Ehemalige Tongrube im Westen Berns bleibt Amphibienlaichgebiet
Die ehemalige Tongrube Rehag im Westen der Stadt Bern wird nicht, wie ursprünglich vorgesehen, mit Aushub und gesteinsähnlichen Bauabfällen aufgefüllt. Stattdessen bleibt das mittlerweile entstandene Biotop erhalten.

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Nach Einstellung des Tonabbaus entstand in der Grube ein Amphibienlaichgebiet. (Symbolbild)
In der Tongrube Rehag wurde bis 2002 für die ortsansässige Ziegelei Ton abgebaut. Gemäss kantonalen Vorgaben sollte die Grube danach als Deponiestandort genutzt und mit sauberem Aushub und sogenannten Inertstoffen wieder aufgefüllt werden.
Von diesem Vorgehen wäre ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung betroffen gewesen, das nach Einstellung des Tonabbaus dort entstanden war, wie der Stadtberner Gemeinderat in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.
Die Stadt Bern hatte aufgrund der verbindlichen kantonalen Gesetzgebung die Planung für eine Deponie im Rehag ausgelöst. Zur Kompensation des Amphibienlaichgebiets sah die Stadt ein rund zehn Hektaren grosses Naturschutzgebiet vor. Das Volk stimmte dem Vorgehen 2018 zu.
Kein zwingender Bedarf an Deponie
Dagegen erhob der Verein «Bern bleibt grün» jedoch Beschwerde. Mitte August 2025 erhielt er Recht. Die kantonale Direktion für Inneres und Justiz gewichtet das Interesse am Erhalt des Biotops höher als das Interesse an einer Deponie, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht.
Dies tat sie unter anderem, weil der kantonale Richtplan und regionale Richtplan aufgezeigt hätten, dass heute – entgegen der Ausgangslage anlässlich der Ausarbeitung der Planung – kein zwingender Bedarf an der Deponie Rehhag bestehe. Zudem gebe es Alternativstandorte. In den letzten vier Jahren sei auch der Bedarf an Deponievolumen zurückgegangen. (sda/pb)