14:09 BAUPROJEKTE

Luzerner Regierungsrat erteilt Kraftwerk Waldemme grünes Licht

Teaserbild-Quelle: zvg, CKW

Der Luzerner Regierungsrat hat das Konzessions- und Baugesuch für das Kraftwerk Waldemme in der Gemeinde Flühli LU gutgeheissen und eine Einsprache der Umweltverbände abgewiesen. Das Kraftwerk soll ab Frühling 2023 den Betrieb aufnehmen.

Visualisierung Kraftwerkszentrale Kraftwerk Waldemme Flühli

Quelle: zvg, CKW

Visualisierung der Kraftwerkszentrale, die unterhalb der Chrutacherbrücke in Flühli entstehen soll. Ab hier wird das entnommene Wasser dereinst zurück in die Waldemme und durch die Lammschlucht geführt.

Mit dem Entscheid des Regierungsrates sei das Kraftwerk Waldemme nun auf der Zielgeraden, wie die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) am Freitag mitteilten. Der Neubau soll ab 2023 erneuerbaren Strom für rund 1500 durchschnittliche Vierpersonen-Haushalte liefern. Die Energiedienstleisterin investiert rund 13 Millionen Franken in das Projekt. Das Kraftwerk sei eine gute Ergänzung zum Ausbau der Solarenergie, hält CKW-CEO Martin Schwab im Communiqué fest.

Einsprache von Umweltverbänden

Der Regierungsrat hat der CKW eine Konzession für die Dauer von 80 Jahren für die Nutzung der Wasserkraft der Waldemme erteilt und die gegen das Projekt eingereichte Einsprache abgewiesen, heisst es in einer Kurzmitteilung von Freitag. Letztere war die letzte grosse Hürde auf dem Weg zur Realisierung des Kraftwerks und wurde im Mai 2021 von den Umweltverbänden Aqua Viva, Pro Natura, WWF und dem Fischereiverband Luzern eingereicht.

Die Verbände argumentierten darin, dass die Daten der CKW zu den Wassermengen nicht mit jenen des Kantons übereinstimmten, wodurch die Stromerzeugung geringer ausfallen könnte als geplant. Die CKW liess die Daten daraufhin untersuchen und kam zum Schluss, dass die im Konzessionsgesuch verwendeten Daten «belastbar und nachvollziehbar» seien. Der Kanton habe dies mit seinem Entscheid nun bestätigt und die Einsprache abgewiesen, hält die CKW fest.  

Lammschlucht nicht mehr Teil des Projektperimeters

Die Konzessionsstrecke misst laut Mitteilung des Regierungsrates 2,1 Kilometer und befindet sich oberhalb der Lammschlucht in der Gemeinde Flühli. Im Gegensatz zur ursprünglichen Variante sei die landschaftlich wertvolle Lammschlucht nun nicht mehr Bestandteil des Projektperimeters, heisst es weiter. Gleichzeitig wird laut der CKW ein stark verbauter Abschnitt der Waldemme auf einer Distanz von fast zwei Kilometern wieder fischgängig gemacht.

«Wir waren immer überzeugt, dass wir mit der vorliegenden Variante ein mehrheitsfähiges Projekt haben, welches die Einwände der Umweltverbände berücksichtigt und es freut uns sehr, dass der Regierungsrat diese Sicht bestätigt», so Martin Schwab.

Kraftwerk soll ab Frühling 2023 Energie produzieren

Die CKW rechnet für die Realisierung des Kraftwerks mit einer Bauzeit von knapp zwei Jahren. Die Wasserfassung wird laut Mitteilung beim Weiler Matzenbach in Flühli entstehen. Ab diesem Standort wird ein Teil des Wassers der Waldemme dann dereinst in einer 2,1 Kilometer langen Druckleitung zur Kraftwerkszentrale geführt.

Diese wird neu direkt vor der Lammschlucht bei der Chrutacherbrücke liegen. Unmittelbar danach werde das Wasser wieder dem natürlichen Lauf der Waldemme zugeführt. Das neue Kraftwerk soll ab Frühling 2023 den Betrieb aufnehmen. (mgt/pb)

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