15:10 BAUPROJEKTE

Grösster Schweizer Raupen-Gittermastkran auf Zürcher Baustelle

Geschrieben von: Claudia Bertoldi (cb)
Teaserbild-Quelle: Liebherr

Bis Anfang dieser Woche war mit dem Liebherr LR 11000 der grösste Raupenkran der Schweiz in Zürich im Einsatz. Das Spezialgerät wurde für die Montage schwerer Fassadenelemente benötigt. Träger zwischen 25 und 95 Tonnen Last waren mit einer Ausladung von bis zu 70 Metern einzuheben.

Seit Ostern ist Peter Stricker vor Ort. Zunächst musste der Kran zusammengebaut werden. Es ist das erste Mal, dass ein Raupenkran von diesem Ausmass in der Schweiz zum Einsatz kommt. Für die Emil Egger AG ist der Kauf des Raupenkrans LR11000 zugleich ein weiteres Novum, denn erstmals engagiert sich das bisher ausschliesslich auf Pneukräne ausgelegte Unternehmen im Bereich der Raupenkräne. Auch Peter Stricker musste wieder „auf die Schulbank“. „Ich habe bisher den grossen Teleskop-Pneukran mit einer Hubkraft bis 350 Tonnen gefahren. Eigentlich war ich damit zufrieden. Die modernen Dinge kann man auch den Jüngeren überlassen“, meint Peter Stricker. Doch sein Chef dachte da anders. Mehrere Jahrzehnte Erfahrungen zählen. Also schickte er einen seiner besten Männer für eine Woche zur Schulung ins deutsche Liebherr-Werk nach Ehingen, um sich in der Bedienung, im Auf- und Abbau und in der Wartung des Stahlriesen fit zu machen. Vieles funktioniert ganz anders. Die fünf Winden sind auf drei Joysticks verteilt. Auch das Arbeiten mit den Gegengewichten ist sehr speziell, sie müssen genau ausgependelt werden.

Standsicherheit für 1200 Tonnen

Gut eine Woche dauerte der Aufbau. Die Einzelteile wurden mit 40 LKW-Ladungen aus dem Werk in Deutschland angeliefert. Vor der Montage musste der Standort gesichert werden. 1200 Tonnen Eigenlast hat der Kran, dafür ist der Baugrund zu instabil. Deshalb wurden vier Bohrpfähle 42 Meter bis in den Fels getrieben. Darauf stehen nun die zwei grossen Raupen. Dies bedeutet aber auch, dass der Kran nicht verrückt werden kann, um beispielsweise Material zu befördern oder eine günstigere Montageposition einzunehmen. Angesichts der sehr beengten Platzverhältnisse auf der Baustelle, die von drei Seiten an bestehende Bebauungen und im Eingangsbereich an eine Hauptstrasse grenzt, wäre ein Umstellen des Raupenkrans zudem nicht möglich. Eine einzelne Raupe wiegt allein 60 Tonnen. Ein ähnlich hohes Gewicht haben das Mittel- und Drehteil des Krans.

Die 40 grossen Fassadenelemente sind inzwischen montiert. In den nächsten Tagen wird der Kran wieder abgebaut. Auf 36 Tiefladern wird er in Einzelteile zerlegt abtransportiert und zum nächsten Einsatzort gebracht. Für jeden Einsatz wird er speziell zusammengestellt und ausgerüstet. Bereits im November beginnt ein neuer Baustelleneinsatz.(Claudia Bertoldi)

Den kompletten Artikel lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Baublatts Nr. 43, am Freitag, den 27. Oktober 2017.

Geschrieben von

Ehemalige Redaktorin Baublatt

Claudia Bertoldi war von April 2015 bis April 2022 als Redaktorin beim Baublatt tätig. Ihre Spezialgebiete waren Architektur- und Technikthemen.

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