13:55 BAUPROJEKTE

Geothermie in Haute-Sorne: Gegner machen gegen Projekt mobil

Teaserbild-Quelle: Géo Energie Suisse

Die Gegner des Geothermie-Projekts in Haute-Sorne JU lassen nicht locker. Die Vereinigung «Citoyens Responsables Jura» verlangt die sofortige Einstellung des Pilotprojekts. Dieses sei eine angekündigte Katastrophe für die Bevölkerung und kommende Generationen.

Geothermie-Projekt Haute-Sorne Jura

Quelle: Géo Energie Suisse

Das Geothermie-Projekt Haute-Sorne ist zwischen den Dörfern Bassecourt und Glovelier geplant.

Der Region drohe ein Desaster, machte die Vereinigung am Dienstag in Bassecourt JU vor den Medien geltend. Die geplanten Tiefenbohrungen gefährdeten das Grundwasser und die Wasserversorgung, könnten Erdbeben verursachen und radioaktive Gefahren bergen. Zudem sei das Projekt nicht nachhaltig.

Das sei nicht übertrieben, sagte Jack Aubry seitens der Vereinigung. Die Bohrungen seien sinnlos und ein Täuschungsmanöver für eine Erforschung des Untergrunds. Es sei bereits eine Minute nach Mitternacht, die Bohrer stünden bereit, hiess es bei der seit einem Jahrzehnt gegen das Projekt opponierenden Organisation weiter.

Pilotprojekt für Geothermie im Jura

Im Pilotprojekt Haute-Sorne wollen der Kanton Jura, Geo-Energie Suisse (GES) und Geo-Energie Jura mit Hilfe von stimulierten geothermischen Systemen Erdwärme zur Produktion von Strom und Heizenergie für rund 6000 Haushalte nutzen.

Die Kantonsregierung versicherte im vergangenen Jahr, die Sicherheit der Bevölkerung habe dabei Priorität. So gebe es zusätzliche Sicherheitsauflagen, eine verschärfte seismische Überwachung und eine Projektbegleitung durch unabhängige Experten.

Probebohrungen sollen 2024 starten. Mit den Bohrungen soll die Beschaffenheit des Untergrundes bis in die Endtiefe von vier bis fünf Kilometern ausgelotet werden, um erdwissenschaftliche Erkenntnisse zum Jurabogen zwischen Genf und Basel zu gewinnen.

Schwerer Stand für Geothermie in Schweiz

Die Geothermie musste in der Schweiz in der Vergangenheit einige Rückschläge hinnehmen. 2006 und 2014 wurden etwa entsprechende Projekte in Basel und im Kanton St. Gallen gestoppt. Denn oft kommt es bei Bohrungen zu Erschütterungen. Im aktuellen Vorhaben im Jura soll dieses Risiko dank gezielten, etappenweisen Gesteinsstimulationen mit Wasser minimiert werden.

Die lokale Bevölkerung im Jura wehrt sich seit längerem gegen die Geothermie-Pläne. 2018 hatte das Bundesgericht schliesslich einen Rekurs gegen das Bauprojekt abgelehnt. Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem durch den Bund, geplant wird es durch die Geo-Energie-Suisse AG. (pb/sda)

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