: In den unteren Geschossen sollen anstelle eines Hotels rund 50 Wohnungen Platz finden, etwa für Wohngemeinschaften. (mai)